Neuer Atari, Made in Czecheslowakia - ARAnyM-Talk

Das ARAnyM-Projekt macht seit einigen Wochen von sich reden. Während das ColdFire-Projekt vor sich hindümpelt, entwickelt sich hier in Tschechien ein Projekt, das von sich behauptet, die Atari-Zukunft zu gestalten. Thomas Raukamp traf sich mit den Machern zur Positionsbestimmung.

Emulation oder virtuelle Maschine?

Bisher konnte sich kein Atari-Anwender so recht ein Bild von den Aktivitäten rund um ARAnyM machen. Während viele hier nur einen weiteren Emulator sehen, frohlocken andere schon von der neuen Atari-Zukunft. Und die Idee beeindruckt seit den Plänen zum Milan III: Man nehme einen heutigen GHz-PC, setze einen freien Linux-Kernel rein und starte darauf die Atari-Umgebung - fertig ist der neue Atari?

Wer kam auf die Idee zu ARAnyM?

Petr: Ich denke die grandlegende Idee erwuchs aus dem Wunsch, FreeMiNT in unseren normalen Berufen zu benutzen. Deshalb versuchten wir zuerst STonX zu erweitern, da es sich um den einzigen ST-Emulator handelte, der als Open Source erhältlich war. Es stellte sich aber heraus, dass er viel zu sehr auf die Emulation eines Atari ST mit 68000-CPU ausgerichtet war. Ich erinnere mich daran, dass ich versuchte, STonX um FastRAM zu erweitern, bis ich heraus fand, dass der MC68000 der Spielverderber war.

Wir dachten also darüber nach, zumindest die 68030-CPU zu emulieren, so wurde die Idee eines eigenen Projekts geboren. Ctrirad als der Visionär unserer Runde überzeugte uns dann davon, dass wir nicht nur einen weiteren ST-Emulator, sondern eine komplett neue Maschine entwickeln würden. So etablierte sich die Idee, dass ARAnyM die Zukunft der TOS-Plattform sein würde, aus einer Diskussion von uns Vieren.

Ctirad: Petr irrt sich. Ich erwähnte zum ersten Mal die Möglichkeit, reguläre PC-Hardware als einen kompletten TOS-Clone einzusetzen, als der Milan 040 veröffentlicht wurde. Zu der Zeit sagte aber jede, dass die Idee Mist wäre. Viel später, so um das Jahr 1998 herum, hab ich eine Webseite entworfen, auf der ich diese Möglichkeit im Detail erklärte. Der Codename war damals "Atari x86", und ich plante STonX auf DOS als Host-Betriebssystem aufzusetzen. Einige Leute hielten die Idee für ganz interessant, aber ernst nahmen sie eigentlich nur Milan und Standa. Und so wurde ARAnyM geboren.

Wo kommt der Name her?

Standa: Auf unserer Mailingliste entstand die Frage nach einem Projektnamen. Und ich schlug "ARAnyM" vor.

Petr: Wir suchten einige Zeit nach einem Namen für unsere Projekt, aber ich erinnere mich, dass uns nichts wirklich cooles einfiel. Zum Schluss entschieden wir uns, ein Akronym zu benutzen, das klar machen sollte, dass wir uns nicht auf eine bestimmte Host-Plattform wie X86/DOS fokussierten, sondern vielmehr ein ein offenes und erweiterbares Projekt planten, dass auf theoretisch überall laufen könne - na gut, Ihr Toaster ist nicht gelistet, was sich aber vielleicht ändert, wenn Linux darauf portiert wurde.

Viele Anwender kennen die Leute hinter ARAnyM gar nicht. Stellt Euch bitte kurz vor...

Milan: Ich studiere an der tschechischen technischen Universität. Mein Hauptfach sind Betriebssysteme und neurale Netzwerke. Bei ARAnyM bin ich "verantwortlich" für die Programmierung der CPU und der damit verbundenen Teile wie MMU, FPU und JIT. Außerdem für die Grundstruktur (autoconf, makeflle) und die Bereinigung von Portabilitäts-Problemen.

Standa: Ich bin 25 und habe in Computer-Wissenschaften graduiert. Ich arbeite in einem Startup-Unternehmen, das eine Web-Service-Plattform baut. Die TOS-Plattform gibt mir dabei neue Einblicke wie Dinge "unter der Oberfläche" funktionieren. Ich bin einer der Programmierer von JAY Software, die TOS-Projekte entwickelt haben. Bei ARAnyM bin ich für den Zugriff auf das Dateisystem des Host und die Grafikroutinen zuständig, für die fVDI-Treiber und große Teile der VIDEL-Umrechnungs-Routinen. Natürlich tragen viele andere Leute etwas dazu bei.

Petr: Ich bin 29 Jahre alt (huch!), im Gegensatz zu den anderen Typen hier verheiratet und arbeite als Entwickler für Web-Applikationen in Java und als System-Administrator unter Linux. In der Atari-Welt bin ich unter dem Namen "Joy" bekannt. Das ist ein alter Highschool-Spitzname.

