Bon Jour, Buenos Diaz, Good Afternoon oder einfach Guten Tag und Herzlich Willkommen zu dieser sommerlichen Ausgabe des ST-Podiums.
Auch wenn Sie Ihr ST-Magazin an einem fernen Strand oder einer anderen erholsamen Urlaubsumgebung studieren (zum Beispiel Zu Hause), bieten wir Ihnen natürlich ein volles Programm.
In diesem ST-Podium wünscht sich Herr B. aus Lohr mehr anwendungsbezogene Berichte im ST-Magazin, die auch reifere Semester interessieren.
Obwohl es sicher diskussionswürdig ist, inwieweit sich Altersgruppen automatisch mit thematischen Schwerpunkten verbinden lassen, verbirgt sich hinter der Bitte ein grundsätzliches Problem.
Es geht um die Gewichtung einzelner Themen.
Stimmt es wirklich, daß sich, wie ein anderer Leser schreibt, der Inhalt des ST-Magazins zu stark am Freak orientiert? Widmen wir den Einsteigern zuviel Aufmerksamkeit oder denken Sie, daß im ST-Magazin zu viele Testberichte stehen?
Möchten Sie eine reine Anwenderzeitschrift, die wenig Wert auf technische Details legt? Oder wünschen Sie sich als waschechter ST-Fan ein Magazin mit vielen Listings und genauen Beschreibungen, um das Letzte aus dem ST herauszuholen?
Wir halten keinen dieser Wege für eine glückliche Lösung. Denn kein anderer Computer vereint derzeit ein so breites Anwenderspektrum wie der Atari ST.
Viel Mühe verwenden wir bei jedem neuen ST-Magazin darauf, allen ST-Anwendern etwas zu bieten.
Die bunte Mischung ist in unseren Augen der beste Weg, Ihnen Monat für Monat einen interessanten und repräsentativen Ausschnitt der Ereignisse rund um den ST zu präsentieren.
Doch bitte sagen Sie uns selbst, was Sie vom ST-Magazin erwarten. Schreiben Sie an den
Markt & Technik Verlag
Redaktion ST-Magazin
ST-Podium
Hans-Pinsel-Str. 2
8013 Haar
Bitte vermerken Sie in Ihrem Brief, ob Sie mit einer Veröffentlichung einverstanden sind.
Wir warten gespannt auf Ihre Antwort und wünschen Ihnen noch erholsame Urlaubstage!
Bis zum nächsten Monat,
Ihr
Tarik Ahmia
Ich bin die schwabbelige ST-Tastatur leid. Nun gibt es in letzter Zeit ein paar Lösungen, die aber alle nicht hundertprozentig kompatibel oder zu teuer sind.
Ich möchte deshalb wissen, ob sich die Tastatur des Mega-STs auch an seine kleineren Brüder anschließen läßt. Wenn ja, wo kann ich sic einzeln beziehen und was würde so etwas kosten?
Thomas H., 7000 Stuttgart
Atari ist der einzige Hersteller der Mega-Tastatur. Zum jetzigen Zeitpunkt ist weder der separate Vertrieb der Tastatur geplant, noch würde Atari diesen Vertrieb unterstützen. (am)
Einer unserer Kunden rief uns nach seinem Computerkauf an und teilte mit, sein neuer PC sei defekt. Nach dem Formatieren und Beschriften ließe sich keine Diskette mehr lesen.
Als ich vor Ort der Sache auf den Grund ging, traf mich fast der Schlag.
Der Kunde beklebte die Diskette schon beim Auspacken mit einem Etikett. Auch das Formatieren und Kopieren erledigte er handbuchgemäß.
Nur hätte er die Disketten nicht mit einer Typenrad-Schreibmaschine beschriften sollen...
Ralf S., 6520 Worms 1
Eine Uhr in GFA-Basic mit einer Millisekunde Meßgenauigkeit (ST-Podium 7/88) läßt sich mit einem kurzem Maschinenprogramm einrichten.
Das 20 Byte lange Programm wird vom Basic aus in den Arbeitsspeicher gePOKEt, weitere 4 Byte benötigt die Uhr. Die Uhr zählt bis zu 256 x 256 x 256 x 256 Millisekunden, das ist mehr als ein Monat. Der Quarz des MFP bestimmt die Genauigkeit der Uhr. Sie erreicht 2460/2,4576= 1001 Mikrosekunden. Das sind 1,001 Millisekunden.
Das kurze GFA-Listing installiert die Uhr im wenig genutzten Bereich $3E8 - $3FF. Sollte das Programm dort nicht funktionieren, läßt es sich auch in einen anderen Bereich verschieben.
