Durchlöchert ist Ihr Computer nach der Anwendung von »Revolver« sicher nicht. Doch gleich einer Revolvertrommel laden Sie Ihren ST mit zahlreicher Software, die ohne lange Wartezeiten auf Tastendruck zur Verfügung steht.
Arbeiten Sie gerade mit Ihrem Lieblings-DTP-Programm und stellen fest, daß sich ein Pixel zuviel im verwendeten Bild befindet, schalten Sie mit Revolver flugs in Ihr ebenso heiß geliebtes Zeichenprogramm um, korrigieren das Bild und setzen es anschließend sofort im DTP-Programm ein.
Revolver unterteilt den Computer in mehrere voneinander unabhängige Partitionen, zwischen denen Sie wahlweise per Tastenkombination <Alt Shift links >, < Alt Shift rechts >, beide Shift-Tasten oder beide Shift-Tasten plus Alternate umschalten. Dabei verlassen Sie die jeweilige Anwendung nicht, sondern frieren sie gewissermaßen ein. Als Schnittstelle zwischen den Anwendungen dient die Diskette oder Festplatte.
Für die sinnvolle Unterteilung des Speichers sollten einige Megabyte zur Verfügung stehen. Ab der Größenordnung Mega ST2 lohnt sich die Sache schon. Mit kleineren Computern arbeitet Revolver selbstverständlich auch zusammen, doch damit ist der sinnvolle Einsatzbereich von Revolver stark eingeschränkt. Das Programm verwaltet bis zu acht Partitionen. Dabei ist die Größe individuell einzustellen. Als kleinste Einheit sind 128 KByte vorgesehen. Als sinnvoll hat sich ein Mega ST4, unterteilt in vier Partitionen zu je einem Megabyte, herausgestellt. Hier verwalten Sie beispielsweise einen Editor, das Zeichenprogramm, das DTP- und das Terminalprogramm. Besonders wichtig: Der Druck auf den Resetknopf wirkt sich nur auf die gerade aktive Partition aus.
Sehr vorteilhaft ist die sogenannte Roll-In/Roll-Out-Funktion. Sie gestattet das komprimierte Speichern einer Partition. So sichern Sie den aktuellen Stand eines Programms mit allen Daten.
Zu den Funktionen der reinen Programmverwaltung stellt Revolver noch eine RAM-Disk und einen Druckerpuffer bereit. Die Größe beider Einheiten ist fest einzustellen, sie paßt sich nicht automatisch dem benötigten Speicherbedarf an. Gerade bei der intensiven Speichernutzung von Revolver wäre dies ein nettes Feature.
Weiterhin sind alle Funktionen des Atari-Kontrollfeldes, der Druckeranpasung, des VT52 Emulators und der RS232-Einstellung implementiert. Revolver ersetzt damit eine Reihe grundlegender Accessories und erweitert diese teilweise. Bekanntlich bringt der ST eine über die Tastenkombination < ALT HELP> ausgelöstete Hardcopy ohne das Kontrollfeld-Accessory auf keinem üblichen Drucker im richtigen Format zu Papier. Die hierzu notwendige Druckdichte von 960 Pixel pro Druckzeile ist im TOS nicht fest eingestellt. Mit Revolver sichern Sie diese Einstellung, wie alle anderen auch, dauerhaft auf Diskette oder Festplatte.
Zusätzlich zum VT52 Emulator verschicken Sie von einem speziellen Menü an alle Schnittstellen beliebige Zeichenkombinationen. Auch für die Freunde der »Mausbeschleuniger«, also Programme, die den Mauszeiger auch bei geringer Mausbewegung relativ schnell über den Bildschirm rasen lassen, bietet Revolver etwas. Fest integriert ist ein Mausbeschleuniger, dessen Übertragungsparameter sich verändern lassen.
Doch damit nicht genug. Eine weitere Abteilung nützlicher Funktionen beschäftigt sich mit der Dateiverwaltung der Diskette oder Festplatte. Zusätzlich zu den üblichen Dateioperationen geben Sie ein maskiertes Directory aus, verstecken eine Datei oder verschieben mehrere Dateien innerhalb einer Partition.
Neben der Hauptaufgabe von Revolver, den Speicherplatz zu verwalten, erweist sich das Programm als hilfreicher Freund im täglichen Umgang mit dem Computer. Einige Zusatzfunktionen wie Warm- oder Kaltstart, Druckerspooler, Snapshot oder Disk-Kommandopuffer erleichtern ebenfalls das Leben.
Positiv fällt auch das neue Utility für die Tastenzuordnung auf, mit der Sie die Partitionen im Computer umschalten. Das Utility gibt es für eingetragene Besitzer kostenlos gegen Einsendung einer formatierten, leeren Diskette und frankiertem Rückumschlag.
Unverträglichkeiten mit Anwendungsprogrammen stellten wir im Test kaum fest. Lediglich bei Signum und Tempus2 traten leichte Probleme auf. (wk)
Bela Computer GmbH, Unterortstr. 23-25, 6236 Eschborn
Wertung
Name: Revolver 1.1
Preis: 129 Mark
Hersteller: Bela Computer
Stärken:
□ Sichern einzelner Partitionen □ nützliche Hilfsprogramme
Schwächen:
□ leichte Probleme mit Signum und Tempus 2
Fazit:
ein nützlicher Switcher, der vor allem bei etwas mehr RAM eine hilfreiche Arbeitsumgebung aufbaut