Dieses Buch bietet dem hardwareorientierten Programmierer alles was das Herz begehrt. Im Gegensatz zu vielen anderen Büchern, die sich mit der Programmierung einzelner Bausteine des Atari ST befassen, bietet dieses Werk einiges mehr. Zu Anfang erfolgt eine grundsätzliche Erläuterung der Hardware sowie Struktur des Computers. Dabei werden besonders die einzelnen Fehler, Traps und Interruptarten behandelt. Zusätzlich findet der Programmierer nützliche Hinweise zur direkten und indirekten Adressierung. Eine Befehlsübersicht und Hinweise auf weiterführende Literatur vervollständigen den Einführungsteil des Buches.
Im zweiten großen Block findet der Leser die Beschreibung der Spezialbausteine des Atari ST. Hier berücksichtigt der Autor den Video-Shifter, die MMU, DMA-Chip, Disk-Controller, Hard-Disk-Controller, den MFP, alle ACIAs sowie den Soundchip. Zu allen ICs findet man Aufstellungen der einzelnen Register, deren Programmierungsarten und Handhabung innerhalb eigener Programme.
Der das Betriebssystem beschreibende Teil enthält alles zur Programmierung Notwendige und entspricht dem Standard. Besonders erfreulich ist die Tatsache, daß hier endlich einmal auf sämtliche Einzelheiten in Verbindung mit dem Programmieren der einzelnen Schnittstellen sowie die Verwaltung der Diskettenlaufwerke eingegangen wird.
Weitere Schwerpunkte sind die Programmausführung und dessen Abbruch, die Verwaltung des Speichers sowie Behandlung der Interrupts und Exceptions. Dem Line-A-Emulator gehört das Schlußwort in diesem hervorragend gelungenen Buch. Wer sich schon immer näher mit der Hardware des Atari ST und dessen Programmierung befassen wollte, der findet in diesem Werk die richtige Unterstützung. Am Ende findet der Leser noch einmal sämtliche Anschlußbelegungen der Schnittstellen und Ausgangsports. Das Programmierhandbuch zum Atari ST ist sowohl für den Programmierer als auch Hardware-Interessierten die ideale Ergänzung seiner Bibliothek. (P. Sievers/Bernhard Reimann)
Gerd Möllmann: »Atari ST Programmierhandbuch«, 1988 Markt & Technik, 8013 Haar, ISBN 3-89090-524-2, 466 Seiten, Preis für Buch und Diskette: 69 Mark
Wer seinen Computer optimal programmieren möchte, muß das Betriebssystem genau kennen.
Dieses Buch beschreibt zunächst die Hardware mit sämtlichen Anschlüssen und den Pin-Belegungen. Danach behandelt es die Systembausteine des ST. Den Disk-Controller stellt es mit kommentierter Anschlußbelegung vor. Es führt den Leser in Betriebssystem, Speicherbelegung, Bildschirmgrafik und Sounderzeugung ein.
Die folgenden Abschnitte erläutern Dis-ketten-Betriebssystem, Systeminitialisierung, Schnittstellen und Peripherie. Ein längeres Kapitel widmet sich den Systemroutinen. Es erklärt GEMDOS, BIOS und XBIOS ebenso wie das GEM-Extended-BDOS. VDI- und AES-Routinen werden erläutert. Auch die Änderungen im Blitter-TOS sind kurz aufgeführt. Ein Abschnitt behandelt speziell den Aufruf von Routinen. Leider ist er deutlich zu kurz geraten, besonders der GFA-Basic-Programmierer würde sich über weitere Beispiele, auch in der Form von Programmen, freuen.
Eine praktische Hilfe ist das herausnehmbare Indexheft, das ein Blättern zwischen Inhaltsverzeichnis und Buch überflüssig macht.
Fazit: Das Buch ist jedem zu empfehlen, der seinen Rechner durch Benutzung der System- und GEM-Routinen besser ausnutzen möchte. Es ist sein Geld auf jeden Fall wert. Einziger Schwachpunkt ist der viel zu kurze Abschnitt über den Aufruf von Routinen. (Ralf Peiler/Paul Sieß)
»GFA Handbuch TOS & GEM«, 1987 GFA Systemtechnik, Düsseldorf, ISBN 3-89317-002-2, 368 Seiten und 32 Seiten Indexheft, Preis 49 Mark
»Basic auf dem ST — oh weh!« klingt es jetzt vielleicht aus dem Munde vieler Profis. Sie übersehen jedoch, daß diese Sprache auch heute die am weitesten verbreitete Einsteigersprache ist. Und der Sprachumfang heutiger Basic-Dialekte kann sich mit anderen Hochsprachen durchaus messen.
