ST-Podium - Meinungen & Kritiken

Ernste Scannerprobleme - Neutrale müssen her!

Vor drei Monaten erwarb ich einen Universalscanner. Das 35-Seiten-Handbuch ist absolut unzureichend, die Scan-Software wenig komfortabel, das OCR-Programm fehlerhaft. Klick auf einen Button und der Mauszeiger verschwindet vom Bildschirm.

Der Hersteller riet, einmal kräftig auf die rechte Seite des Scanners* zu schlagen. Als ich dann noch feststellte, daß die Druckerschnittstelle sowie Controller MFP 68901 nach Anschluß des Scanners den Betrieb einstellten, schickte ich das Gerät zurück.

Der Ersatzscanner lieferte wieder keine brauchbaren Bilder. Dafür demolierte er zum zweiten Mal die Druckerschnittstelle. Nun hatte der Hersteller meinen Rechner in Verdacht, also sandte ich den Atari mitsamt Scanner ein. Die Antwort kam prompt: Der Scanner ist in Ordnung.

Dies zeigt, der Kunde befindet sich in einer schwierigen Lage. Als Laie kann er nicht beurteilen, ob der Mangel vom Scannerhersteller, vom Rechner oder von ihm selbst verschuldet wurde. Eine neutrale Schiedsstelle, wie im Kfz-Bereich, gibt es offenbar im Computerbereich nicht. In meinem Fall, wenn ich das Gerät zur Überprüfung an einen Hersteller sende, fehlt jegliche Überprüfbarkeit.

Peter Schlett 3130 Lüchow l

Eine interessante Idee! Hier sind Industrie- und Handelskammer gefordert. Allerdings, völlig rechtlos ist der Computer-Kunde natürlich auch nicht. Auch ohne Schiedsgericht haften Hersteller für alle Schäden, die ein fehlerhaft konstruiertes Gerät verursacht. Ein gewissenhafter Atari-Fachhändler hätte den Schuldigen sicher schnell entlarvt. Und was noch wichtiger ist: Sie haben einen unabhängigen und sachverständigen Zeugen! Selbst wenn Ihr Atari-Händler mit dem Kauf des Scanners nun nicht direkt zu tun hat, in der Regel kümmern sich Händler auch um Probleme, die Sie beim Anschließen von Peripheriegeräten haben. Bevor Sie sich also auf Gedeih und Verderb der Beurteilung des Herstellers ausliefern, sollten Sie immer zuerst Ihren lokalen Atari-Händler aufsuchen.

d. Red.

MIDI-Programmierung in C

Mit großem Interesse verfolge ich den Programmierkurs »Programmieren in C«. Natürlich wollte ich die Beispiele gleich ausprobieren. Doch trotz sorgfältiger Beachtung der Syntax konnte ich dem Atari keinen einzigen Ton entlocken. Auch der Anschluß an meine Stereoanlage, änderte daran nichts. Was mache ich falsch?

Christian Klein 2000 Hamburg

Bei der Programmierung der MIDI-Schnittstelle entsteht erstmal überhaupt kein Sound. Der interne Atari-Klangchip wird von MIDI-Programmen überhaupt nicht berührt. Musik machen solche Applikationen erst, wenn an der MIDI-Out-Buchse ein entsprechender Synthesizer angeschlossen ist. MIDI bedient praktisch die Tasten und versorgt u. U. auch den Synthesizer mit neuen Klangeinstellungen. Ohne ein MIDI-fähiges Klangmodul werden Ihnen MIDI-Programme keine rechte Freude bereiten.

d. Red.

Kundenbetreuung: Ein Lob dem Support

Nachdem in diversen Leserbriefen der teilweise katastrophale Zustand beim Support durch die Softwarehäuser kritisiert wurde, will ich hier mal eine Lanze brechen für diejenigen, mit denen ich positive Erfahrungen gemacht habe.

Dabei steht an erster Stelle GfA Systemtechnik. Ich weiß nicht, wie oft ich Herrn von Straelen vom Support bei Problemen mit GfA-Basic oder Fehlern im Compiler mit Anrufen und Briefen bombardierte. Was ich aber weiß, niemals wurde ich mit Zusagen vertröstet, stets erhielt ich eine ausführliche, qualifizierte Antwort. Updates sind innerhalb drei Tagen in meinem Postkasten. Da ich mit meinen drei GfA-Produkten sicher nicht zu deren Hauptumsatzträgern zähle, ist eine spezielle Bevorzugung meiner Person auszuschließen. Daß ich auch keinen der angebotenen Support-Verträge abgeschlossen habe, sei nur am Rande erwähnt.

Ähnlich spontane Reaktionen erfuhr ich im Hause Be-la, als Probleme mit NDVI in Verbindung mit Neodesk auftraten. Bei CCD war es sogar möglich, abseits vom regulären Weg etwas zu erreichen: Als die Originaldiskette von »Diskus« — natürlich auch kein Backup — nicht greifbar war, hatte ich in wenigen Tagen Ersatz.

Tip: Konkrete Ansprechpartner ersparen den Weg durch die Instanzen.

Daniel R. Egner 6233 Kelkheim/Ts.



Aus: ST-Magazin 09 / 1991, Seite

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