Test: Galactic Video-Modulatoren

Die Qualitäten des Atari Schwarzweiß-Monitors hat wohl inzwischen jeder, der diesen Bildschirm besitzt, zu schätzen gelernt. Doch nicht immer sind derartige »Schwarzweiß-Malereien« gefragt. Häufig steigern einige »Farbtupfer« die Aussagekraft einer Grafik. Und meldet sich erst einmal der tief im Menschen verankerte Spieltrieb zu Wort, dann ist der Wunsch nach einem Farbmonitor nicht mehr fern. Der Blick auf den Kontostand macht jedoch in den meisten Fällen wieder alle Hoffnungen zunichte.

Auf der Suche nach einer preiswerten Alternative fällt schnell der eigene Fernseher ins Auge. Doch wie läßt sich dieser an den ST anschließen? Der beste Weg wäre, das vom Atari gelieferte RGB-Signal direkt in den Fernseher einzuspeisen. Dazu ist jedoch ein Scart Anschluß nötig, der gemäß »Murphy's Gesetzen«' am eigenen Gerät fehlt.
Glücklich schätzen sich die ST-Besitzer mit einem Modell der STM-Serie. Hier ist bereits ein HF Modulator eingebaut, der direkte Anschluß an die Antennenbuchse jedes beliebigen Fernsehers ist also kein Problem.
Für alle anderen, die mit relativ geringem finanziellen Aufwand in den Genuß der Farbe kommen möchten, bietet die Essener Firma Galactic drei HF Modulatoren für verschiedene Ansprüche.

Alle Versionen sind jeweils in einem optisch ansprechenden, stabilen Kunststoffgehäuse (14,5 x 8,5 x 4 cm) untergebracht. Leider benötigen die Modulatoren ein externes Netzteil, das bereits, wie auch ein Antennenkabel, im Lieferumfang enthalten ist. Die Dokumentation, in Form eines einzelnen DIN-A5-Blattes, ist nicht sonderlich umfangreich, der Anschluß funktioniert jedoch problemlos. Das Kabel, das neben dem 12 Volt-Anschluß aus der Modulatorbox herausragt, stecken Sie in die Monitorbuchse des Atari ST Die Ausgänge auf der anderen Seite der Box verbinden Sie mit dem oder den gewünschten Geräten.

Das Standardgerät mit der Bezeichnung »MOD 2« spricht alle diejenigen an, die ihren SW-Monitor nur selten einsetzen. Ein HF-Ausgang, sowie je eine Buchse für Video- und Ton-Signale beliefern Fernseher oder Videorecorder mit den benötigten Farbinformationen. Eine Anschlußbuchse für den SW-Monitor fehlt jedoch, was den Anwender bei Bedarf zum Umstöpseln zwingt.

Wesentlich komfortabler zeigen sich die Modelle »MOD 3« und »MOD 3a«. Beide sind mit einer Atari-Monitorbuchse und einem Umschalter versehen, mit dem Sie zwischen Monochrom- und Farbmodus wechseln. Dieses Umschalten läßt sich auch mit einer »Automon«-kompatiblen Treibersoftware ohne Reset durchführen.
Modell »MOD 3« liefert ansonsten die gleichen Signale wie »MOD 2«. Hierbei liegen Video- und Audio-Signal jedoch nicht mehr auf zwei Chinch-Buchsen, sondern zusammen mit einer 12 Volt-Schaltspannung auf einer 5poligen DIN-Buchse. Die Pinbelegung entspricht dabei den Videobuchsen der Computer Atari 800/XL/XE und Commodore 64.

Zwischen den Modellen » MOD 3« und »MOD 3a« besteht nur noch ein Unterschied. Das Gerät »MOD 3a« liefert ausschließlich das Videq-Signal. Wer über einen Fernseher mit Video-Eingang oder einen Videorecorder verfügt, findet hier die preiswerteste Lösung.

Die Bildqualität des von uns getesteten Modells »MOD 3« war gut. Die Verluste, die bei der Modulation vom RGB-Signal zum HF Fernsehsignal unvermeidbar sind, waren sehr gering.
Insgesamt gesehen stellen die Modulatoren der Firma Galactic eine interessante Alternative für diejenigen dar, die sich auch mal mit der farbigen Seite des Atari ST beschäftigen möchten, jedoch vor dem Kauf eines teuren Monitors zurückschrecken. Die unterschiedlichen Geräteausführungen helfen dabei, für die einzelnen Einsatzgebiete das passende Modell zu finden. (wk)

Wertung
Name:HF-/Video-Modulator
Preis:169 Mark (MOD 3a)
189 Mark (MOD2)
219 Mark (MOD 3)
jeweils incl. Netzteil und Anschlußkabel
Hersteller:Galactic

Technische Daten: - Farbfernseher mit 14-Zoll-Bildschirm - Euro-AV Buchse zum Anschluß an ST - 50/60 Hz Bildfrequenz
Stärken: - gute Bildqualität - PinBelegung und Buchsenbezeichnung auf dem Gerät aufgedruckt - günstiger Preis - Automon-kompatibel (außer MOD 2) - Video- und Audio-Signal zusätzlich zum HF-Signal
Schwächen: - externes Netzteil
Fazit: preiswerter und leistungsstarker HF/Video-Mödulator

Andreas Käufer
Aus: ST-Magazin 01 / 1990, Seite 42

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