Für ARAnyM arbeite ich in den verschiedensten Bereichen - so zum Beispiel für die Hardware-Emulation, die Kommunikation zwischen Host-System und Atari (Keyboard, Maus, I/O etc.), System-Timer und außerdem an Aufgaben wie TOS 4.04-Patches, TOS-Treibern, NatFeats, XHDI-Layern usw. Ich kümmere mich aber auch um die Verwaltung der Veröffentlichungen und bastel an der Webseite.

Ctirad: Ich bin 26 Jahre alt und bringe gerade die tschechische technische Universität hinter mich. Ich bin Musiker und Atari-Fan, obwohl ich derzeit keine originale Atari-Hardware mehr besitze. Meine Hauptaufgabe im Team ist es, die Programmierer bei Laune zu halten. In der Realität sieht das folgendermaßen aus:

Petr: Man sollte aber dazu saegen, dass es sich bei dem ARAnyM-Team nicht nur um uns vier Tschechen handelt. Es gibt viele Leute, die mitarbeiten. Dazu gehören Namen wie Johan Klockars (Autor von fVDI), Didier Mequignon (Autor des Aniplayer), Patrice Mandin (er schrieb die DSP 56001- Emulation ) und einige andere. Eine komplette Liste der Autoren findet sich im ARAnyM-Archiv in der Datei "Authors". Es ist ein wirkliches Open-Source-Projekt mit Teilnehmern aus aller Welt.

Wie lange arbeitet Ihr jetzt schon an ARAnyM?

Wir tüfteln an ARAnym seit dem Frühjahr 2000 herum, und die erste wirkliche Arbeit am eigentlichen Projekt -wenn wir die Arbeit an STonX mal nicht dazu zählen - begann im Herbst 2000. Also ist das jetzt gut zwei Jahre her.

Wie lange arbeitet Ihr jetzt schon mit dem Atari?

Milan: 12 Jahre.

Standa: Atari-Fan seit der fünften Klasse.

Petr: Ich arbeite nun schon mit Atari-Rechnern seit ich 13 bin, das ist also 16 Jahre her. Ich hatte die meisten Maschinen (vom 800 XL über den ST bis hin zum Falcon 030 und zum Afterburner - aber das war mir noch lange nicht genug, und zum Glück habe ich jetzt ARAnyM.

Ctirad: Ich habe irgendwann auf der Grundschule mit dem Atari 800 XE begonnen. Nach Versuchen mit den C64 und dem Amiga 500 kehrte ich dann zum Atari Falcon 030 zurück, was eine absolut tolle Maschine war. Im Moment besitze ich drei Falcons - einen für die Arbeit, einen für Musik und einen für Hardware-Experimente.

Im Moment gibt es ja eine Menge frei erhältlicher Atari-Emulationen. Warum musste also noch einer her?

Milan: Weil alle entweder nur für Spiele oder kommerziell sind. Oder ihre internen Strukturen sind unbrauchbar.

Standa: Vor ARAnyM hatte hatte ich einen Falcon 030, aber ich arbeitete hauptsächlich unter MagiC PC. Ich wollte immer einen TOS-Computer, der mit FreeMiNT laufen konnte und mindestens dasselbe bot wie MagiC PC. Mein Ziel dabei war, eine schnellere Umgebung für die Entwicklung von TOS-kompatibler Software. ARAnyM ist genau die richtige Lösung für mein Ziel.

Petr: Wie Standa richtig bemerkt hat, brauchten wir eine Umgebung, um unsere Entwicklungs-Tools, die wir auch auf dem Falcon haben, viel schneller benutzen konnten, also mit schneller CPU, guter Grafik und viel mehr Speicher. Später, als mir aufdämmerte, dass Ctirad Recht hatte und dass ARAnyM die Zukunft der TOS-Kompatibilität ist, stieg ich in das Projekt ein, um allen TOS-Anwendern die Möglichkeit zu geben, ihre alternden Maschinen zu verlassen.

Ctirad: Warum ein weiterer Versuch? Weil der Unterschied zwischen ARAnyM und anderen Atari-Emulationen genauso groß ist wie der zwischen Cubase VST für Windows bzw. Mac OS und dem originalen Cubase ist, das auf derselben Maschine unter einer dieser Atari-Emulationen läuft.

Es gab in der Atari-Szene ja einige Diskussionen darüber, ob ARAnyM nur eine weitere Emulation oder eine "virtuelle Atari-Maschine" ist. Sogar in Eurer Gruppe scheinen unterschiedliche Meinungen vorzuherrschen. Was ist das Besondere an ARAnyM?

Milan: Wenn es sich nur um eine weitere Emulation handelt, kannst Du mir dann einen Atari-Computer nennen, den ARAnyM emuliert?

