ST-Podium — Das Podium für Ihre Diskussionsbeiträge

# Liebe Leserin, lieber Leser

Der neue 1040 STE fand sowohl beim Publikum der Atari-Messe als auch bei der Fachpresse breite Aufmerksamkeit. Der Grund: Zusätzlich zu den bekannten Anwendungs-Talenten der STs bietet er Farbenpracht und Klangvolumen eines Spitzen-Spielecomputers und fügt damit dem Leistungsspektrum seiner älteren Brüder eine weitere, wesentliche (?) Komponente hinzu.

Die Fachjournalisten haben ihre Eindrücke ausgiebig geschildert. Nun sind Sie gefragt. Hatten Sie schon Gelegenheit, sich Ataris neues Allroundtalent anzusehen? Welchen Eindruck haben Sie gewonnen? Nehmen Sie die Chance wahr und nutzen Sie das ST-Podium, um Ihre Meinung der Öffentlichkeit vorzustellen. Wie sehen Sie die Zukunft des STE? Wie schätzen Sie seine Stärken und Schwächen ein — gerade im Vergleich mit seinem Konkurrenten, dem Amiga?

Ihr
Paul Sieß Textchef

P.S.: Bitte vermerken Sie bei jedem Brief, ob Sie mit einer Veröffentlichung einverstanden sind. Denken Sie daran: Kurze, aussagekräftige Zuschriften haben die größte Chance, gedruckt zu werden. Wir behalten uns vor, Briefe gekürzt wiederzugeben.

ST mehr als ein Spielecomputer

Viele User (hier in Deutschland), die etwas auf sich halten, besitzen oder kaufen sich selbstverständlich einen IBM-kompatiblen Rechner (oder ähnliches) und schauen lächelnd, hochnäsig und mit Bedauern auf die Atari-Anwender. So ist es mir schon mehrfach geschehen, wenn ich die Frage, welchen Computer ich besitze, mit Atari ST beantworte (Reaktion: »Ach so, ein Spielecomputer«, oder, noch besser, »Unser Standard ist Macintosh«). Mag es am Ende so sein, daß die User eines PCs Scheuklappen tragen, die Augen schließen und gar nicht wissen, zu was ein Atari der heutigen Generation in der Lage ist?

Vielleicht ist der Besitz eines PCs eine Weltanschauung und mag sein, daß ich mit meinem 16/32-Bitter mit 8 MHz schon keinem die Wurst vom Brot ziehen kann (wobei ein emulierter Macintosh auf dem Atari immer noch um ein klitzekleines bißchen die Nase vorne hat!), aber die Leistungen meines Computers haben mich (und auch andere) von Anfang an begeistert und überzeugt. Ganz zu schweigen von der Vielfalt der Anschlußmöglichkeiten und dem hervorragenden Preis-Leistungs-Verhältnis sowie dem mittlerweile regelrecht explodierten Angebot an Software mit ganz ausgezeichneten Programmen. Ein Beweis dafür dürften ja wohl die bisher in relativ kurzer Zeit verkauften 350000 STs alleine in Deutschland sein!

Dieter A., Königswinter

Kommerzielle Lernsoftware

Schön, daß Sie auch Leserbriefe veröffentlichen, über die man sich so richtig ärgern kann. Geärgert habe ich mich nämlich über den Leserbrief »ST im Studium« von Herrn Max-Heiner B. im ST-Magazin 8/89.

Am Ende seines Briefes äußert er sich zu Lernprogrammen für Jurastudenten und schlägt vor, statt eines der nicht gerade billigen kommerziellen Vertreter ein PD-Pauk-Programm zu verwenden. Da ich in einer der letzten Ausgaben des ST-Magazins mein Lernprogramm »Jurbase« vorgestellt habe, bin ich in diesem Punkt natürlich befangen, aber ich glaube, daß sehr gute Gründe für den Einsatz von Spezialprogrammen sprechen.

Meiner Ansicht nach erfordert das Jurastudium mehr, als nur den Inhalt von Karteikarten auswendig zu lernen. Juristische Probleme können nicht wie Vokabeln gelernt werden, Definitionen sind nicht reiner Selbstzweck, diese allein nützen der Lösung eines Falles recht wenig. Erst wenn man die gespeicherten Informationen zueinander in Beziehung setzen kann, läßt sich ein echter Lernerfolg erzielen. Daneben muß der Stoff mit hinterfragt werden können, will man nicht in bloßes Pauken verfallen (deswegen können in Jurbase nicht nur Karteikarten, sondern gleichzeitig auch Fragen angelegt werden).

Zum Schluß möchte ich noch auf die Bemerkung eingehen, daß die Lernprogramme für Jurastudenten zu teuer seien, ohne daß hierbei Zahlen genannt worden wären.

