Multisync II: 26 880 000 Treffer pro Sekunde

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Auf den ersten Blick fallen die äußeren Unterschiede zwischen dem altbewährten NEC Multisync und seinem Nachfolger kaum auf. Auch der Neue verfügt über einen serienmäßigen Schwenkfuß und eine entspiegelte, dunkel getönte 13-Zoll- Bildröhre, die in einem eleganten, beige-grauen Gehäuse sitzt.

Die Regler für die verschiedenen Bild-Einstellungen sind allerdings von der umständlich zu erreichenden Monitor-Oberseite abgewandert und befinden sich nun an der Vorderseite unterhalb des Bildschirms. Ein-/ Ausschalter, Helligkeits- und Kontrastregler können Sie direkt bedienen, unter einer Klappe verbergen sich die Regler für vertikale und horizontale Bildposition, vertikale Bildgröße und ein Schalter für zwei unterschiedliche Bildbreiten. Außerdem liegt dort noch ein Schalter-Paar, das den Textmodus aktiviert und die Textfarbe auf weiß, bernstein oder grün umschaltet. Allerdings funktioniert der Textmodus nicht beim Atari ST, da dieser im Gegensatz zu den meisten Personal Computern ein analoges RGB- Signal am Monitor-Ausgang liefert.

Auf der Monitor-Rückseite sind neben dem steckbaren Netzanschluß noch drei Farbwahl-Schalter und eine 9polige Sub-D-Buchse, die mit dem RGB-Ausgang des Computers zu verbinden ist. Der Multisync II erkennt automatisch, ob ein TTI- Signal (wie meist bei PCs anzutreffen) oder ein RGB-Analog-Signal (das der Atari ST produziert) an der Buchse anliegt und stellt sich entsprechend um. Im Falle eines TTL-Pegels können Sie mit den drei Schaltern den IBM-Modus einschalten, die Farbanzahl auf 8, 16 oder 64 Farben festlegen und Farbe oder Graustufen wählen; die Atari ST-Grafik beeinflussen diese Einstellungen nicht. Zum Anschluß des Atari ST an den Multisync II empfehlen wir ein Kabel mit integriertem Farbe-/Monochrom-Umschalter. Denn: Der Multisync macht seinem Namen alle Ehre und meistert alle drei Auflösungs-Stufen des ST. Ob 50 Hertz (niedrig- und mittelauflösend), 60 Hertz (mit dem Programm »ChangeHz« einzustellen) oder 71 Hertz Bildwiederholfrequenz (im hochauflösenden Monochrom-Modus), die Monitor-Elektronik paßt sich automatisch dem ankommenden Synchronisations-Signal an.

Mit einer Ausnahme. Angenommen, der Atari befindet sich im hochauflösenden Grafik-Modus und Sie schalten den Monitor kurzzeitig aus, während Sie zu Mittag essen. Wenn Sie ihn später wieder einschalten, baut der Multisync II kein Bild mehr auf. Erst ein Reset weckt den Monitor aus seinem Dornröschenschlaf. Lästig ist auch, daß sich bei jedem Wechsel des Grafikmodus (niedrig-/mittel- auf hochauflösend und umgekehrt) das Bildformat und die Bildposition so gravierend verändern, daß ein Nachregeln nötig ist.

Doch die Bildqualität entschädigt für diese kleinen Unannehmlichkeiten und den fehlenden Tonteil voll und ganz. In allen Modi wird die Grafik gestochen scharf und ohne störende Farbverschiebungen dargestellt. Die dunkle und entspiegelte Bildröhre garantiert auch bei hellem Umgebungslicht eine kontrastreiche Anzeige ohne Reflexe.

Die hohe Auflösung und der große Synchronisations-Spielraum machen den NEC Multisync II besonders dann interessant, wenn Sie neben dem Atari ST auch andere Computer, zum Beispiel PCs, an dem Monitor betreiben wollen.

Multisync II: NEC Deutschland GmbH, Klausenburger Straße 4, 8000 München 80
Monitorkabel: Lindy Elektronik, Karl-Kuntz-Weg 9, 6800 Mannheim/Neu-Ostheim


Toni Schwaiger
Aus: ST-Magazin 06 / 1988, Seite 34

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