Kurztests (Spiele)

Thunderstrike: 3D-Action

In »Thunderstrike« fliegt ein tollkühner Pilot mit seinem pfeilförmigen Raumschiff durch bizarrabstrakte Vektorgrafiklandschaften und jagt dabei allerlei angriffslustige Drohnen. Hat er die zahlreichen Widersacher einer Zone in kosmischen Staub verwandelt, geht die Ballerei im nächsten Level unverändert weiter. Auf Dauer führt die monotone Drohnenjagd zu akuten Gähnkrampf. Anstatt neue Ideen zu präsentieren, steigt in den höheren Levels lediglich der Schwierigkeitsgrad immer weiter an. Irgendwann läßt einem der Computer keine Chance mehr - dann stellt sich der große Frust ein, und die Spielmotivation ist dahin.
(Carsten Borgmeier/hu)

Thunderstrike
Preis:84.95 DM
Hersteller:Millenium
Benötigt:Farbmonitor
Note: 3+

Flood: Land unter

Quiffi, ein knuddeligniedliches Fantasywesen, ist der Titelheld von »Flood«. Er möchte aus einem unterirdischen Labyrinth entwischen. Sein Fluchtweg führt durch 36 verschiedene Höhlen, in denen aus unerfindlichen Gründen überall die Segen einer Wegwerf- und Konsumgesellschaft herumliegen: Leere Coladosen, angebissene Äpfel, leere Flaschen... Erst wenn Quiffi den ganzen Müll eingesammelt hat, kann er den Teleporter zur nächsten Tür aktivieren. Vorsicht! Nach und nach füllen sich die Räume unter gespenstischem Gurgeln mit Wasser. Außerdem erschweren gemeine Monster die Müllabfuhr. »Flood« ist prima spielbar, steckt voller Überraschungen und besitzt zudem eine putzige Grafik und originellen Sound. Sehr hitverdächtig!
(Carsten Borgmeier/hu)

Flood
Preis:89 Mark
Hersteller:Electronic Arts
Benötigt:Farbmonitor
Note: 2+

Legend Of Fairghail: Elfen, Zwerge und Dämonen

Im Lande Fairghail herrscht ein fürchterliches Chaos. Eine schreckliche Hungersnot und kriegerische Auseinandersetzungen im Staat der sonst friedlichen Elfen erschüttern das Land. Brave Bürger werden zu unberechenbaren Strauchdieben und plündernde Horden machen den Weg durch das Land zu einem abenteuerlichen Wagnis. Eine Gruppe heldenhafter Abenteurer macht sich trotz aller Gefahren auf den Weg, um die Nachbarregierung um Hilfe zu bitten. Soweit zur Ausgangssituation von »Legend Of Fairghail«, einem neuen Rollenspiel mit 140 Zaubersprüchen, knapp 600 Charakteren und haufenweise gelungener Grafik. Natürlich ähneln sie sich alle irgendwie, die Fantasy-Rollenspiele - J.R.R. Tolkien und sein »Herr der Ringe« taucht fast überall in Form blutrünstiger Orcs oder heilkundiger Elfen auf. Trotzdem bietet »Legend of Fairghail« stundenlange gute Unterhaltung.
Der Ausgang des gefährlichen Abenteuers bleibt der Fantasie der Mitspieler überlassen. Erfreulicherweise läuft das Spiel auch auf Monochrommonitoren. Einziger Nachteil: Die vier Disketten machen im Laufe des Spiels aus jedem Rollenspielfan einen Discjockey.
(Carsten Borgmeier/hu)

Legend Of Fairghail
Preis:89 DM
Hersteller:Reline
Benötigt:Farbmonitor, Monochrom
Note: 2

