»Business as usual« schien für drei Tage das Motto der Düsseldorfer Atari-Messe: Sensationen exklusive. Schon im Vorfeld der Veranstaltung in der nordrheinwestfälischen Landeshauptstadt war der Erwartungshorizont bei den Fachbesuchern nicht sonderlich hoch. Daß der TT nun abholbereit bei den Fachhändlern steht, durfte man erwarten. Ein kleiner Laserdrucker mit der Typenbezeichnung »SLM 605« feierte Premiere, zog viel Publikumsinteresse auf sich, war aber vorerst nur als Prototyp zu bewundern.
Daß es der Atari-Hausmesse am rechten Pep mangelt, bestätigte Alwin Stumpf unlängst erst in einem Interview mit der Zeitschrift »Computer Live«. Auf die Frage, wann Atari die Fan-Gemeinde wieder mit Spektakeln zu überraschen gedenke, verriet der geistige Vater der Düsseldorfer Veranstaltung, was Eingeweihte schon lange ahnten: Orgatech und CeBIT stehen bei Atari als News-Show wesentlich höher im Kurs. Die Produktschau in der rheinischen Metropole wird intern als Anwender-Mekka gehandelt, wo man sich allenfalls zum gepflegten Gespräch trifft und Innovationen erst gar nicht erwartet.
Ein Trend, aus dem Vorjahr, bestätigte sich: »Atari 90« war mehr denn je eine Profigala. Mancher Heimanwender erstarrte vor Ehrfurcht angesichts der Dinge, die die DTP-Welt in heftige Rotationen versetzen. Eine Messezeitung, die das ST-Magazin an Ort und Stelle in Redaktionsgemeinschaft mit »Cicero« herausgab, rief sogar das ZDF auf den Plan. Bis ins Detail dokumentierten die Mainzer, wie über vernetzte Rechner, von der Texteingabe bis zum fertigen Layout, ein Druck-Erzeugnis entsteht.
Für Atari wird der Weg in die 90er Jahre also keineswegs dornenreich sein. Das vor Jahresfrist verkündete Saisonziel ist erst einmal erreicht: Professionalität setzt sich, unterstützt durch die TT-Rechnerreihe, auf breiter Front durch. Zum Leidwesen so mancher Anwender, für die der ST auch weiterhin die liebste Nebensache der Welt ist. Herzlichst
Ihr Egbert Meyer