Lernprogramme für Jurastudenten wenden sich prinzipiell an einen relativ kleinen Anwenderkreis. Ihre Erstellung und Publikation verschlingt aber dennoch sehr viel Zeit und Geld. Daneben ist auch der Aufbau eines Pools, auf den alle Anwender zugreifen können, mit viel Arbeit verbunden und stellt einen Service dar, den PD-Pro-gramme ohne eine Gebühr für die Registrierung nicht bieten können. Im Vergleich zu vielen Lehrbüchern und Kommentaren — auch zu vielen, nicht so sehr spezialisierten Programmen — schneiden die Lernprogramme hier also gut ab.

Peter H., Heidelberg

Für Einsteiger und DFÜ

Als erstes möchte ich dem ST-Magazin (und allen, die an ihm mitarbeiten) ein dickes Lob aussprechen: Eine bessere Atari-ST-Zeitschrift habe ich noch nie in Händen gehalten.

Nach dem Lob aber zu den Verbesserungsvorschlägen: Bei einem anderen Computermagazin sind mir neben einem großen Sonderteil für Einsteiger auch die Bewertungskästen für Soft-und Hardware angenehm aufgefallen. Man sieht auf einen Blick, ob das getestete Produkt sehr gut, gut, befriedigend oder nur mangelhaft abgeschnitten hat sowie ein kurzes Fazit und positive bzw. negative Seiten. Warum könnten Sie das nicht auch so machen?

Es wäre gut, alle bisher erschienenen Programmservice-Disketten auf einen Blick zusammenzufassen.

Außerdem glaube ich, daß in Ihrer Zeitschrift viel zu wenig über DFÜ berichtet wird. Ein paar Seiten für DFÜ pro Ausgabe sind wohl nicht zu viel verlangt. Ansonsten bin ich jedoch mit ihrem ST-Magazin sehr zufrieden.

Harald Aigner, A-Schwatz

Vielen Dank für das Kompliment. Was meinen die anderen Leser zu den Vorschlägen? Sollen wir regelmäßig über DFÜ berichten und mehr Seiten für Einsteiger bringen?

Ein achtseitiges Gesamtverzeichnis mit Informationen über Leserservice-Disketten zum ST erhalten Sie bei:

Markt & Technik Verlag AG
Unternehmensbereich Buchvertrieb
Hans-Pinsel-Str. 2
D-8013 Haar bei München

(PS)

C-Kurs erwünscht

Ich arbeite zur Zeit mit »TeX« von Stefan Lindner. TeX ist ein Compiler für Text und Layout. In einer Datei werden Befehle für das Layout und den Text eingegeben. Ein Compiler erzeugt eine Datei, welche auf einem Drucker ausgegeben wird oder mit einem Previewer auf dem Monitor.

Noch etwas zum Heft: Ich wünsche mir einen Kurs in C. Basic interessiert mich nicht so sehr.

Thomas E., Bocholt

Voraussichtlich ab Ausgabe 2/90 startet ein großer Kurs zu Turbo-C. (ps)

Mehr Anwenderthemen

Den Leserbrief des Herrn Dr. Norbert K.: »Die ideale Textverarbeitung« (Ausgabe 8/89) habe ich mit Zustimmung gelesen und möchte aus eigener Erfahrung mit »That’s Write« das leidige Kapitel um »1st Word Plus« nur noch wenig vertiefen. Alles wofür man bei 1st Word Plus noch (mindestens) zusätzliche 100 Mark hinblättern muß, habe ich in That’s Write als Selbstverständlichkeit gefunden. Vor allem die kinderleichte Makro-Programmierung macht dieses System zu einem der flexibelsten Werkzeuge auch für Vielschreiber. Es ist eine.Textverarbeitung, mit der man wirklich mal »arbeiten« muß. Einige wenige Stichproben aus dem Handbuch bringen überhaupt nichts. Dagegen erscheint mir die ständige Überbetonung — nicht allein nur Ihrer Redaktion — von 1st Word Plus so, als würde eine moderne Motorsport-illustrierte ihren Lesern einreden, daß auf unseren Straßen hauptsächlich Oldtimer fahren.

Dabei liegen Anwenderthemen wirklich auf der Straße. Kleine Artikel zu Anwenderproblemen könnten jeden Monat eine Seite füllen anstatt der überzogen langen Listings, für die man extra ohnehin keinen Compiler oder Interpreter anschafft. Für viele ist das viel Papier für nichts. Man sollte nicht mehr davon ausgehen, daß hauptsächlich nur Freaks und Programmierer mit dem ST zu tun haben. Es gibt nicht wenig Leute, die ohne spezifische Fach-und Sachwissen mit ihm ernsthaft arbeiten und zum Teil ihre Brötchen verdienen.

