Der Bildschirm auf der Leinwand: LC-Display im Einsatz

Das LC-Display auf dem Projektor

Für Schulungen ließ sich der Atari ST bislang nur bedingt einsetzen, da geeignete Übertragungsgeräte fehlten. Jetzt gibt es ein LC-Display für den ST, das neben der vollen Auflösung von 640 x 400 Punkten auch den Parallel-Betrieb des SM 124 erlaubt.

Jeder, der schon einmal Schulungen über Computer durchführte, wünscht sich ein Gerät herbei, mit dessen Hilfe er den Bildschirm auf eine Leinwand projizieren kann. Wie leicht lassen sich Sachverhalte eindeutig und zeitsparend auf diese Weise darlegen.

Im MS-DOS-Bereich sind schon seit einiger Zeit Zusatzgeräte für Tageslichtprojektoren erhältlich. Diese mit dem Computer verbundenen Zusätze liegen auf einem Tageslichtprojektor und projizieren den Bildschirminhalt auf eine Leinwand. Das Funktionsprinzip ist einfach. Das Display entnimmt das Bild dem Computer entweder direkt am Monitorausgang oder über die serielle Schnittstelle. Intern wandelt es die Informationen um und stellt diese auf dem Display dar. Die Projektion vergrößert den Bildschirminhalt, so daß ihn jeder Zuschauer lesen kann.

Angenehmes und funktionelles Design

Das QA-50 von Sharp besticht rein äußerlich durch ein angenehmes sowie obendrein funktionelles Design. Die Grundfläche beträgt kaum mehr als ein DIN-A3-Blatt. Das Bedienungsfeld befindet sich rechts auf der Oberseite des Computer-Projektions-Displays. Oberhalb des Bedienungsfeldes liegt eine zweistellige LED-Anzeige, mit der das Gerät den Anwender über die verschiedenen Betriebsmodi informiert. Darunter folgen zwei Schalter, über die Sie die grundlegenden Betriebsarten des QA-50 einstellen. Mit der Taste »On/Shading Select« können Sie das gesamte Display unabhängig von einem dargestellten Bild verdunkeln oder aufhellen (füllen/shaden). Bleibt diese Funktion abgeschaltet, so übernimmt das Display die Bildinformation so, wie sie der Computer liefert. Über die Taste »Off/RGB Select« wählen Sie die Bildschirmbetriebsart an, mit der der angeschlossene Computer arbeitet. Die Skala reicht von der Einstellung 1 bis 7, wobei der Atari ST im Monochrombetrieb nur die Stufen 4 bis 7 zuläßt. Die ersten Bereiche sind nur in Verbindung mit einem PC oder bei der Farbemulation von Bedeutung. Im Monochrom-Betrieb beseitigen Sie mit dieser Funktion leichte, durch den Übertragungsweg entstehende Unschärfen.

Die nächsten beiden Funktionen kommen erst während der Arbeit mit dem Display richtig zum Zug. Dies sind die beiden Funktionen »Inverse«-und »Clear«. Über »Inverse« invertieren Sie die Display-Darstellung unabhängig von der Bildschirmdarstellung. Damit schalten Sie ein Bild mit hellem Untergrund und dunklen Konturen einfach um, so daß auf der Leinwand dasselbe Bild mit dunklem Untergrund und hellen Umrissen sichtbar ist. Auf diese Weise können Sie Ihren Vortrag mit besonderen Effekten untermalen. Noch nützlicher ist die vielen Displays dieser Art fehlende Funktion »Clear«. Mit ihr schalten Sie per Tastendruck das Computerbild vom Display weg und können eigene Folienvorlagen wie sonst üblich auf das Gerät auflegen. Allerdings schalten Sie weder den Computer ab noch löschen Sie die Bildinformation vom Monitor. Lediglich der Informationsfluß innerhalb des Projektions-Display ist unterbrochen.

Durch erneuten Tastendruck schalten Sie das Computerbild wieder auf die Anzeige um. So brauchen Sie das Gerät nicht mehr vom Projektor herunterzunehmen, wenn Sie mit einer Folie arbeiten wollen. Die Kombination von vorbereiteten Folien und Computerbildern eröffnet Ihnen interessante neue Vortragsformen.

