Praktisches Zubehör für den ST

Mit der Anschaffung des Computers ist es selten getan. Erst die kleinen Zusätze machen das Leben mit dem ST so richtig angenehm.

Nebenstehend finden Sie ein paar Produkte, die sich für den ST als recht praktisch erweisen.

Beginnen wollen wir mit den zwei grauen Kästchen im Vordergrund des großen Bildes. Es handelt sich dabei um ein PAL Interface und einen Monitorumschalter, die für alle STs geeignet sind. 90 Prozent der deutschen ST-Anwender arbeiten mit Ataris ausgezeichnetem Schwarzweiß-Momtor. Der augenschonende Bildschirm bringt jedoch mit sich, daß etwa die Hälfte der ST-Software nicht läuft: Sie ist für den Betrieb in der niedrigen oder mittleren Auflösung geschrieben und erfordert einen Farbbildschirm. So können Sie davon ausgehen, daß fast alle Spiele nicht auf dem Monochrom-Monitor laufen. Zunächst blieb den ST-Anwendern kein anderer Weg, als sich neben dem Schwarzweiß-Monitor einen separaten Farbmonitor zuzulegen.

Preiswerte Alternative zum Farbmonitor

Da nur das billige 520 STM Modell über einen Fernsehausgang verfügt, läßt sich bei allen anderen ST-Modellen der heimische Fernseher nicht für die Farbbilddarstellung verwenden. Verschiedene Hersteller bieten deshalb PAL-Modulatoren an, die alle STs fernsehkompatibel machen. Der abgebildete PAL-Modulator der Computertechnik Zaporowski wird zwischen ST und Fernseher geschaltet. Die Lieferung umfaßt alle für

den Betrieb notwendigen Kabel und ein eigenes Steckernetzteil. Nach der Einstellung des Bildsignals auf Kanal 36 läßt sich die Bildqualität mit dem Drehregler des PAL-Modulators feinabstimmen. Das Interface liefert neben dem HF Signal auch ein Audio- und FBAS-Signal. So läßt sich das ST-Bild auf einem Video-Recorder aufzeichnen oder der Ton über eine Stereo-Anlage wiedergeben. Zaporowskis »PAL-Interface III« liefert bei allen STs ein zweckmäßiges Bild, dessen Qualität für Spiele völlig ausreicht. Wir vermissen lediglich die Beschriftung der Ausgangsbuchsen beim Pal-In-terface III, dessen HF-Modu-lator pikanterweise von Com-modore gefertigt wird. Die Anleitung besteht aus nur sechs kopierten Seiten. Eine professionellere Aufmachung könnte insgesamt nicht schaden. Das PAL-Interface kostet 198 Mark.

Egal ob Farbfernseher oder RGB-Monitor: Die Arbeit mit dem Schwarzweiß-Monitor und einem Farbbildschirm erfordert ein ständiges Umstecken an der Anschlußbuchse des STs. Spätestens nach ein paar Monaten geht die Monitorbuchse als Verlierer des Umsteckmarathons hervor. Ihre Fassung ist dann so »ausgeleiert«, daß bald überhaupt kein Bild mehr übertragen wird. Auch diesem verschleißträchtigen Displaywechsel kommt man mit einer einfachen Idee bei. Ein kleines Kästchen, das am Monitorausgang des STs Anschluß findet, stellt zwei Monitoranschlüsse bereit. Ein Kippschalter selektiert den jeweils gewünschten Ausgang. Mit einer einzigen Handbewegung läßt sich so zwischen dem Farbmonitor und dem SM124 umschalten. Das im Vordergrund abgebildete Kästchen sorgt für eine einfache Monitorwahl genau nach diesem Prinzip. Wie auch das PAL-Interface, so ist der Umschalter bei der Computertechnik Zaporowski erhältlich. Der Monitorumschalter kostet 39,90 Mark.

Neben der ST-spezifischen Peripherie erweist sich aber auch allgemeineres Zubehör als nützlich. Wir haben uns deshalb umgesehen, was sonst noch als praktisches Zubehör angeboten wird, ohne daß Sie auf den Versandhandel zurückgreifen müssen. Preiswertester Artikel unserer Auswahl ist die aus PVC gefertigte Schutzhabe, die den ST vor Staub, Feuchtigkeit und Schmutz schützt. 15 Mark kostet die Staubhülle, mit der sich längerfristig das gute Aussehen Ihres Computers bewahren läßt. Zum gleichen Preis ist ein absolutes Essential jedes Computeranwenders zu haben: Die im Vordergrund abgebildete Diskettenbox verdaut bis zu 80 3'/2-ZoII-Disketten, was den meisten Anwendern reichen sollte. Vom Kauf kleinerer Diskettenboxen ist abzuraten, da sie, obwohl mit ungleich geringerer Kapazität versehen, kaum preiswerter sind. Knapp fünf Mark teurer ist der links im Bild stehende Druckerständer. Für 19,95 Mark bekommen Sie ein praktisches, in Plastik gegossenes Drahtgestell, das sowohl den Drucker, als auch die Papierversorgung und den Papierauffang in einem Gestell platzsparend unterbringt.