Standa: Der "Spirit" macht ARAnyM zu etwas Besonderem, der Glaube, dass dies der einzige Weg ist, unsere Plattform für immer und unabhängig von der Hardware zu erhalten. Einige Entwickler glauben, dass es möglich ist, FreeMiNT auf andere Plattformen zu portieren, aber dies würde zu lange dauern und einen großen Aufwand erfordern.

Stell Dir ARAnyM ein wenig wie eine Java VM vor. Der Bytecode ist in diesem Fall der MC68040-Befehlscode. Es gibt also keinen Grund, von Atari auf PowerPC oder etwas anderem Spezialisierten zu wechseln. Die Entwickler müssen nur einfach weiterhin gute 68k-Software liefern, und wir bemühen uns, dass ARAnyM diese Software möglichst auf jeglicher Hardware lauffähig macht.

Petr: Milan hat ganz recht, wenn er sagt, dass ARAnyM kein Emulator ist, weil er eben gar nicht versucht, eine spezielle existierende Maschine zu emulieren. Und ich weiß, was ein Emulator ist, denn ich arbeite immerhin an Atari 800, und das ist ein Emulator. Es wird nämlich versucht, die Atari 800-Hardware so genau wie möglich nachzubilden. Genauso versuchen STonX oder alle anderen Emulationen wie Steem, hatari, STonC, Gemulator, TOSBox die originale Hardware des Atari ST so genau wie möglich nachzubilden. So werden exakt dieselben Fehler eingebaut, die im Shifter existieren, exakt alle MFP-Timer und exakt die 68000-CPU. Das Ziel ist hier einfach: Es sollen soviele Spiele und Demos so wie auf dem originalen ST funktionieren.

Nun vergleich diesen Ansatz mal mit ARAnyM. ARAnyM versucht nicht, eine existierende Atari-Maschine zu emulieren. Es setzt einen eigenen Standard, sei es nun die bessere CPU (basierend auf dem MC68040 und dem vollen Befehlscode des MC68882 plus NetFeat-Erweiterung), die neue, native Grafik, der native Sound, der native Zugriff auf die Hardware usw. Trotzdem, dank der partiellen Unterstützung der Falcon-Hardware, kann es TOS 4.04 booten, der Anwender kann also mit dem letzten Betriebssystem von Atari arbeiten. Bitte vergiss aber nicht, dass es nicht das Ziel von ARAnyM ist, den Falcon zu emulieren - dies ist halt nur hilfreich, da wir dann schnell ein System zum Booten bekommen haben, um uns auf die nativen Treiber zu konzentrieren.

Auch das Anwendungsziel von ARAnyM ist komplett anders - es ist nämlich nicht dafür da, alte Spiele und Demos ablaufen zu lassen. Es ist vielmehr eine leistungsstarke, TOS-kompatible virtuelle Maschine, die zum Programmieren auch von neuen Spielen, Demos und Multimedia-Anwendungen genutzt werden kann. Oder um mit der existierenden TOS-/GEM-Software komfortabel und schnell zu arbeiten... Ich hoffe außerdem, dass die Verfügbarkeit einer so schnellen Maschine mit einem GCC-Compiler anderen Entwicklern dabei hilft, moderne TOS-Software in kürzerer Zeit zu entwickeln.

Während andere ST-Emulatoren versuchen, Dir vorzugaukeln, dass Sie vor einem 15 Jahre alten ST sitzen, gibt Dir ARAnyM das Gefühl, dass dies das richtige Upgrade der alternden Atari-Hardware ist.

Was sind die wichtigsten Teile von ARAnyM?

Die CPU-Emulation ist ein großer Teil des Quellcodes. Die Hardware-Emulation ist ein anderer Teil. Dann gibt es einige native Treiber für die Grafik, den Sound und den Zugriff auf das Dateisystem. Dazwischen gibt es einigen "Leim", eine einfache Oberfläche und einige Kleinigkeiten drumherum...

Welche Teile des Host-Systems sind notwendig?

Standa: ARAnyM ist auf einige Teile des Host-Systems angewiesen. Theoretisch wäre es möglich, das System zu entfernen, aber die Treiber, die bisher vom Hostsystem bereit gestellt werden, müssten vorhanden sein.

Petr: In einigen Fällen, wenn zum Beispiel Linux mit einem direkten Zugriff auf die Festplatten verwendet wird, nutzen wir nur die Low-Level-Treiber für Video, Dateizugriff und Audio des Host-Systems.

ARAnyM könnte also booten, ohne dass sich das Host-System zeigen muss?

Ja.

Man könnte also eine Linux-Box so einrichten, dass sie startet, ohne dass der Ganze Linux-Kram auf dem Bildschirm erscheint?

Ja, das ist sogar eines der finalen Ziele von ARAnyM: Schalt die Maschine an, bekomme das Fuji-Logo (oder etwas, was nicht unter Copyright steht) und boote Deinen gewohnten GEM-Desktop direkt und ohne Umwege. Das war's...

