Atarium: Das Gute setzt sich durch

Drei wichtige Nachrichten sollen diesen Monat im Mittelpunkt stehen:

  1. In TOS 1.4 und 1.6 befindet sich ein Fehler in der Speicherverwaltung, der dazu führt, daß wieder freigegebene Blöcke falsch zusammengelegt werden. Resultat: die Fehlermeldung »OUT OF INTERNAL MEMORY«, die man eigentlich nie zu sehen bekommen sollte.

Atari-Programmierer Allan Pratt hat schnell darauf reagiert und ein Utility für den Auto-Ordner geschrieben, das diesen Fehler behebt - POOLFIX3. Das Programm ist frei kopierbar und über jede gut sortierte Mailbox zu beziehen. Auch Atari-Fachhändler sollten es zur Verfügung stellen können.

  1. Auch Atari Amerika benutzt nun das XBRA-Verfahren, wie ein kurzer Blick in POOLFIX3.PRG ergab. In der nächsten Ausgabe des STMagazins finden Sie eine neue Ausgabe der XBRA-Liste, die in Zukunft etwas ausführlicher werden soll. Geben Sie bitte bei Meldungen in Zukunft auch an, welche Vektoren von dem Programm verbogen werden.

  2. Auch von der »Free Software Foundation« (GNU) gibt es Neues zu berichten: Endlich haben dort auch die führenden Köpfe die Existenz des Atari ST - dem billigsten Rechner, auf dem GNU-Emacs läuft - zur Kenntnis genommen. Resultat: In Zukunft wird der ST von der FSF offiziell unterstützt, und das bedeutet: schnellere Anpassungen - direkter Bezug - besserer Support.

Komplettiert wird das diesmalige Atarium durch eine kurze C-Routine, die die Benutzung der ARGV-Methode [1] zur Übergabe erweiterter Kommandozeilen ermöglicht. Damit kann man in eigenen Programmen sowohl den Programmnamen (argv[0]) als auch beliebig viele Parameter abfragen, sofern man es von einer Shell startet, die ebenfalls den ARGV-Standard kennt: z.B. »Master« oder »Gemini«[2]. A propros: Gemini steht jetzt in der Version 1.1 zur Verfügung. Als wichtigste Neuerung kann man nun bei der Anzeige der Dateinamen im Textmodus einen beliebigen GDOS-Zeichensatz wählen.

argv.c

Literaturnachweis:

[1] Julian Reschke, »Zum 25. Mal: unser Atarium«, ST-Magazin 1/1990
[2] Julian Reschke, » Bedienungskomfort für jeden ST«, ST-Magazin 2/1990

Listing: Diese C-Routine erlaubt die Benutzung erweiterter Kommandozeilen in eigenen Programmen


Julian F. Reschke
Aus: ST-Magazin 04 / 1990, Seite

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