Anfang Juli fand in Göteborg das mittlerweile schon traditionelle schwedische Atari-Meeting „Nordic Atari Show“ (NAS) statt. Versammelt hatten sich einmal mehr zahlreiche Atari-Anwender aus den skandinavischen Ländern, um Erfahrungen auszutauschen und neue Entwicklungen vor Ort vorzuführen und zu testen.
In diesem Jahr gab es wieder einmal ein paar Neuheiten zu bestaunen. Rodolphe Czuba war aus Frankreich angereist, um seine lang ersehnte Beschleunigerkarte Centurbo 060 in der Öffentlichkeit vorzustellen und auch zu demonstrieren. Die Anwesenden konnten sich von der äußerst kompakten Bauweise der Karte überzeugen, die auch in das Standard-Tastaturgehäuse des Falcon passt. Towerumbauten müssen also nicht zwingend vorgenommen werden. Über dem 68060-Prozessor sitzt ein Lüfter, um Überhitzungen zu vermeiden. Die Centurbo selbst wird auf den Prozessorbus des Falcon gesteckt.
Die ersten Entwickler, die die Karte vorliegen haben, sprechen allerdings zum Teil von nicht unerheblichen Boot- und Kompatibilitätsproblemen bei Verwendung der CT60. Auch auf der NAS war die Erweiterung zunächst nicht zum Laufen zu bekommen, nach einigen Tricks und Tipps des Entwicklers klappte es schließlich doch. Das Ergebnis war mehr als zufrieden stellend: Ein Großteil bekannter Atari-Software lief in bisher unbekannter Geschwindigkeit. Auch erste Kompatibilitätslisten und Benchmarks im Internet lassen eine positive Einschätzung zu. Wenn nun auch die Atari-Gruppe „nature“ ihre Grafikkarte „SuperVidel“ veröffentlicht, dürfte der Falcon zum ersten Mal der schnellste 68k-Rechner aller Zeiten sein und den Milan 060 sowie 060-Amigas noch hinter sich lassen.
Viel Beachtung fand auch die Einbindung des Atari in ein Netzwerk per SCSI-Adapter. Dieser wird am entsprechenden Port des TT bzw. Falcon angeschlossen und stellt den notwendigen Ethernet-Port bereit. Durch die Nutzung der schnellen SCSI-Schnittstelle sind wesentlich höhere Geschwindigkeiten als zum Beispiel bei ROM-Port-Karten möglich. Treiber für die Dayna-Adapter gibt es von Anodyne Software, wobei STING als Internet-Stack genutzt werden kann. Treiber für STIK 2 sind in Vorbereitung.
Neue Software gab es von Erik Hall. Der Entwickler stellte die Version 1.60 seines E-Mail-Clients „MyMail“ vor. Die Liste der Neuerungen und Fehlerbereinigungen ist außerordentlich lang, sodass jeder Atari-Anwender das Programm für STING bzw. STIK aktualisieren sollte. Der Funktionsumfang ist riesig und kann sich durchaus mit Programmen wie Outlook Express auf dem PC messen. Obwohl einige Geschwindigkeitsoptimierungen vorgenommen wurden, wirkt MyMail allerdings besonders auf klassischen Ataris immer noch etwas träge.
Den Weg in den hohen Norden hatte auch der sympathische Brite Nick Harlow von 16/32 Systems geschafft. Er verkaufte Anwendersoftware und Spiele für nahezu alle Atari-Computer und -Konsolen. Interessant war zum Beispiel die „Jaguar Development Unit“, die neue Softwareentwicklungen für Ataris 64-Bit-Raubkatze ermöglicht.
Alles in allem bot die Nordic Atari SHOW 2003 interessante Entwicklungen für Atari-Fans, die die Moral vieler Anwender stärkten. Wir dürfen auf eine Wiederholung im kommenden Jahr hoffen. tr
Die professionelle DSP-Audio-Karte "StarTrack" ist ab sofort zum Preis von IE 300.- zu haben. Der Originalpreis der Karte lag bei DM 1298.- .
Nach Angaben des Entwicklers handelt es sich um die letzte Gelegenheit, das Atari-System um diese Audio-Hardware zu erweitern, da nur noch fünf Karten am Lager sind und die StarTrack nicht mehr neu hergestellt wird.
Die StarTrack-Audiokarte ist eine professionelle Erweiterung zum Einsatz in Atari-Rechnern mit VME-Bussystem (Atari TT, Hades, Milan mit VME-Karte). Geboten wird zum Beispiel ein DSP56002 mit 66 MHz, ein DSP-Port für Erweiterungen, Highend-Wandler und SP/DIF-Ein-und Ausgänge. Mit der Erweiterung sind 16 Kanäle gleichzeitig abspielbar bzw. mit dem DSP zu verarbeiten. Die StarTrack lässt dabei echtes 24-Bit-Mastering mit Sampleraten von bis zu 96 kHz zu.
Der Audio-Hardware liegt ein leistungsstarkes und komplett in GEM eingebundenes Mastering-Programm bei. Dieses bietet zahlreiche Bearbeitungsmöglichkeiten und DSP-Effekte. tr
"Robinson's Requiem" wurde im Jahre 1996 für die 64-Bit-Spielkonsole Atari Jaguar entwickelt, aber nie veröffentlicht. Nun sind die Sourcen aufgetaucht, und auf der Spiele-Convention „Austin Gaming Expo“ wird Robinson’s Requiem in diesem Sommer endlich veröffentlicht.
Es handelt sich um ein Adventure, bei dem es darum geht, als Gefangener eines fernen Planeten zu entkommen. Erste Screenshots verraten ein grafisch recht aufwändiges Spiel. tr
Das Suchwerkzeug „Find It“ befindet sich ab sofort wieder für Euro 20.- beim Entwickler selbst im Vertrieb. Wie Eric Reboux berichtet, hat er XTOS die Rechte an seinem Programm entzogen, da er seit Februar keine Antwort mehr auf seine E-Mails bekommen hatte. Jeglicher Vertrieb und Support läuft daher ab sofort wieder über den Programmautor.
Mittlerweile stellt sich die Frage nach der Existenz von XTOS. Das ColdFire-Projekt ist davon nicht betroffen. tr
Das Fusions-Fieber ging im Herbst ’93 um: Verleibte die st-computer sich im August des Jahres die TOS ein, folgte nun das ST-Magazin. Fachautor Julian Reschke wechselte gleich mit, sodass das erste Atarium der stc-Geschichte erschien. Diese Rubrik für Programmierer hat sich mit einer kleinen Namensänderung bis heute erhalten. Beschleuniger für den Atari Falcon waren auch 1993 gefragt: „Skunk“ beschleunigte den Vogel mit 32 MHz auf TT-Geschwindigkeit. Ein völlig neues Musikinstrument war dagegen die „Hotzbox“, die kurzfristig sogar von Atari höchstselbst vertrieben wurde.