Test: Brother M-1824L

Mit seinem neuen Punktmatrixdrucker M-1824L stellt Brother wieder einmal die langjährige Erfahrung unter Beweis, die diese Firma bei Druckern gesammelt hat.

Schon beim Auspacken zeigt es sich, daß dieses relativ große Modell mit seinen 9 Kilogramm zu den Schwergewichten in seiner Klasse gehört.. Der erste Blick unter die Schutzhaube läßt den Grund für das hohe Gewicht erkennen: Ein stabiles, sehr solides und durchdacht wirkendes Grundchassis ohne Kunststofflagerungen in Verbindung mit sorgfältig aufgebauter Elektronik fordert seinen »gewichtigen« Preis.

Solide und schwergewichtig

Die anschließende Inbetriebnahme, Glas Einsetzen des beiliegenden Farbbandes und der Speichererweiterung verursachte keine Probleme. In puncto Bedienbarkeit präsentiert sich der 24-Nadler von seiner besten Seite. Dem allgemeinen Design Trend folgend, zeigt ein LC-Display mit 8 x 2 Stellen die aktuelle Einstellung. Mit Hilfe einer ausgeklügelten Elektronik sind die gesamten Druckereinstellungen wie Schriftart, Papierhandling etc. über die Bedientasten DIP-Schalter weg. Auch in der Lage der Schnittstellen gibt, anders als bei so manchem anderen Drucker, keinen Anlaß zur Kritik. Der seitlich untergebrachte Centronics Anschluß behindert den Papiertransport nicht.

Schnell und doch nicht zu laut

Im Entwurfsdruck (Draft) schafft der DIN-A4-Drucker knapp 330 Zeichen pro Sekunde, und zwar ohne daß die Belegschaft das Büro fluchtartig wegen zu großer Lärmbelästigung verläßt. Der Lärmpegel liegt hier bei akzeptablen 55 dB. Im LQ-Modus sinkt die Druckgeschwindigkeit verständlicherweise auf 90 Zeichen pro Sekunde herab.

Was nützt ein noch so guter Drucker, wenn die Software ihn nicht unterstützt? Im Fall des Brother-Druckers ergaben sich keine Probleme bei der Anpassung an 1st Word Plus oder an diverse 24-Nadel-Druckertreiber von CAD-Programmen. Er emuliert fast alle wichtigen Drucker seiner Klasse. Wünschenswert ist allerdings die Erweiterung der Emulationen um eine NEC-P6-Emulation. Dieser sehr weit verbreitete Druckertyp im ST Bereich hat quasi einen Standard geschaffen, den eigentlich alle anderen Drucker einhalten sollten.

Für Grafik-Anwendungen ist der neue Brother geradezu prädestiniert. Bei einer Auflösung von 360 x 360 dpi erzielt er eine ausreichende Wiederholgenaui und eine gute Schwärzung des Papiers.
Trotz des guten Allgemeineindrucks gibt es Anlaß zur Kritik: das Farbband. Unverständlicher Weise wählte Brother für einen professionellen Drucker eine Farbbandkassette aus, die zwar für den Hausgebrauch ausreicht, den harten Büroalltag aber kaum überstehen, dürfte. Abhilfe ist hier dringend nötig.
Nach Rücksprache mit der Firma Brother wurde uns mitgeteilt, daß derzeit ein neues Farbband in der Entwicklung sein soll. Dieses neue Band soll erheblich robuster ausgelegt sein und nach der Fertigstellung das alte Band im M-1824 ersetzen.

Die dem Drucker beigefügte Dokumentation ist genau und ausführlich geschrieben, so daß bei der Programmierung erforderlicher Treiber keine Probleme auftreten dürften.
Die Standard-Ausführung des Druckers umfaßt neben der üblichen Centronics-Schnittstelle einen Schubtrakt fünf anwählbare Standard-Schriften, die kleine schwarze Farbbandkassette und einen automatischen Papiereinzug mit Parkfunktion. Die Speicherkapazität des Puffers umfaßt 24 KByte. Zusätzlich bietet Brother die Umrüstung zum Farbdrucker an. Zusätzliche Einschubkarten erweitern außerdem die Schriftenpalette. (wk)

Brother, Im Rosengarten 14, 6368 Bad Vilbel

Wertung
Name:Brother M-1824L
Preis:1935 DM
Hersteller:Brother

Druckprinzip: 24-Nadel-Matrix
Auflösung: 360 x 360 Punkte
Emulationen: Epson LQ, IBM, Brother HR-Serie
Puffer: 24 KByte (erweiterbar)
Schriftarten: OCR-B, Quadro, Gothic, Prestige, Brougham
Druckgeschwindigkeit laut Hersteller:
Draft 337 Zeichen/s
LQ: 90 Zeichen/s

Stärken:
- solide Verarbeitung
- für den Dauereinsatz geeignet
- Einzel-Endlospapier - hervorragende Bedienbarkeit
- vielfältige Extras erhältlich
- gute Druckqualität

Schwächen:
- zu kleines Farbband
- relativ teuerbr>
Fazit: Professioneller Drucker mit Amateurfarbband

Hans Hoffmann
Aus: ST-Magazin 12 / 1989, Seite 124

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