' millisec von Rainer Kracht
'
Slpoke &H3E8, &H8B90005
Slpoke &H3EC, &HFFFA0F
Slpoke &H3F0, &H27CF3FF
Slpoke &H3F4, &H52B90000
Slpoke &H3F8, &H3FC4E73
Slpoke &H3FC, 0
A$=Xbios (31,0,2,246,L:&H3E8)
Do
Void Inp(2)
Print Lpeek(&H3FC)
Loop
Slpoke &H3FC,0 stellt die Uhr auf Null. Die XBIOS-Anweisung startet den Timer mit einem Takt von 1,001 ms. Die Uhr wird mit Lpeek(&H3FC) gelesen.
Rainer Kracht, 2085 Quickborn
Das in Ausgabe 6 vorgestellte Schaltkabel der Firma Lindy zum Anschluß von Multisync-Monitoren überträgt leider keinen Ton.
Die Firma Multicomp bietet für 75 Mark ein Schaltkabel an, das auch das Audio-Signal überträgt. Der Ton läßt sich über eine Cinch-Buchse einem externen Verstärker zuführen. Inklusive 5-Watt-Verstärker mit regelbarer Lautstärke kostet das Kabel 119 Mark.
H. Götze, 5000 Köln
Multicomp, Waldstraße 1, 5220 Waldbröl
Oft wird der Firmenservice zu Recht kritisiert.
Aber es gibt auch positive Beispiele: Angeregt durch Ihr Interview in der Mai-Ausgabe mit zwei Herren von NEC, schrieb ich an Herrn Georg Burger, da ich Fragen bezüglich meines P6-Druckers hatte. Schon nach vier Tagen (das entspricht dem reinen Postweg) hatte ich die Antwort von Herrn Burger in Händen. Auch das ist Kundendienst, für den ich mich nochmals bedanken möchte.
Wolfgang S., 4600 Wels, Österreich
Gerne nehme ich Ihre Aufforderung wahr, sich im Rahmen des ST-Podiums mit Kritik, Hinweisen und natürlich auch Zustimmung zu melden. Ich tue dies als ST-Mann der älteren Generation (63 Jahre), der das Computern als Hobby betreibt und sich seit zwei Jahren vor allem mit Text- und Datenbankprogrammen beschäftigt. Obwohl die bisherigen Ausgaben zu den schönsten Hoffnungen Anlaß geben, vermisse ich (noch) die Seriosität von Fachzeitschriften wie zum Beispiel der VDI-Nachrichten (Verein Deutscher Ingenieure). Das würde der ganzen Branche, aber auch den Herstellern von Hard-und Software guttun. Zumal so eine Entwicklung auch deshalb zukunftsweisend wäre, weil dies den Kundenkreis vergrößerte. Bedenken Sie auch das stetig zunehmende Potential der älteren Generation von Rentnern und Pensionären, die die Zeit und meist auch noch soviel Geld haben, um mal eben für ihr Hobby ein paar Tausender lockerzumachen. Bei der Heranwachsenden Generation ist dies nicht immer der Fall. Ihr Anzeigenmarkt beweist das.
Dipl.-Ing. Willy B., 8770 Lohr
Der ST deckt ein ungeheuer großes Anwenderspektrum ab. Sowohl der zehnjährige Spielefan wie auch der professionell orientierte Geschäftsmann möchte im ST-Magazin auf seine Kosten kommen. Die in Ihren Augen »noch fehlende Seriosität der Branche« ist wahrscheinlich der Grund, wieso sich kleine Computer seit Jahren erfolgreich dem »Industriestandard« entziehen: Rund um den ST passiert ständig etwas Neues. Wo nichts eingefahren ist, hat man auch den Mut, sich zu neuen Ufern aufzumachen. Obwohl gelegentlich einige Hürden zu überwinden sind, steht professionellen Anwendern nach dreijähriger ST-Geschichte heute eine große Auswahl ausgezeichneter Software zur Verfügung. Die meisten Leser des ST-Magazins sind ungefähr zwischen 20 und 40 Jahren alt. Das Magazin orientiert sich an dieser Aufteilung. Gerade wenn Sie über 50 Jahre alt sind, würden uns Ihre Wünsche, falls sie denn tatsächlich anders sein sollten, im Sinne eines noch besseren ST-Magazins interessieren.
Läßt sich der 1040 STF mit dem Systembus des Mega STs nachrüsten?
Manfred H., 8976 Blaichach
Der 1040er wird keinen Mega-Systembus bekommen. Atari lehnt die Erweiterung aus konstruktiven und finanziellen Gründen ab. (am)
Ich verstehe, daß Sie aus Platzgründen auf den Abdruck sehr langer Listings verzichten.
Andererseits kann ich es mir als armer Schüler nicht leisten, zusätzlich zu dem Heft noch ganze 30 Mark für die Leserservice-Diskette auszugeben. Außerdem finde ich es schon ein starkes Stück, in Ausgabe 4/88 ein schnelles Apfelmännchenprogramm anzupreisen und es dann gar nicht im Heft abzudrucken. Da hätte ich mir ja den Kauf des Heftes ersparen und mir gleich die Diskette bestellen können.
