Lords of Conquest

In Anlehnung an »Risiko« entstand ein packendes Strategie-Spiel. Kämpfen Sie mit Freunden oder dem Computer um die Weltherrschaft.

Vier Eroberer im Clinch. Was liegt da näher als ein Bündnis zwischen zwei Parteien? Wer sich Rohstoffe brüderlich teilt, wird den anderen Spielern bald das Fürchten lehren.

Horst und Toni liefern sich einen erbitterten Kampf um Mitteleuropa. Horst ist im Vorteil, denn seine Ländereien liefern mehr Rohstoffe, mit denen er wiederum mehr Waffen bauen kann als Toni. Da wendet sich das Blatt. Toni verbündet sich mit Tarik! Vor den geballten Streitkräften muß Horst kuschen und sich darauf konzentrieren, sein Warenlager zu verteidigen. Der lachende vierte ist Paul: Während die drei anderen Spieler sich gegenseitig Ländereien wegschnappen, rollt er von hinten die Landkarte auf.

Jahrelange Freundschaften sind gefährdet und Ehen können in die Brüche gehen, wenn man sich in »Lords of Con-quest« vertieft hat. Dieses neue Strategie-Spiel von Electronic Arts hat recht einfache Grundregeln, doch sie reichen vollkommen aus, um intrigenreiche und fesselnde Partien zu entfachen. Wer das Brettspiel »Risiko« kennt, weiß, was ihn erwartet: Taktik und Tüfteleien bis zum bitteren Ende. Bevor man sich ans Erobern macht, wählt man noch die Anzahl der Spieler (allein gegen den Computer oder bis zu vier menschliche Kontrahenten). Der Computer ist ein schlauer Bursche. Er spielt trickreich, benötigt nur kurze Denkpausen und steht in neun Schwierigkeitsstufen zur Verfügung.

Zu Beginn einer Runde wählt man sich eine von 19 Landkarten aus, die auf der Programm-Diskette gesichert sind. Sie können auch eigene Karten entwerfen und speichern oder sich vom Programm eine Zufallskarte generieren lassen. Jede Karte ist in einzelne Länder unterteilt. Danach wählen die Spieler immer der Reihe nach Ländereien aus, die zu Spielstart in ihren Besitz gehen.

Es gibt zwei Wege, um bei Lords of Conquest zu gewinnen. Bei der Brutalo-Methode müssen Sie alle anderen Ländereien erobern. Es geht auch ein wenig friedlicher: Wer als erster eine bestimmte Anzahl von Städten gründet und sie gegen Angreifer verteidigt, wird zum Sieger erklärt.

Jeder hat jetzt seine Länder, und der Ernst des Lebens beginnt. Sie können nur Ländereien erobern, die an ihr Territorium angrenzen. Das klappt aber nur, wenn das angreifende Land mehr Punkte vorzuweisen hat als das Ziel der Expansions-Gelüste. Punkte gibt’s, wenn möglichst viele »eigene« Länder angrenzen oder ein Pferd, ein Boot, eine Waffe oder gar eine Stadt innerhalb der Landesgrenzen steht.

Die Spiele gegen den Computer sind eine echte Herausforderung, doch richtig intrigenreich wird’s erst, wenn Sie ein paar Kumpels vor dem ST zusammenscharen. Jetzt können Sie auch untereinander Handel treiben (ich krieg’ ein Pferd von dir, du bekommst ein Goldstück von mir) und die eingangs erwähnten Intrigen und Bündnisse pflegen.

Lords of Conquest ist das ideale Einsteiger-Strategiespiel. Es ist relativ einfach, worunter die Motivation aber nicht leidet. Sie dürfen’s sehr gemütlich angehen lassen, bevor Sie sich an komplexere Partien mit Zusatzregeln wagen. Da Sie bei der Auswahl der Spielfelder nicht beschränkt sind, bleibt »Langeweile« für den Lords of Conquest-Spieler ein Fremdwort.

Zwei Rüffel gibt’s dennoch: Grafik und Sound reizen den ST nicht bis an die Grenzen seiner Hardware aus. Und gerade bei diesem Programm ist es ärgerlich, daß es nur mit Farbbildschirmen läuft. So kommen nur Besitzer von Farbmonitor oder Fernseher in den Genuß dieses cleveren Strategie Spiels. (am)

Lords of Conquest

Hersteller: Electronic Arts
Anbieter: Rushware, Bruchweg 128-132,4044 Kaarst 2
Funktioniert mit Monochrom: Nein
Farbe: Ja
Blitter-TOS: Ja

Stärken:
□ leicht zu erlernendes und spannendes Spielprinzip □ neun Computergegner, bis zu vier Spieler gleichzeitig □ Landkarten-Generator □ Speichern der Spielstände

Schwächen:
□ bei Grafik und Sound wurde arg gespart


Heinrich Lenhardt
Aus: ST-Magazin 11 / 1988, Seite 157

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