Was denkt Ihr über ein Komplettsystem im Fachhandel? Wäre das nicht viel schneller und und günstiger als die Konstruktion einer neuen Hardware?

Milan: Es ist der schnellste, günstigste und auch beste Weg. Und heutzutage der einzige Weg.

Petr: Aus irgendwelchen Gründen stiehlst Du hier laufend unserer Ideen... Im Ernst, dies ist der Schlüssel zur Idee, von der uns Ctirad überzeugt hat. Die Zukunft der TOS-Plattform liegt nicht in der Entwicklung von Kleinserien von völlig überteuerten Beschleunigern oder in komplett neuer Hardware, die dann gar nichts mehr gemein hat mit der originalen Atari-Hardware. Neben den inakzeptablen Preisen, die von den kleinen Serien diktiert werden, ist das Hauptproblem darin, die Hardware auch in anderen Ländern verfügbar zu machen. Ganz anders ARAnyM: Du kaufst Dir einfach eine günstige Maschine beim Computergeschäft um die Ecke. Hier installiert Du ARAnyM und hast eine komplette TOS-Maschine.

Gibt es denn schon eine Hardware-Empfehlung für eine optimale ARAnyM-Maschine?

Milan: AMD Athlon, Matrox Parhelia als Grafikkarte - einfach die beste Karte für 2D-Anwendungen.

Standa: Ich würde eine AMD-CPU empfehlen, da ich AMD als die unproblematischste Lösung sehe. Als Grafikkarte würde ich eine Karte mit 32 Bit Farbtiefe wählen und Linux installieren, da Linux die Entwicklungs-Umgebung für der ARAnyM-Leute darstellt. Präzisere Definitionen werden aber sicher später noch kommen, vielleicht einigen wir uns auch auf komplett andere Werte.

Petr: Es ist eigentlich gar nicht so wichtig, aus welchen Komponenten die Box besteht, solange Linux gut darauf läuft, denn dies ist das Betriebssystem unserer Wahl. Auch ich empfehle einen AMD-Prozessor, denn Du bekommst mehr Leistung für weniger Geld, wenn Du mit anderen CPUs vergleichst. Außerdem eine nVIDIA-Grafikkarte (die bietet direkte Frame-buffer-Unterstützung unter Linux). Außerdem ist es wichtig, dass Atari-Anwender den "Intel outside! "-Aufkleber auf ihrem Rechner haben können. Mit einem AMD-Prozessor ist es möglich, dieses Label auch auf der ARAnyM-Box zu haben.

Was ist mit Copyright-Fragen? Seid Ihr nicht auf das originale TOS von Atari angewiesen?

Standa: Nein. TOS ist nicht essentiell wichtig für ARAnyM. Du kannst mit EmuTOS [1] booten und von da aus FreeMiNT starten. Auf diese Weise ist die ganze Plattform komplett frei von jeglichem Copyright. Und ich würde sagen, dass dies doch wohl der Traum von allen ist, die mit geschlossener Software einfach nicht arbeiten können - nie mehr nicht unterstützte, fehlerhafte Software. Wenn Du ein spezifisches Feature brauchst, kannst Du es theoretisch selbst in ARAnyM einbauen und den Patch direkt an uns schicken. Du könntest theoretisch sogar eine Programmierer engagieren, um das Feature zu implementieren...

Petr: Zum Glück haben wir ja einen Haufen Leute getroffen, die einen freien TOS-Ersatz namens EmuTOS geschrieben haben. Die Arbeit an ARAnyM und EmuTOS verläuft nun parallel zueinander. Im Laufe des vergangenen Jahres haben wir große Fortschritte bei EmuTOS gesehen, und mittlerweile ist es so weit, dass es für die meisten Applikationen als wahrer TOS-Ersatz benutzt werden kann. Dank des Open Source-Status war es mir zum Beispiel möglich, einen direkten Disk-Zugriff innerhalb von EmuTOS zu bieten, sodass EmuTOS nicht nur ein komplettes Betriebssystem mit einem integrierten Festplattentreiber ist, sondern auch das einzige OS ist, das direkten Zugriff auf die Festplatten von ARAnyM hat.

Was haltet Ihr in diesem Zusammenhang von dem freien AES-System XaAES? Ist dies eine gute Wahl für ein ARAnyM-Komplettpaket?

Milan: Für mich ist dies die einzige Wahl. N.AES ist auch nett, aber eben kommerziell.

Standa: Wenn wir über Open Source und freie Software sprechen, ist dies die einzige und beste Wahl. Henk macht da meiner Ansicht nach einen wirklich guten Job. Ich denke, dass es sich als einziges AES durchsetzen wird, eben weil es frei erhältlich ist, und an diesem Zustand wird sich wohl auch nichts ändern.

