Apropos…

TIA

Abkürzung für Television Interface Adapter. Der Grafikchip des VCS generiert das Videosignal im PAL- oder NTSC-Format. Neben dieser Aufgabe bewegt TIA noch die Sprites und unterstützt Scrolling. Trotz ihres einfachen Designs steckt in dem Chip ein großes Potential.

Da der TIA quasi der erste populäre Grafikchip war, beschäftigt sich sogar die Wissenschaft mit dem Chip [1].

Sprites

Sprites sind unabhängig vom Bildschirmhintergrund bewegbare grafische Objekte. Bei Hardware-Sprites muß sich der Programmierer nicht darum kümmern, den Bildschirmhintergrund zu "retten", da dies bereits die Hardware tut. Sprites sind vor allem bei Heimcomputern und Videospielkonsolen des letzten Jahrhunderts verbreitet. Dort galt fast immer die Devise: mehr Sprites = bessere Spiele. Heimcomputer ohne Sprites (z.B. ZX Spectrum) sind für schnelle Action-Spiele weniger geeignet, da mehr Arbeit für das Programm anfällt.

Mit schnellerer Hardware sank die Notwendigkeit von Hardware-Sprites - der ST kennt z.B. keine.

Parallax-Scrolling

Beim Parallax-Scrolling werden Vorder- und Hintergrund mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten verschoben. Dadurch entsteht ein Tiefeneindruck, der verstärkt wird, je mehr Ebenen verwendet werden. Diese Scrolling-Methode ist rechenzeitaufwendiger und wurde deshalb erst mit den 16-Bit-Computern und -Videospielen populär. Trotzdem gelingt auch 8-Bit-Programmierern hin und wieder ein Titel mit Parallax-Scrolling ("Turrican II").

Antic

Antic ist der Grafikprozessor in den 8-Bit-Ataris sowie dem VCS5200. Designt wurde der Chip von Jay Miner, dem späteren Mit-Entwickler des Amiga. Das besondere ist neben der großen Farbpalette die Flexibilität des Chips. Die Bilderzeugung erfolgt beim Antic über ein Programm, das für jede Programmzeile den verwendeten Grafikmodus bestimmt, eine Datenquelle angibt oder einen Interrupt auslöst. Damit sind dann mehr als vier Farben gleichzeitig möglich. In Spielen wird die Farbenpracht für Farbübergänge genutzt. Es gibt auch Anwendungen, die mehr als 16 Farben erlauben (Luxgraph).

Compiler

Ein Compiler übersetzt Programme aus einer höheren Programmiersprache (C, Basic, Pascal) in Maschinensprache. Letztere entspricht mehr der Arbeitsweise des Computers und wird dadurch schneller ausgeführt. Demgegenüber sind höhere Programmiersprachen für Menschen leichter zu verstehen.

Ein kompiliertes Programm ist in den meisten Fällen schneller. Wie schnell und klein das Programm wird, hängt stark von der Qualität des Compilers ab.

Auf dem Atari existiert mit gcc (Gnu Compiler Collection) ein sehr moderner Compiler für die Sprachen C, C++, Java und einigen anderen, der auch auf anderen Systemen als Standard gilt.

Interpreter

Ein Interpreter übersetzt Programmzeile für Programmzeile in Maschinencode. Gleich nach der Übersetzung einer Zeile wird diese ausgeführt. Dies ist sehr praktisch in der Testphase eines Programms, da ein vollständiges Kompilieren mehr Zeit beanspruchen würde. Dafür läuft das Programm langsamer als sein kompiliertes Pendant.

Bekannte Interpreter-Sprachen sind GFA-Basic und Omikron Basic. Fast jeder Interpreter kann durch einen Compiler ersetzt werden.

http://www-mtl.mit.edu/MEngTP/Chris_Wilkson_Proposal.pdf


Mia Jaap
Aus: ST-Computer 10 / 2002, Seite 58

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