Mit den letzten beiden Tasten stellen Sie den Kontrast ein. So passen Sie die Projektion den Raumverhältnissen einfach an, indem Sie bei hellen Räumen mehr und bei dunklen Räumen weniger Kontrast in das Bild hineingeben. Diese Funktion ist nicht mit der oben beschriebenen »Shading Select« zu verwechseln. Während Sie mit dieser die Helligkeit des Displays selbst beeinflussen, kontrolliert »Kontrast« lediglich das dargestellte beziehungsweise vom Computer übermittelte Bild.

Rechts sehen Sie die Zusatzbox zum Anschluß des SM 124

Aufgeräumter Aufbau

Die Anschlüsse des QA-50 liegen alle auf der rechten Seite des Displays. Die linke Seite des Projektors bleibt auch bei aufgelegtem Display gefahrlos begehbar. Das Gerät besitzt zwei Buchsen zum Anschluß an den Computer, eine 9polige und eine 15polige D-Subminiaturbuchse. Die Zuführung der Versorgungsspannung erfolgt über ein Netzteil. Hier ist dem Hersteller Lob zu zollen: Die Gesamtlänge der Leitung beträgt 2,5 Meter, wodurch sich in den meisten Fällen der Einsatz eines Verlängerungskabels erübrigt. Der Netzschalter des LC-Dis-plays ist ebenfalls auf der rechten Seite zu finden.

Der Lieferumfang des QA-50 ist beachtlich. Er umfaßt neben dem Gerät ein Netzteil, zwei Anschlußkabel für den Betrieb am Atari ST (15poliger Stecker auf 13-polige ST-Monitorbuchse), ein 9poliges Kabel zum Anschluß eines RGB-Monitors, eine Zusatzbox zum Anschluß des SM124, eine Fernbedienung sowie eine ausführliche Bedienungsanleitung. Um das empfindliche Gerät vor Schaden zu bewahren, ist ein in zwei Fächer unterteilter und mit Schaumstoff ausgekleideter Aluminiumkoffer gegen einen Aufpreis von zirka 300 Mark erhältlich. Eine Thermoversiegelung der Außenschale

bewahrt das Display vor Feuchtigkeit. Der Anschluß an den Computer ist vollkommen problemlos. Nachdem das Display mit dem Computer und dem Netzteil verbunden ist und die Geräte eingeschaltet sind, erscheint auf dem Display das Abbild des Monitorinhalts. Der Anwender hat die Wahl zwischen zwei Betriebsarten. Einerseits kann er das Display über eines der mitgelieferten Kabel direkt an den Monitor-Ausgang des Atari ST anschließen. Andererseits läßt sich über die mitgelieferte Adapterbox auch der SM 124 parallel betreiben. Dies erweist sich als besonderer Vorteil, wenn der Vortragende beispielsweise zum Publikum spricht und somit nicht auf die Leinwand blicken kann. Aber auch bei Programmvorführungen erleichtert diese Einrichtung die Bedienung des Computers erheblich. Besonders hervorzuheben ist die Tatsache, daß das QA-50 die volle Auflösung von 640 x 400 Punkten des Atari ST unterstützt.

Über die zum Lieferumfang gehörende Fernbedienung steuern Sie alle Funktionen des QA-50 fern. Die Infrarotbedienung arbeitet auch dann einwandfrei, wenn sich Hindernisse wie Säulen, Stühle oder Personen zwischen Sender und Empfänger befinden. Mit einem Preis von nur 3798 Mark ist ein Gerät für den Atari ST erhältlich, das in allen Belangen Maßstäbe setzt. Müssen Sie öfters Vorträge halten, bei denen Sie grafische Unterstützung per Computer benötigen, so sollten Sie das Sharp QA-50 von Weide Elektronik in Ihre Überlegungen einbeziehen. (uw)

Weide Elektronik GmbH, Regerstr. 34, 4010 Hilden

Wertung

Name: QA-50
Preis: 3798 Mark
Hersteller: Weide Elektronik

Stärken:

□ leichter Anschluß □ einfache Bedienung □ fernsteuerbar □ Parallelbetrieb von Display und Monitor

Schwächen:

□ externes Netzteil □ hoher Preis

Fazit: LC-Display für den mobilen sowie stationären Einsatz mit guter Ausstattung


Bernhard Reimann
Aus: ST-Magazin 06 / 1989, Seite 35

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