Petr: Während an kommerzieller Software eigentlich nichts auszusetzen ist, ist der Atari-Markt doch sehr spezifisch. Kommerzielle Software wurde oft zurückgelassen und nicht mehr unterstützt. Wenn der Quellcode nicht mehr zugänglich ist, dann kann auch niemand weitermachen, um zum Beispiel Fehler zu bereinigen oder Weiterentwicklungen vorzunehmen. Das ist sehr unglücklich. Deshalb unterstützen wir sehr stark Open Source-Software wie XaAES.

XaAES ist sogar eine der Schlüsselapplikationen unserer ARAnyM-Box. Denk doch mal darüber nach: Wir haben ein freies Single-TOS (EmuTOS), ein freies Multitasking-Betriebssystem (FreeMiNT), ein freies VDI (fVDI) und ein freies AES (XaAES). Es fehlen eigentlich nur noch zwei Komponenten: ein freier Desktop und ein freier Webbrowser. Ich würde daher alle TOS-Programmierer bitten, aufzuwachen und diese zwei fehlenden Teile endlich zu ergänzen. Dann hätten wir sehr bald eine frei erhältliche Distribution für jedermann!

Plant Ihr denn Komplett-Distributionen ähnlich wie die erhältlichen Linux-Distributionen?

Standa: Hier würde ich das Spare-MiNT-Projekt [2] empfehlen. Uns fehlt hier nur eine bootbare CD, die das Host-OS und ARAnyM darauf installiert. Dann kann der Anwender zum Beispiel EasyMiNT nutzen, um SpareMiNT zu installieren.

Petr: Irgendwie so muss es gehen. Wir werden aber wohl nicht soviel Zeit damit verbringen, eine komplette TOS-Distribution zusammenzubauen. SpareMiNT könnte dies für uns tun, wenn also GEM-Applikationen enthalten wären.

Was wir aber veröffentlichen werden, ist eine Mini-Distribution, die alle notwendigen Teile des Host-Betriebssystem - also den Linux-Kernel -und ARAnyM darauf installiert. Die eigentliche TOS-Software ist vielleicht vorinstalliert, das hängt aber vom Paket ab. Oliver Landemarre arbeitet an einem solchen Paket bereits, wir werden also bald etwas Wirkliches in der Hand halten.

Ctirad: Wenn genug Interesse bei den Anwendern vorhanden ist, wäre es schon toll, eine komplette Distribution zusammenzustellen, die alles, angefangen vom ARAnyM-Kern über das MiNT und seinen Utilities bis hin zu frei erhältlichen Software-Paketen installiert. Ich wäre persönlich sehr glücklich, wenn es eine solche Distribution gäbe, aber das hängt nun einmal alles von den Anwendern und deren Interesse ab.

Wie weit ist denn die Entwicklung von ARAnyM derzeit?

Standa: Wir arbeiten uns immer weiter an die Version 1.0 heran. Schau einfach auf unsere Webseite, um Dich auf dem Laufenden zu halten...

Petr: Wir arbeiten an verschiedenen Aufgaben zur selben Zeit. Wir haben zwar schon eine ganze Menge hinter uns, müssen aber noch einige Teile hinzu fügen. So fehlt zum Beispiel noch die Netzwerk-Unterstützung. Wenn wir das auch noch hinbekommen haben, werden wir Version 1.0 veröffentlichen. Wenn ich das sage, würden wir uns über jeden freuen, der uns helfen möchte...

Welche 68k-Emulation nutzt Ihr für ARAnyM? Habt Ihr Euren eigenen Emulator geschrieben oder nutzt Ihr etwas Fertiges?

Standa: Wir nutzen den CPU-Code von UAE und den JIT-Core von UAE, der aus dem Mac-Emulator Basilisk II portiert wurde.

Petr: Dank der offenen Natur ähnlicher Projekte wie Bochs, UAE und Basilisk II war es uns möglichen, bereits fertigen Code zu nutzen. Das gute an diesem Austausch ist, dass es uns möglich ist, Fehler zu identifizieren und auszumerzen. Den geliehenen Code haben wir dann verbessert mit den eigentlichen Autoren geteilt. Der Entwickler von Basilisk II ist auch ein guter Beitragender auf der ARAnyM-Mailingliste. Der Geist von Open Source ist einfach gut.

Wie sieht es mit speziellen Features wie der DSP-Emulation aus?

Milan: Die ist sehr schön, aber nicht für wirkliche Arbeiten geeignet. Vielleicht schreibt jemand ein Interface zur Deesse-Karte, dies würde in jedem Fall interessanter sein.

Standa: Die DSP-Emulation macht eigentlich nicht viel Sinn. Sie wurde von Patrice Mandin entwickelt, damit einige saubere DSP-Programme laufen. Das Problem ist aber gerade, dass die meiste DSP-Software nicht besonders sauber geschrieben wurde und daher auf keinem TOS-Clone arbeitet.

