Wer alle drei Bildschirmauflösungen seines Atari ST nut-zen will, der braucht zwei Monitore. So jedenfalls wenn er auf Original-Monitore vom Computerhersteller zurückgreift. Ganz abgesehen vom Preis mit zirka 1200 Mark, kosten zwei Monitore auch doppelten Platz. Eine Alternative stellen sogenannte Multisync-Monitore dar. Sie arbeiten in allen drei Auflösungen des ST. Die Bildqualität steht aber manchmal hinter der hervorragenden Wiedergabe des monochromen Monitors von Atari, dem SM 124, zurück.
Unser Testkandidat ist eine erfreulich preiswerte Alternative. Für nur 559 Mark bietet er in Paperwhite-Darstellung alle Auflösungen. Programme, die einen Farbmonitor voraussetzen, bringen manchmal Probleme, da ein monochromes Display die verschiedenen Farben durch Graustufen emuliert.
Mit seiner Bildschirmdiagonale von 14 Zoll fällt der Bildschirm um 2 Zoll größer aus als der SM 124 von Atari. Die Entspiegelung der Bildröhre verhilft auch bei hellerer Umgebung zu gut erkennbaren Bildern.
Die Drehknöpfe zur Bildeinstellung finden Sie an der Rückseite des beigefarbenen Gehäuses, während der Hersteller die beiden Drehknöpfe für Kontrast und Helligkeit an der linken Seite anordnete.
Mit einem Schalter wählen Sie, ob der Monitor im analogen oder digitalen Modus arbeitet.
Die kleine DIP-Schalterleiste spielt beim Betrieb am Atari ST keine Rolle.
Hier finden Sie auch eine neunpolige Sub-D-Buchse, die zum Anschluß des ST dient. Auch für diesen Monitor bietet Hard & Soft eine spezielle Umschaltbox an, die mit entsprechenden Anschlüssen ausgerüstet ist. Diese Box bietet dabei auch noch andere »Leckerbissen«, die wir im Test des Schwestermodells MS 1500 genauer besprochen.
Durch die maximale Auflösung von 910 x 620 Punkten bietet der MS 1300 genügend Spielraum für weitere Entwicklungen im Computermarkt oder auch für unsere kleine Hyperscreen-Bastelei.
Die Bildqualität dieses Gerätes reicht in der hohen Auflösung nicht ganz an die des SM 124 heran. Die leichten, kissen-förmigen Verzerrungen an den Rändern und ein feiner heller Strich am rechten Bildschirmrand lassen auf eine nicht sorgfältige Justierung schließen. Ob es sich bei dieser Unschönheit um einen »Ausreißer« handelt oder ob die gesamte Baureihe davon betroffen ist, konnten wir leider nicht feststellen. Warum der Hersteller an der Frontseite des Monitors einen sogenannten »Invers-Schalter« anbrachte, bleibt uns ein Rätsel. Die Bildschirmdarstellung verbesserte sich in keiner der drei Auflösungen.
Schalten Sie auf eine der niedrigen Auflösungen um, so brauchen Sie beim MS 1300 nicht an den Regelknöpfen zu drehen, er synchronisiert sich ohne Probleme ein. In dieser Betriebsart stellt der Monitor die verschiedenen Farben durch Grauabstufungen dar, was das Bild besonders bei Spielen etwas blaß erscheinen läßt. Dies liegt jedoch im Prinzip des Monitors begründet, darunter leiden alle Geräte dieser Bauart. Die Textdarstellung besonders in der mittleren Auflösung steht der eines durchschnittlichen Farbmonitors in nichts nach. Alle Zeichen bleiben gut lesbar, nur wenn Sie den Helligkeitsregler zu weit aufdrehen, leidet die Schärfe etwas. Trotz der leichten Abstriche bei der Bildqualität konnte der MS 1300 durchaus überzeugen.
Leider suchen Sie auch bei diesem Gerät vergeblich ein Tonteil. Doch auch hier bietet die Switch-Box des gleichen Anbieters eine »Hintertür«. An einer »Chinch-Buchse« nehmen Sie das Tonsignal Ihres Computers ab und verstärken es über einen externen Verstärker oder die Stereo-Anlage.
Insgesamt hinterließ der MS 1300 einen guten Eindruck. Allerdings müssen Sie in fast allen Bereichen kleine Abstriche machen. Dafür bietet dieses Gerät praktisch zwei Monitore in einem Gehäuse. Die Platzersparnis spricht allemal für die Lösung Multisync. Das Haupteinsatzgebiet dieses Monitors liegt sicher bei der Textverarbeitung oder ähnlichen Anwendungen, die keine Farbdarstellung benötigen. Um ab und zu ein Spielchen zu wagen, sollte die Grauemulation der Farben genügen. (uw)
Wertung | ||||||||||||||||||||
|