Editorial: Aufsteigen statt Umsteigen

Die angeborene Neugierde bewahrt uns Computer-Benutzer meistens vor der Angst gegenüber dem Neuen. Dennoch beschleicht den einen oder anderen manchmal das ungute Gefühl, der eigene ST könnte bald zum alten Eisen gehören. Diese Befürchtung bekommt zusätzliche Nahrung, weil Atari in diesen Tagen sein »Schatzkästlein« erneut öffnet und sein neuestes Kind, den TT, präsentiert.

Bei genauerer Betrachtung erweist sich diese Sorge schnell als Trugschluß. Die Leistungen des TT stellen ohne Zweifel vieles in den Schatten, was Computer der Preisklasse zwischen 5000 und 10000 Mark bisher bieten. Heute kostet ein kompletter 1040 ST aber nur noch 1500 Mark, ein Mega ST4 ungefähr 3800 Mark, der Preis eines Atari TT liegt also deutlich darüber und verdrängt die ST-Modelle nicht von ihrem Platz.

Der neue Computer stellt preis-und leistungsmäßig eine Ergänzung nach oben dar. Reicht Ihnen die hohe Leistung eines ST nicht mehr aus, um eine Anwendung schnell und komfortabel zu »fahren«, so steigen Sie auf die »Rennmaschine TT« um. Dabei müssen Sie bisherige

Investitionen in Ihre ST-Software nicht »in den Wind schreiben«. Auf diesen Computern läuft ein erweitertes TOS, das es erlaubt, die liebgewonnene (und natürlich auch teuer bezahlte) Software Ihres ST weiterzubenutzen. Sehen Sie die Vorstellung des TT als Evolution, als Weiterentwicklung innerhalb einer bewährten Computerfamilie.

Steigen Ihre Anforderungen an das System noch weiter - wünschen Sie zum Beispiel Multitasking-/Multiuser-Betrieb - steht Ihnen der Weg zur großen weiten UNIX-Welt offen.

Sie sehen, Atari bietet ein komplett ausgestattetes Baukasten-System an. Die Ausbaustufe dieses Systems bestimmen Sie und Ihre Anforderungen.

Bewahren wir also unsere natürliche Neugierde und freuen uns weiterhin auf das, was die Zukunft Interessantes für uns bereithält.

Herzlichst,
Ihr Uwe Wirth
Redakteur


Uwe Wirth
Aus: ST-Magazin 02 / 1989, Seite 3

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