Apropos PD-Software: In Ihrer vorletzten Ausgabe schilderten Sie informativ die Programme auf der Abonnenten-Disk. Mein Abo wird im November ein Jahr alt und ich bin echt neugierig geworden.

Horst B., Neuwied

Farbbänder sparen

Ich lasse meine Werke mit einem Star LC-10 ausdrucken. Dabei habe ich mich schon des öfteren über die geringe Ausbeute von Farbbandkassetten geärgert. Damit muß Schluß sein, dachte ich! Ich besorgte mir also schwarze Stempelfarbe, gute Qualität kostet so 7,50 Mark und reicht für ca. zwei bis drei neue super Farbbandkassetten. Ich spannte eine gebrauchte Kassette leicht senkrecht ein und bestrich das Nylonfarbband gleichmäßig mit Stempelfarbe. Es dürfen keine Teiche entstehen, und die Farbe muß so gleichmäßig wie möglich aufgetragen werden. Auf der gesamten Breite des Bandes saugt nun das Band die Farbe auf, und nach ca. 20 Minuten Kurbelns und Auftragens kommt man wieder an den schrägen Anfangs- und Endpunkten des Farbbandes an. Ich lege das so behandelte Farbband für zwei Tage zur Seite, damit sich die Farbe schön zwischen die Poren des Gewebes verteilen kann. Kommt nun ein Programm zum Einsatz, bei dem der Druckkopf nur einmal über eine Zeile fährt, so lege ich mein neues Superfarbband ein und siehe da, es geschehen noch »Zeichen« und »Wunder«.

Fazit: Bei schnellen Probeausdrucken oder allem, wo der Druckkopf es nicht für nötig hält, den Leser zu erfreuen, ist diese Art ein preisgünstiges Verfahren, um viel Geld zu sparen, denn die neue Farbbandkassette hält viel länger als man es ihr ansieht.

Klaus H., 5650 Solingen
Die Zeichnung erhielten wir von Herrn H.

Mit einem simplen Trick reicht ein Farbband dreimal länger

Mehr Mitte, bitte

Ihr Magazin gewinnt langsam aber sicher an Qualität und Informationsgehalt. Mittlerweile nähern Sie sich immer mehr meiner Idealvorstellung eines Magazins für einen bestimmten Rechnertyp an. Und da bin ich auch schon bei einem der Kritikpunkte an Ihrem Heft angekommen. Ihnen fehlt die Mittelmäßigkeit!

Auf der einen Seite drucken Sie Artikel, die sich auf den Anfänger beziehen, was ja auch absolut notwendig und sinnvoll ist. Auf der anderen Seite werden Artikel verfaßt (z.B. das »Atarium«), die nur von Leuten verstanden werden, die ohnehin bei Atari als Systemprogrammierer anfangen können. Was hierbei fehlt, ist meiner Ansicht nach eine Mischung aus beiden Extremen. Einen guten Ansatz hierzu stellt beispielsweise der Assembler-Kurs aus Ausgabe 5/89 dar, der jedoch einfach zu kurz ist. Aber nach all der Kritik haben Sie auch Lob verdient z.B. für den Artikel über Steve Jobs in 5/89, der endlich mal ein wenig über den ST-Tellerrand hinausblickte. Hier kann ich nur sagen, weiter so!

Abschließend würde ich noch gerne wissen ob und wenn ja, welchen guten ST-Assembler Sie oder Ihre Leser mir empfehlen könnten.

Andreas Z., Plettenberg

Nach unserer Meinung sind der GFA- und der Omikron-Assembler derzeit die beiden bedienungsfreundlichsten Assembler für den ST. (ba)

Lob für Victor

Ich möchte heute ein Lob auf ein Softwarehaus aussprechen. Anfang dieser Woche stürzte mein Rechner (Mega ST2) beim Arbeiten mit dem ROM-Modul ST Address beim Listendruck ab. Es gab einen Reset. Als mein Rechner wieder da war, konnte er das ROM-Modul nicht mehr ansprechen. Laut Beschreibung heißt es dann: Stecker sauber machen. Machte ich auch alles, nur es ging nicht mehr.

Da half nur noch der Anruf bei der Firma Victor KG. Nach den üblichen Fragen (sauber machen und neu starten), was ich ja schon gemacht hatte, sagte man mir, man würde mir am gleichen Tag ein neues Modul zusenden. Diese Sprüche kennt man ja. Aber nun kommt es: Nach eineinhalb Tagen, also nach 36 Stunden hatte ich ein neues Modul in der Hand.

Fotolabor Rüstmann, Langenhagen

Rollenspiele in Omikron-Basic

Ich finde die Idee für einen Omikron-Kurs zur Programmierung von Rollenspielen sehr gut. Nur schnell her damit!

Jan A., Winningen



Aus: ST-Magazin 12 / 1989, Seite 134

Links

Copyright-Bestimmungen: siehe Über diese Seite