Kurztest: PH Weather

Der Wetterfrosch hält ein Nickerchen, ein riesiger Hase versperrt den Blick nach draußen und der Fernsehempfang ist bis auf QVC gestört – wie also das aktuelle Wetter feststellen? Mit PH Weather auf dem Atari.

PH Weather ist eine von mehreren kleinen Internet-Anwendungen von Probe House Software. Sie setzt MiNT mit MiNTNet, mindestens eine 68020 CPU sowie eine Farbauflösung voraus. Für die Darstellung von Grafiken wird LDG verwendet, ein System für dynamische, nachladbare Bibliotheken. Die benötigten LDG-Codecs gibt es auf der Website des Entwicklers, wer zView installiert hat, hat in der Regel bereits die passenden Codecs.

Schönes Wetter heute

PH Weather kann das Wetter ständig in einem kleinen Fenster ohne Titelzeile anzeigen. Dieses Fenster lässt sich zwar skalieren, aber die Grafik wird nicht mit vergrößert. Zudem kommt es dann zu Redraw-Problemen, bei Netzwerkproblemen kommt es auch vor, dass das Programm nicht auf Eingaben reagiert. Informativer als das Mini-Fenster ist die Detailansicht: Hier gibt es die Vorhersage für die nächsten vier Tage mit passenden Bildchen, und das aktuelle Wetter mit Daten wie der Luftfeuchtigkeit, der gefühlten Temperatur und dem Zeitpunkt für Sonnenauf- und -untergang.

Die Anwendung kann sich nicht mehrere Städte merken und gleichzeitig anzeigen. Flexibel ist sie hingegen bei der Eingabe der Stadt und findet den gesuchten Ort auch dann, wenn der Name nicht korrekt geschrieben wurde „Munchen“ findet München und es wird nicht auf den Namen der Stadt im englischsprachigen Raum bestanden. Auch der Flughafencode lässt sich verwenden. Viele Städtenamen gibt es mehrmals auf der Welt, im Test zeigte PH Weather stets das Wetter der größten Stadt an. „Frankfurt“ zeigt das Wetter von Frankfurt am Main an und „Hamburg“ nicht etwa die aktuellen Temperaturen von Hamburg, Pennsylvania, sondern von der Hansestadt. Kleinere Orte findet PH Weather durch Angabe des Landes oder genauerer Spezifizierung des Ortes. („Frankfurt Oder“).

Fazit

PH Weather ist laut dem Entwickler als kleines Programm für Besitzer schneller Ataris gedacht, die viele Farben, viel RAM und eine hohe Auflösung auf ihrem System haben. Als Wetter-App erfüllt es seinen und ist genauso sinnvoll/sinnlos wie Wetter-Apps für andere Desktop-Betriebssysteme.

Alternativen

Bereits Ende der 90er erschien mit „Forecast“ von Dan Ackerman die erste Wetter-Anwendung für das Internet-Verbindungsprogramm STiK/STinG. Zorro hat neben Zview auch Zweather entwickelt, welches PH Weather durchaus ebenbürtig ist und neben MiNTNet auch STinG unterstützt. Die Eingabe der Stadt stützt sich aber auf Codes der Website weather.com und offenbar gab es da eine Änderung, denn die Eingabe jedes Codes führt in Zweather zur Fehlermeldung „Bad Location Data“.


Mia Jaap
Aus: ST-Computer 06 / 2015, Seite 30

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