Leserbriefe

Pegasos-Test: Chance durch TOS-Portierung

Ich finde, euer Fazit, TOS auf einem PPC-Board wäre nur ein besseres MagiCMac, nicht gerecht. Soweit ich das verstanden habe, enthält das bplan Board einen 68K Emulator als BIOS. Damit würde das TOS direkt die Hardware ansprechen, und das Ganze vergleichbar zum Schritt von Apple auf den PowerPC, bei dem noch einige Versionen lang Teile des Mac OS in der Emulation liefen. Da das emulierte TOS die Treiber stellt, wäre ein Schritt zum nativen TOS auch nicht mehr weit.

Leider wurde aber der wichtigste Punkt nicht berücksichtigt: Ein PPC-Board wäre verfügbar gewesen. Ich hatte auf dem Atari-Park 2002 das bplan-Board in der Hand. Das ColdFire-Board existiert zurzeit nur als abgepeckter Prototyp - und das, wo euch die Abonnenten soweit weg laufen, dass Ihr die stc als eigenständige Zeitschrift einstellen müsst. Auch wenn Mia Jaap zum ACP Team gehört, wäre ein kritischer Blick auf die Tatsache, dass hier für eine Mini-Nische ein eigenes Board mit dem damit verbundenen Zeitaufwand und der geringen Stückzahlen entwickelt wird, anstelle des ColdFire-Hypes sinnvoll gewesen!

Michael Bernstein, per E-Mail

Wir haben in unseren News und sogar in einem Testbericht durchaus auf den Pegasos hingewiesen. Auch das jetzige ColdFire-Team hat die Möglichkeit der Nutzung vorhandener PPC-Hardware diskutiert, sich dann letztendlich aber für eine Eigeninitiative entschieden. Wir sind dabei nicht der Meinung, dass wir in unserer Berichterstattung einen Trend unterstützten. Auch Gespräche zwischen bplan und Milan Computer gab es, allerdings ohne konkretes Ergebnis. Es ist als Zeitschrift nicht unser Anliegen, Trends zu erschaffen oder einseitig zu unterstützen, sondern darüber zu berichten. Natürlich gehört dazu auch die Berichterstattung über Chancen, was im Falle der bestehenden PowerPC-Hardware vielleicht etwas zu kurz gekommen ist. Aufgrund der aktuellen Entwicklung werden wird den Peagsos aber weiter im Auge behalten.

Red.

Porthos-Test Post vom Entwickler

Mit großem Interesse habe ich mich auf die aktuelle st-computer 05-2003 gestürzt und zunächst einmal mit Bedauern zur Kenntnis genommen, dass dies die vorletzte eigenständige Ausgabe ist. Schade, aber wohl nicht zu ändern.

Ebenso groß war natürlich mein Interesse am Bericht über mein Programm Porthos. Dazu würde ich gerne etwas sagen: Die Verringerung der Geschwindigkeit wird nicht durch das AntiAliasing verursacht - Im Gegenteil, die FreeTypeBibliothek rastert im GraustufenModus eher schneller, als im SchwarzweißModus. Ursache für die Verringerung der Geschwindigkeit ist die genauere Positionierung der Glyphen. Bis Porthos 2 habe ich versucht, den Rechenaufwand dadurch zu minimieren, dass ich erstens mit Integern gerechnet habe und zweitens versucht habe, immer nur den Zeilenanfang möglichst genau zu positionieren und dann jeden weiteren Glyphen zu verschieben. Dies war schnell, aber ungenau. Rechtsbündige Texte hatten immer große Probleme, und nicht selten kam es zu Integer-Überläufen. Ab PorthOs 3 wird für jeden Glyphen die Positionierung durch mehrfache Matrix-Multiplikation mit Floats berechnet. Keine Probleme, aber deutlich langsamer.

Da eine Hardware-Arithmetik nicht zur Verfügung steht, kann ich die Geschwindigkeit nur erhöhen, wenn es mir gelingt, intelligente Algorithmen für die genannten MatrixMultiplikationen zu entwickeln. Dies werde ich sicher auch (bald) versuchen!

Wolfgang Domröse, per E-Mail

Atari im Fitness-Studio

Ich weiß, was es heißt, nicht nur für's Geld zu arbeiten. Ich bin selbständig und betreibe zusammen mit meiner Frau ein kleines Fitness-Studio in Grimma bei Leipzig. Wenn es nur Coldfire um das Geld gehen würde, könnten wir uns sicherlich einen anderen Job suchen aber es macht uns Spaß. Wir bezeichnen uns selbst ein wenig als Aussteiger, deshalb arbeite ich auch nach wie vor mit meinen Atari Falcon, die gesamte Lastschriftsache mit der Bank wird nur auf dem Atari mit Giro STB erledigt. Ins Internet freilich gehe ich mit dem mac.

Ich kann mir aber immer noch vorstellen, dass es irgendwann einmal ein Magazin mit und über alte Computer geben wird, und sei es nur für Sammler, denn davon muss es mittlerweile eine ganze Menge geben. Wenn man mal bei ebay so unter"Classic Computer" schaut, sieht man, was da so alles versteigert wird.

Nun denn, macht weiter so, Euer Einsatz in der st-computer ist einzigartig!


Torsten Othmer Grimma per
Aus: ST-Computer 08 / 2003, Seite 4

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