Monitor-Schaukelstuhl

Sollten Sie sich schon einmal über die ungünstige Konstruktion des Schwarzweiß-Monitors SM 124 geärgert haben, so werden sich die 17,95 Mark für den abgebildeten Monitorständer als lohnend erweisen. Er befördert den SM 124 auf eine erträgliche Arbeitshöhe und erlaubt es, den Monitor nun auch in eine geneigte Arbeitsposition zu bringen und um 360° zu drehen.

Zaporowskis Uhr-Modul steckt am ROM-Port und benötigt Treibersoftware. Die Mega-Clock steckt im Computer und läuft beim Blitter-TOS ohne zusätzliche Software

Eine weitere Schwachstelle der Atari-Hardware bessern Erweiterungen aus, die Sie auf dem kleineren Bild sehen: Der ST zeigt zwar auf Wunsch immer die Uhrzeit an, problematisch ist nur, daß bei allen STs außer den Megas mit dem Ausschalten des Computers auch die interne Uhr abschaltet. Sinnvoll sind also batteriegepufferte Echtzeituhren, die es in zwei verschiedenen Ausführungen gibt. Das große Modul ist eine extern zu installierende Echtzeituhr, die Sie in den ROM-Port stecken. Ein kurzes Programm im Autoordner überträgt bei jedem Einschalten die aktuelle Uhrzeit und das Datum der externen Uhr in die interne Uhr des STs. Sie ist im Tastaturprozessor untergebracht. Dieses Verfahren gewährleistet laut Hersteller Zaporowski die Kompatibilität der Uhr zu allen Programmen. Die Pufferung erfolgt über normale Mignonzellen und soll über mehrere Jahre halten. Pro Monat weicht die Echtzeituhr etwa eine halbe Minute von der genauen Zeit ab. Vorteilhaft ist die leichte Installation des Uhrmoduls, die die Garantie des Computers nicht gefährdet. Einschränkungen ergeben sich durch den nicht durchgeschleiften ROM-Port der Uhr und die fehlende Wecker-Funktion. Außerdem muß auf jeder Boot-Diskette das Initialisierungsprogramm des 69 Mark teuren Moduls vorhanden sein.

Einen anderen Weg geht die Mega-Clock von Geng-Tec. Diese kleine Platine erfordert etwas Bastelaufwand, da Sie die Uhr innerhalb des STs installieren. Den Einbau der Uhr bewältigen dank der ausführlich bebilderten Bedienungsanleitung auch Laien. Da das Modul dann in einem ROM-Sockel steckt, sind keine Lötarbeiten erforderlich. Sie sollten allerdings bedenken, daß die Garantie Ihres STs durch den (völlig harmlosen) Eingriff erlischt. Einmal installiert, arbeitet das Geng-Tec-Modul an STs mit dem Blitter-TOS ohne weitere Software (sehr praktisch). Nur beim alten TOS bedarf die 97 Mark teure Uhr eines Boot-Programmes. Gut ist auch, daß der ROM-Port frei bleibt. Last but not least macht die kompakte Bauweise in SMD-Technik die Mega-Clock zu einer eleganten Lösung. (am)

PAL-Interface III, Monitorumschalter, Uhr-Modul: Computertechnik Zaporowski, Dreieckstraße 2b, 5800 Hagen I
Druckerständer, Monitor Ständer, Diskettenbox, Schutzhülle: Karstadt Oberpollinger, Am Karlstor 4,8000 München und in den meisten anderen Karstadt-Filialen der Bundesrepublik.

Mega-Clock: Geng-Tec, G. Geng, Kaiserstr. 5-7, 5657 Haan 1

Was es sonst noch gibt

Zubehör muß nützlich sein und soll den Geldbeutel nicht strapazieren. Mit dieser Priorität suchten wir die hier vorgestellten Produkte aus. Doch auch wir ST-Anwender bekommen manchmal Appetit auf Statussymbole: Trendsetter lassen deshalb Ataris neue Wechselplatte neben ihrem ST schnurren. Mit einer Kapazität von 44 MByte und der Zugriffszeit einer schnellen Festplatte ist die SQ 555 des amerikanischen Herstellers SyQuest schon jetzt bei uns erhältlich (Test ST-Magazin 6/88). Für rund 2700 Mark bekommen Sie das Laufwerk bei der deutschen Vertriebsfirma Kontron in Eching bei München. Jede austauschbare Platte kostet zur Zeit 280 Mark. Für den Betrieb brauchen Sie nur noch ein Netzteil, ein Gehäuse und den alles entscheidenden Host-Adapter für die Verbindung zum ST. Der Host-Adapter der alten Atari SH 204 Festplatte hat sich dafür bisher als am geeignetsten erwiesen. Mit dem nötigen Kleingeld geht dann wirklich die Post ab! (am)


Tarik Ahmia
Aus: ST-Magazin 07 / 1988, Seite 28

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