Petr: Die Emulation des DSP MC56001 ist eine ganz nette Sache, um sich die existierende Software einmal genauer anzuschauen. Und man kann Software auf eine Art und Weise entwickeln, wie dies auf einem normalen DSP wohl nicht möglich wäre. Ich denke, dass Patrice die DSP-Emulation wohl hauptsächlich aus diesem Grunde geschrieben hat. Es ist jedenfalls definitiv nicht dazu geeignet, alte Falcon-Programme, -Spiele, -Demos oder gar -Audioprogramme zu benutzen. Das klappt nicht. Diese Programme sind zumeist auch auf einem sehr "schmutzigen" Wege geschrieben. Die Entwickler vermeiden die saubere Systemprogrammierung und wenden sich ohne Umwege an die Hardware-Register. Dies verlangt auch immer ein exaktes Timing, und dies können und wollen wir mit ARAnyM nicht bieten -wenn Du es noch nicht bemerkt haben solltest: ARAnyMs CPU läuft immer so schnell wie möglich, daher funktioniert nur saubere Software.

Eine kritische Sache sind sicherlich Spiele. Es werden nicht gerade eine Menge unter ARAnyM laufen...

Standa: Ich werde mich darauf konzentrieren, hatari auf Steem oder FreeMiNT umzusetzen. Damit und mit einer Echtzeit-Version von ARAnyM sollte es möglich sein, ST-Spiele wie auf dem guten, alten ST zu spielen.

Petr: Spiele sind keine kritische Sache. ARAnyM ist in Wahrheit die einzige TOS-Maschine, auf der Q**** in einer Fullscreen-Auflösung mit 640 x 480 Bildpunkten mit mehr als 30 Frames pro Sekunde läuft. Aus dieser Sicht heraus haben eher andere Maschinen ein Problem...

Aber Spaß beiseite: Standa hat schon Recht. Wir haben soviel Leistung zur Verfügung, dass wir einen ST-Emulator innerhalb von ARAnyM laufen lassen könnten. Dadurch würden wir eine nahezu hundertprozentige Kompatibilität zu alten ST-Spielen bekommen - dies hat noch nicht einmal ein originaler Atari-Computer hinbekommen, nicht einmal der STE.

Eine weitere gute Sache ist doch, dass die Leistung von ARAnyM für eine völlig neue Generation von Spielen durchaus ausreicht. Schnelle 3D-Spiele und gute Arcade-Games fordern viel Leistung und Speicher - und dies alles ist jetzt möglich. Wir müssen nicht mal komplett neue Spiele schreiben, denn viele sind als Open Source erhältlich und brauchten nur für ARAnyM neu kompiliert werden. Patrice Mandin ist hier schon voll bei der Arbeit und macht einen wirklich guten Job!

Ctirad: Ich möchte noch anfügen, dass es einen Haufen von Computer- und Konsolen-Emulatoren gibt, die einfach auf die TOS-Plattform portiert werden könnten. Manchmal ist das nur eine simple Neukompilierung, wir haben ja bereits eine SDL-Bibliothek. Dank ARAnyM wäre es also möglich, Spiele von SNES, Genesis, GameBoy oder sogar Amiga zu spielen. Dies alles in einem GEM-Fenster, ohne einen Neustart in einem kompatiblen Grafikmodus. Schau Dir einfach die Screenshots an, dann weißt Du Bescheid...

Wann werdet Ihr ein komplettes Paket fertig haben?

Standa: Das hängt davon ab, wieviele Entwickler auf den Zug mit aufspringen. Alle ARAnyM-Programmierer haben ja auch noch einen regulären Job und sind hier ziemlich beschäftigt. ARAnyM entsteht als in endlosen Nachtschichten...

Petr: ...und Wochenenden ohne unsere Familien. Stimmt, mehr Teilnehmer können uns helfen, früher fertig zu werden.

Was denkt Ihr über das ColdFire-Projekt oder die Centurbo 060? Ist das eine reine Spielerei und Zeitverschwendung?

Milan: Nein, Zeitverschwendung ist das nicht. Ich mag aber Software-Pakete, keine Hardware-Pakete. Ich kann mir aber vorstellen, dass der ColdFire-Rechner und die Centurbo 060 für einige Leute ganz interessant werden könnten.

Standa: Ich habe für mich selbst entschieden, dass die Zeit für die Verschwendung von Geld für Projekte, die eine kürzere Lebensdauer als ein Jahr haben, beendet sein muss. Es ist nun schon sehr lange her, dass icfi Geld in meine STs und den Falcon gesteckt habe. Niemand muss das jetzt mehr tun - es gibt jetzt ARAnyM. Ich interessiere mich also nicht wirklich für die Projekte. Ich würde meine Wissen gern mit deren Entwicklern teilen, weil ARAnyM die einzige - und es ist wirklich die eine - logische Lösung für die TOS-Plattform darstellt.