Für »GFA-Basic« gibt es mittlerweile viele Bücher, natürlich auch vom Softwarehersteller. Dieses Buch richtet sich an Leser, die bereits mit dem Befehlssatz von GFA-Basic vertraut sind und schon kleinere Programme geschrieben haben.
Der Autor steigt gleich im ersten Teil in die strukturierte Programmierung ein. An praktischen Beispielen zeigt er Regeln, die einem Programm zu Übersichtlichkeit und Verständlichkeit verhelfen. Weiter geht es mit der Programmoptimierung. Hier erfährt man, wie man mit wenig Aufwand zeitaufwendige Programmteile verbessert und beschleunigt. In den beiden nächsten Kapiteln werden größere Projekte, ein 3D-Grafikprogramm und ein Iexteditor programmiert. Der Autor geht dabei methodisch zu Werke: Er definiert die Funktion, die er programmieren will, entwickelt dann deren mathematische oder programmtechnische Realisierung (wobei er auf Fehler in professioneller Software Bezug nimmt) und setzt diese Stück für Stück in kommentierte Unterprogramme um.
Das Buch eignet sich zur Weiterbildung, da es in einer klaren, schnörkellosen Sprache geschrieben ist und statt seitenlanger Listings kleine modulare Programmteile verwendet. Die beiden Hauptprogramme und einige Teilmodule befinden sich als Programmbeispiele auf der beiliegenden Diskette. (J. Schuhwerk/Paul Sieß)
Gottfried-P. Engels: »GFA-Basic, Programmierung«, 1987 GFA Systemtechnik, Düsseldorf, ISBN 3-89317-003-0, 288 Seiten, Preis für Buch und Diskette: 49 Mark
Das vorliegende Buch beschreibt sehr ausführlich und mit vielen Beispielen die GEM-Programmierung des Atari ST unter C. Dabei erklären die Autoren zu Anfang des Buches auf fünf Seiten, was GEM ist. Anschließend erfolgt der Einstieg in das Programmieren und die Einbindung von GEM-Funktionen in C. Ein Überblick der gängigsten C-Compiler erleichtert dem Einsteiger die Wahl zwischen den einzelnen Softwarepaketen.
Der Programmierteil beginnt mit der Anlage der Quelldateien, stellt ausführlich den Aufbau von GEM-Programmen dar und beschreibt alle notwendigen Programm-Funktionen. Den grafischen Kontrollbefehlen und deren Einbindung widmen sich insgesamt drei Kapitel des Buches. Hier erfährt der Programmierer alles über die Handhabung der Fenster wie Öffnen, Schließen sowie deren Verwaltung. In diesem ersten Teil befassen sich die Autoren also ausschließlich mit der Anwendung aller am VDE beteiligten Funktionen als auch Hilfsprogramme.
Der zweite Teil stellt in gleicher Weise die Zusammenhänge mit dem VDI (Virtuell Device Interface) dar. Eine Übersicht in dieses Arbeitsgebiet führt den Leser in die Aufgaben des VDI ein, gibt Auskunft über die Parameterübergabe und macht dessen Einbindung in das Betriebssystem des Atari ST deutlich. Den größten Teil der Beschreibungen im VDI nehmen die Grafikroutinen zur Darstellung von Kreisen, Linien, der grafischen Grundfunktionen sowie dem Füllen von Flächen und Körpern ein. Die Eingabe-Funktionen kommen in diesem Buch ebensowenig zu kurz wie die Maus-/Tasta-turabfragen, VDI-Vektoren und Escape-Sequenzen. Abschließend stellen die Autoren dem Leser fertige Programme zur Verfügung wie einen File-Selektor, einen GEM-Editor und das Spiel GO. Die beiliegende Diskette erspart zudem das lästige Abschreiben der Listings. Dieses Buch ist für den Einsteiger geeignet, der schon Erfahrung in der Programmierung anderer Sprachen besitzt sowie für den Anwender von C. Dieser bekommt mit dem Buch ein hilfreiches Nachschlagewerk in die Hand. (P. Sievers/Bernhard Reimann)
Rainer Aumüller, Denise Luda, Gerd Möllmann: »GEM-Programmierung in C«, 1988 Markt & Technik, 8013 Haar, ISBN 3-89090-488-2, 640 Seiten, Preis für Buch und Diskette: 69 Mark