Spiele braucht der Mensch

Willkommen beim Spieleteil des ST-Magazins. Diesmal kommen die Freunde von kniffligen Adventures auf ihre Kosten, denn unser Spiel des Monats ist ein erstklassiger Vertreter dieser Spielgattung mit guter 3D-Grafik. Viel Spaß!

Viel Geschick brauchen Sie bei »Circus Attractions« (Test auf Seite 160)

Ursprünglich sollten sie uns lediglich ein bißchen Kopfrechnen abnehmen. Doch dann konnten sie auf einmal mehr. Heute sind sie aus unserer Gesellschaft nicht mehr wegzudenken. Die Rede ist — richtig geraten — von den Computern, den leistungsfähigsten Rechnern der Welt.

Mit der steigenden Leistungsfähigkeit der Computer wuchs auch das Interesse der Kunden. Die Verkaufszahlen stiegen, und mit ihnen stieg stetig das Softwareangebot. Was früher nur den teuren Großrechenanlagen Vorbehalten war, läßt sich heute bereits auf einem 64-KByte-Heimcomputer umsetzen. Die Leistungsfähigkeit der Software wächst mit der Leistungsfähigkeit der Computer.

Eines Tages kam ein findiger Kopf auf die Idee, daß man mit einem Computer nicht nur mit Zahlen und Fakten jonglieren, sondern auch hervorragend spielen kann. Der Computer als preiswerter Ersatz für einen Spielautomaten. Die Firmen erkannten den Markt und entwickelten Spiele aller Art für jeden Computer. Es gibt kaum einen Computer, für den Sie neben einer Textverarbeitung oder einer Tabellenkalkulation nicht auch ein Spiel zur Entspannung erhalten.

Die Spielesoftwarefirmen bedienen sich vielerlei Methoden, ihre Produkte an den Mann zu bringen. Methoden, die manchmal zwar für den nötigen Profit, nicht aber für die Zufriedenheit des Käufers sorgen.

Ein gutes Beispiel dazu ist die Idee, zu einem bekannten Film oder Buch ein Computerspiel herauszubringen. Sicher gibt es Firmen, die keinen Aufwand scheuen, zu einem guten Film ein gutes Spiel zu machen. Aber leider gibt es auch immer wieder schwarze Schafe, die hoffen, schon allein durch den vom Film her bekannten Namen die Kunden anzulocken. Ein trauriges Beispiel war die Umsetzung der US-Krimiserie »Miami Vice«.

Positiv hervorzuheben ist das Herausbringen sogenannter »Compilations«. Die Firmen bringen ältere zum Teil sehr gute Programme gesammelt auf einer oder zwei Disketten heraus. Der Preis für eine solche Spielesammlung liegt in der Regel nicht höher als für ein einzelnes neues Spiel. Die Compilations erfreuen sich großer Beliebtheit, nicht zuletzt bei Jugendlichen und Computer-Einsteigern.

Die Konvertierung eines Automatenspiels auf einen Heimcomputer stellt die Programmierer oft vor erhebliche Probleme. Der Automat ist beim Publikum beliebt. Wenn das Spiel ebenfalls ein Erfolg werden soll, darf es dem Vorbild in nichts nachstehen. Wie schwierig dies ist, mußten schon viele Programmierer erkennen. Die Spielautomaten sind schnell und bieten aufgrund ihres technischen Aufbaus hervorragende Grafik- und Soundfähigkeiten. Doch gelingen die meisten Konvertierungen. Man denke nur an »Gauntlet« oder den altbekannten »Pac-Man«.

Hoffen wir, daß uns die Programmierer auch weiterhin nur das Beste vom Besten liefern. Schließlich schlägt sich eine sorgfältige Arbeit auch im Profit nieder.

Abschließend möchten wir Sie nochmals auffordern, sich an der Gestaltung des Spieleteils aktiv zu beteiligen. Schreiben Sie uns Ihre Meinung, unterbreiten Sie uns Themen, zu denen Sie gerne etwas im ST-Magazin lesen möchten. Wir sind für jede konstruktive Kritik dankbar. Verraten Sie uns auch Ihr Lieblingsspiel. Unter allen Einsendungen verlosen wir jeden Monat zehn Originalspiele. Ist das ein Angebot?

ST-Magazin

  1. Dungeon Master (1988, FTL)
  2. Populous (1989, Bullfrog)
  3. Falcon F-16 (1988, Mirrorsoft)
  4. Zak McKracken (1989, Rainbow Arts)
  5. Leisure Suit Larry II (1989, Sierra)

Power Play

  1. Populous (1989, Bullfrog)
  2. Dungeon Master (1988, FTL)
  3. Falcon F-16 (1988, Mirrorsoft)
  4. Zak McKracken (1989, Rainbow Arts)
  5. Elite (1988, Firebird)

Thomas Bosch
Aus: ST-Magazin 09 / 1989, Seite 155

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