Ich mache deshalb folgenden Kompromißvorschlag: Sie verzichten auf den Abdruck der langen Listings wie bisher und bieten neben dem teuren Diskettenservice auch eine gedruckte Version des Listings an. Es sollte gegen Portogebühr oder ein geringes Entgelt versandt werden. Somit wäre allen geholfen.
Peter S., 8904 Friedberg
Was halten Sie davon?
Bitte schreiben Sie uns, was Sie am Programmservice verbessern würden.
Wie wäre es, wenn Ihr eine 68000er-Ecke einführen würdet? Der Blick über den Zaun ist oft sehr interessant. Also bringt doch bitte ab und zu ein paar News und Informationen über Amiga, Mac und Konsorten.
Stefan M., 7000 Stuttgart
Gibt es für den ST eine C 64-Emulation? Wenn ja, wo kann ich sie bekommen?
Hans-Josef S., 5000 Köln 50
Schon seit einem halben Jahr liegt uns ein sehr guter C 64-Emulator als Leserlisting vor. Der ST emuliert dabei einen 6502-Mikroprozessor und verwendet das Betriebssystem des C 64. Da diese Routinen dem Copyright der Firma Commodore unterliegen, dürfen wir das Listing leider weder veröffentlichen noch in irgendeiner Form weitergeben. (mr)
Die Joystickabfrage in Basic auf dem ST ist immer wieder im Leserforum der 68000er aufgetaucht. Die bereits abgedruckten Routinen in ST-Basic sehen in ihrer GFA-Variante folgendermaßen aus:
OUT 4,18
18 (&H12): Mit diesem Befehl an den Tastaturprozessor (Device Nr. 4) schaltet man die Maus ab (Maus darf nicht im Modus 10 (&H0A) sein, was selten vorkommt).
Out 4,22
22 (&H16): Mit diesem Befehl fordern Sie Joystickdaten vom Tastaturprozessor an.
X=PEEK(&HFFFC02)
Dies ist unbedenklich, da es sich um das Register Keyboard-ACIA-DATA handelt.
Print X
If X<>128
Wenn nicht Button,...
Goto Marke
...dann ab zur Marke...
Endif
Out 4,8
8 (&H8): Mit diesem Befehl schalten Sie den Tastaturprozessor in den relativen Mausmodus und den Joystick ab.
End
Der Joystick liefert folgende Werte:
Der gedrückte Feuerknopf erhöht den Wert um 128.
Lars-Iver K., 3303 Vechelde
Die Computerei ist im Lauf der Jahre irgendwie eingeschlafen. Als Spielefan stelle ich mit Bedauern fest, daß für den ST nicht nur viel weniger Spiele angeboten werden; auch hat die Qualität der meisten ST-Spiele stark nachgelassen. Und das, obwohl der ST im selben Zeitraum mittlerweile genauso oft verkauft wurde, wie der ZX Spectrum oder der 64er.
Die Gründe dafür liegen einerseits in der Kommerzialisierung des Computers, andererseits an der Haltung der Anwender. Software wird immer mehr von angestellten Programmierern großer Softwarehäuser geschrieben. Nicht die Wünsche des Freaks, sondern die Forderungen der Marketing-Strategen scheinen die Konzeption eines Spiels zu bestimmen.
Früher bezahlten wir 20 bis 70 Mark für ein Spiel. Würde der Anwender für die 50 bis 200 Mark, die er für ein ST-Programm hinlegt, wenigstens mit entsprechender Qualität bedient, wäre der Preisanstieg noch zu entschuldigen. Statt dessen bekommt er Müll.
Die Rechnung der Softwarehäuser, daß ein Anwender, der ein System für zirka 800 bis 2000 Mark kauft, für jedes Programm ungefähr 100 Mark ausgibt, geht nicht auf. In der Praxis spart sich ein jugendlicher Computer-Fan sein System zusammen, indem er den billigsten ST kauft und diesen dann erweitert. Im Ergebnis wird nur wenig Geld für Software ausgegeben. Früher konnte es sich jeder leisten, ein bis zwei Programme im Monat zu kaufen. Heute ist dies leider so gut wie unmöglich. So ist dann der Griff zum Kopierprogramm leicht. Cracker, Spreader und ähnliche Leute stützen das Raubkopieren dann so, daß viele Leute sich einen teuren Computer kaufen, weil sie wissen, daß es billige Raubkopien gibt. So wird die Anzahl der Schwarzkopien immer größer und die Software immer teurer. Oder war es umgekehrt?
Daß es auch anders geht, beweisen die Spiele der »Dungeon Master«-Autoren. Sie sind preiswert, gut programmiert und spielbar.
Wir sollten also vom reinen Konsumieren wegkommen und uns darauf besinnen, eigene Ideen, Träume und Wünsche mit dem ST zu verwirklichen.
Dies aber rasch, bevor die Luft ganz heraus ist.
Ralph B., 4130 Moers