Petr: Aus rein marktwirtschaftlicher Sicht sind ColdFire und Centurbo eine reine Verschwendung von Geld und Zeit. Ich kann mir aber vorstellen, dass es Hardware-Fans gibt, genauso wie wir Software-Fans sind. Solche Hardware-Freaks erschaffen nun einmal neue Hardware, ganz egal, wieviel Zeit und Geld es kostet. Leider helfen sie damit nicht der Atari-Gemeinde an sich. Die Hardware wird niemals günstig und leistungsfähig genug sein, um Leute anzuziehen. Außerdem steckt die Gemeinde weiter mit zum Teil 20 Jahren alten CPUs fest, die Entwickler davon abhält, jedenfalls mit dem erweiterten 68030-/ 68040-Code, MMU und FPU zu arbeiten. Wir müssen jetzt schnell unsere Maschinen upgraden, der 68030 muss der unterste Nenner, FPU Standard und 14 MBytes RAM die unterste Speichergrenze sein. Und ich denke, ARAnyM bietet dies alles zum geringsten Preis.

Einige Puristen behaupten ja, nur die Hardware mache das berühmte "Atari-Feeling" aus.

Milan: Na ja, das ist ja deren Problem...

Standa: Toll, genießt Euren ST - aber fragt mich nicht nach 32 MBytes RAM!

Petr: Genau. Ich möchte keine prähistorische Maschine benutzen. Es ist ja nicht einmal möglich, so eine Maschine noch ernsthaft zu benutzen. Wie sieht's denn mit dem Abspielen von DVDs oder einem DivX-Movie aus? Oder mit einem schnellen Internet-Zugang? Die Leute, die vom "Atari-Feeling" reden, haben meist selbst eine andere Maschine für tägliche Arbeiten neben ihrem Atari stehen. Wahrscheinlich lassen sie eines Tages ihren Atari stehen und wechseln ganz und gar zu eiben anderen System - und so verlieren wir einen weiteren Atari-Anwender. Ist es das, was wir wollen? nein, wir wollen die Plattform nicht sterben sehen! Deshalb arbeiten wir auch an ARAnyM.

DivX4 in hoher Geschwindigkeit: Auf einem ARAnyM-?Atari" mit entsprechend schneller Hardware kein Problem.

Was denkt Ihr über die gegenwärtige Atari-Community?

Standet: Es gibt immer noch einige Anwender. Einige verstehen immer noch nicht die Marktzusammenhänge, einige haben eine Menge Geld. Aber es gibt zu wenige aktive Entwickler. Die Anwender sollten versuchen, diese bei Laune zu halten, oder es wird bald gar keine neue Software mehr geben.

Petr: Die Gemeinschaft ist noch da, aber sie ist klein und zerrissen. Wir haben es geschafft, einige wirklich gute Typen ins ARAnyM-Boot zu bekommen, aber ich weiß nicht mehr, wo ich sonst noch nach aktiven Anwendern Ausschau halten soll. Im Moment möchte ich eigentlich jeden, der noch seine TOS-Software nutzen möchte, auf unsere ARAnyM-Mailingliste einladen. Wir möchten hören, dass es Euch noch gibt, und dass unsere Arbeit an ARAnyM überhaupt Sinn macht! Denkt daran, dass wir nicht nur einen weiteren Emulator für ewig Gestrige, sondern eine komplett neue Maschine für Euch alle erschaffen!

Ctirad: Die Atari-Community ist leider in mehrere kleine Grüppchen zersplittert, die nicht viel gemeinsam haben. Auf der einen Seite stehen nostalgische ST-Besitzer, die ihre ST nur für alte Spiele einsetzen und nicht mal wissen, wie ein TOS-Desktop aussieht. Dann gibt es Hardcore-Atari-Fans und Demo-Programmierer, die viel Geld für Beschleuniger und andere Erweiterungen an ihrem Falcon ausgeben, für die tägliche Arbeit einen PC mit Windows einsetzen. Die letzte, für ARAnyM wichtigste Gruppe, enthält wirkliche Anwender von TOS- und MiNT-Applikationen, die sich nicht für Nostalgie interessieren und auch keinen Wert auf das Fuji-Logo legen. Sie wollen einfach nur schnell und komfortabel mit ihrem Lieblings-Betriebssystem arbeiten.

Warum sollte man denn den Atari mit Emulatoren und neuen Maschinen überhaupt am Leben erhalten?

Milan: Spirit.

Standa: Es geht um's Gefühl. Denkst Du, dass Du viel zur PC-Community beitragen könntest? Erinnere Dich aber daran, dass die Community nur überleben kann, wenn dieses Gefühl Wahrheit bleiben kann!

Petr: Ja, es geht auch für mich um den Spirit. Alle Atari-Anwender sind in der Welt von Windows und PCs doch etwas besonderes. Außerdem habe ich viele gute Freunde, die ich nur über Atari-Computer kennengelernt habe. Einige davon leben am anderen Ende dieser Erde, ich werde sie wahrscheinlich nie treffen, ich bin aber dankbar dafür, dass ich zusammen mit ihnen über neue Atari-Software reden und diskutieren kann.