Lin Wu's Challenge: Gripsgymnastik

»Sarakon« heißt ein neues asiatisches Knobelspielchen im Stil von »Turn lt« und »Lin Wu's Challenge«. Genau wie bei den Vorbildern geht es bei der Brettspielumsetzung darum, alle Spielsteinpaare anzuklicken, die sich durch eine Linie mit maximal zwei rechten Winkeln verbinden lassen. Um den Schwierigkeitsgrad zu erhöhen, findet die Klickerei auf drei verschiedenen Ebenen statt. Um außerdem etwas Abwechslung in die Sache zu bringen, kann der Spieler Extrapunkte finden, die beispielsweise zusätzliche Zeit gewähren. Genau wie Lin Wu's Challenge und Turn lt kann man sich stundenlang mit Sarakon beschäftigen ein gewisser Suchteffekt läßt sich nicht wegleugnen. Allerdings bietet das Spiel zu wenig Neues und Eigenständiges, um »alte Hasen« zu begeistern.
(Carsten Borgmeier/hu)

Sarakon
Preis:84.95 DM
Hersteller:Starbyte
Benötigt:Farbmonitor
Note: 3+

Emlyn Hughes International Soccer: Nachschuß

Die Fußballweltmeisterschaft hinterläßt ihre Spuren: »Emlyn Hughes International Soccer« ist nach dem großen Erfolg für den C64 nun auch als ST-Version zu haben. Nach Ansicht der Redaktion handelt es sich bei diesem Kicker-Game neben »Kick off 2« um das derzeit beste Fußballspiel auf dem ST. International Soccer überzeugt nicht nur spielerisch, sondern auch durch die Bandbreite der Variationen: Pokal- und Ligaspiele, verschiedene Schwierigkeitsstufen und Menüs, in denen sich Namen und Farben der Teams verändern lassen - um nur einige Features anzusprechen.
(Carsten Borgmeier/hu)

Emlyn Hughes International Soccer
Preis:84.95 DM
Hersteller:Audiogenic
Benötigt:Farbmonitor
Note: 1-

Murder: Hitchcock läßt grüßen

In »Murder« können Sie Ihr kriminalistisches Talent als Amateurdetektiv unter Beweis stellen. Sie müssen ei nen mysteriösen Mord in ei nem Landhaus aufklären. Im Rahmen Ihrer Ermittlungen dürfen Sie Personen verhören, wichtige Aussagen ins Notizbuch eintragen und Fingerabdrücke nehmen. Enttäuschend: Murder läuft nur in Farbe, dennoch werden wesentliche Teile der Grafik lediglich schwarzweiß dargestellt. Trotzdem macht das Spiel großen Spaß: Fantasie und Kombinationsgabe werden echt gefordert.
(Carsten Borgmeier/hu)

Murder
Preis:84.95 DM
Hersteller:U.S. Gold
Benötigt:Farbmonitor
Note: 2

Football Manager World Cup Edition: Absteiger des Monats


Sehr viel grafische Besonderheiten konnten die Entwickler nicht auf die Beine stellen...

Oh Schreck! »Football Manager World Cup Edition« ist schon der zweite Aufguß des legendären Strategiehits »Football Manager«. Diesmal geht es nicht darum, einen Amateurverein in die erste Liga zu bringen, sondern einer Nationalmannschaft zur WM-Qualifikation und irgendwann auch zum Titel zu verhelfen. Leider entpuppen sich die Versprechungen auf der Verpackung »mehr Realitätsnähe«, »mehr Spielbarkeit« und »mehr taktisches Management« - als Werbefloskeln, die das Spiel keineswegs bestätigen kann. Die World Cup Edition ist sehr amateurhaft programmiert. Beispiele: Es ist nicht einmal möglich, Spielstände zu speichern. Die Grafik erweckt den Eindruck, als habe ein Hobbyzeichner zum ersten Mal Erfahrungen mit dem Computer gemacht. Übel stoßen auch die Spielsequenzen auf: Die kümmerlich animierten Stücke lassen sich nur mit einem Druck auf die Resettaste unterbrechen.
(Carsten Borgmeier/hu)



Aus: ST-Magazin 10 / 1990, Seite

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