Ctirad: Atari bzw. TOS ist eine Plattform, deren Richtigkeit die Zeit erwiesen hat. Wenn es das TOS (und Mac OS und Amiga OS) nicht gegeben hätte, würden heutige Applikationen nicht so aussehen, wie sie es tun. Die wichtigste Sache ist für mich dabei das MiNT, das dieselbe Philosophie in sich trägt wie Mac OS X - obwohl Mac OS X 10 Jahre nach MiNT kam. Das Tolle ist die Anwenderbezogenheit. Ich kann es als komplettes Multitasking-Betriebssystem nutzen, das auf GEM basiert, der Unix-Kern bleibt völlig im Hintergrund. Ich kann MiNT aber auch als reines Unix-System nutzen und GEM und TOS einfach vergessen. Oder ich kann beide Ansätze einfach verschmelzen, um genau meinen Bedürfnissen gerecht zu werden. Deshalb ist es auch nicht nur irgendein weiterer Unix-Clone. Ich lehne mich sogar soweit aus dem Fenster, zu sagen, dass ARAnyM als komplettes Betriebssystem, das auf MiNT basiert, ein ernsthafter Rivale der heutigen Systeme werden könnte. Denk daran, dass es eine Vielzahl von TOS- bzw, GEM-Applikationen gibt, die so gar nicht unter Linux existieren.

Danke für Eure Zeit!

Danke für Dein Interesse an ARAnyM. Wir hoffen, dass dieser Artikel den verbliebenen Atari-Anwender hilft, ein sehr günstiges Upgrade ihrer Maschinen in Betracht zu ziehen! a aranym.sourceforge.net

Der stc-Kommentar

ARAnyM als die große Chance für Atari-Anhänger? Nahezu jede Alternative ist eine gute. Wer den Markt rettet, hat Recht. Und ARAnyM hat definitiv das Potenzial dazu. Hier werden keine großen Ankündigungen gemacht, hier ist bereits etwas erhältlich, was jeder Anwender testen und verwenden kann - hier und heute. Und mit jedem Update kommt der moderne Atari in greifbarere Reichweite.

Es bleibt die Frage, ob ARAnyM nun eine Emulation ist, oder nicht. Natürlich wird kein ST, TT oder Falcon emuliert. Aber trotzdem muss die 68040-CPU nachgebildet (sprich: emuliert) werden, da Pentium-, Intel- und PowerPC-Prozessoren nun einmal keinen entsprechenden Befehlscode besitzen, um eine lauffähige Atari-Umgebung zu schaffen. Und hier wird nicht gerade auf den sprichwörtlichen "Hammer" unter den verfügbaren Emulationen gesetzt: UAE (Universal Amiga Emulator) gilt als zäh und aufgeblasen. Eine schnelle Hardware macht dies aber vergessen - diverse komplette Amiga-Boxen beweisen dies bereits. Eleganz wird durch schlichtes Muskelspiel ersetzt.

Sowieso verlaufen sieh die Köpfe hinter ARAnyM in einige Widersprüche. Auch MagiCMac ist sicherlich kein simpler ST-Emulator. Zu ausgereift sind hier die Fähigkeiten des MagiC, die sich erst auf einer schnellen Maschine wie einem Macintosh mit G3- oder G4-Prozessor richtig ausreizen lassen - man denke nur an das Abspielen von MP3-Daten mit Aniplayer. während nebenbei mit papyrus weiter gewerkelt werden kann. Ein klassischer Atari geht hier in die Knie. Hinzu kommt die theoretische Möglichkeit, nativen PowerPC-Code unter MagiCMac zu nutzen (was aber bisher von keinem Entwickler genutzt wird). MagiCMac also als "virtuelle Atari-Maschine"? Oder doch nur eine Emulation?

Wie auch immer. Die Möglichkeit, einen Linux-Kernel als legitimen Unterbau für einen superschnellen TOS-Ersatz plus MiNT plus einem ebenfalls freien AES zu nutzen, ist sicher der interessanteste Weg in eine TOS-Zukunft, wenn es denn eine geben soll. Auch Milan hatte so etwas ja mal angedacht und sang- und klanglos einschlafen lassen. Eine Beschleunigerkarte mit einem mittlerweile längst veralteten 68060-Chip und auch ein noch so schöner ColdFire-Rechner mögen hingegen für einige wenige Freaks interessant sein - nett, aber eben nur nett. Ein frei verfügbarer "Atari", der auf superschnellen GHz-Rechnern läuft und der vom Booten bis zum Ausschalten nie etwas von seinem Unterbau preisgeben muss, könnte auch neue Anwender auf die Plattform holen. ARAnyM sollte also meiner persönlichen Meinung nach mit allen noch verfügbaren Kräften unterstützt werden, damit sich diese nicht in langwierigen Planungen um eine Maschine mit einem bisher nicht mal erhältlichen Prozessor verschleißen.



Aus: ST-Computer 11 / 2002, Seite 12

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