Four-F

Noch länger als Battlesphere dauerte die Entwicklung von Four-F. Der Unterschied: Battlesphere wurde sehnsüchtig erwartet.

Four-F ist ein neues Denkspiel von Greg George, dem Webmaster der Atari Times. Das Projekt ruhte - obwohl fast vollendet - einige Zeit lang, bis Greg seinen ST-Emulator benutzte, um Four-F fertigzustellen.

Das Programm ist komplett in dem Spiele-Basic STOS geschrieben. Die Sprache selbst ist mittlerweile inkl. dem Sourcecode Freeware, steht jedoch in dem Ruf, nicht auf modernen Ataris lauffähig zu sein. Wie üblich gab es aber auch dafür Patches und Four-F ist gepatcht.

Hintergrundgeschichte

Four-F handelt von Fruitman, der im Irrgarten gefangengenommen wurde, während er herausfinden wollte, was Four-F überhaupt bedeutet. Dieses Geheimnis muß er lüften, um seinem Gefängnis zu entkommen.

Spiel

Four-F ist ein klassisches Denkspiel, das nicht auf Zeit gespielt wird. Auf den ersten Blick erinnert es etwas an Chip's Challenge, besitzt aber ein anderes Spielprinzip. Wer das ST-Freeware-Spiel "Isola" kennt, kann sich Four-F als eine Mischung aus diesen beiden Spielen vorstellen. Ein kleines Männchen muß Früchte einsammeln. Das Gemeine an dem Spiel ist, das beim Gehen eine Linie von Blöcken erzeugt wird, die den Rückweg unpassierbar machen. Das bedeutet zwangsläufig, das spontanes Drauflosspielen selten Erfolg haben wird.

Für jeden Schritt gibt es einen Punkt, eine Frucht bringt zehn Punkte. Um einen Level zu beenden müssen entweder alle Früchte eingesammelt oder das "Exit"-Feld betreten werden. Wenn alle Früchte eingesammelt wurden und die Spielfigur noch Bewegungsfreiraum hat, kann sie sich noch solange wie möglich bewegen.

Im weiteren Verlauf des Spiel erscheinen Spezialfelder, die z.B. einen Punkteabzug bewirken. Es gibt allerdings weit weniger Spielelemente als bspw. bei Chip's Challenge. Die vorhandenen Spielelemente sind wenig originell (verschiebbare Wände, Teleporter etc.).

Insgesamt gibt es 100 Level, wer alle durchspielt, bekommt einen Editor als Belohnung.

Steuerung

Gesteuert wird die Spielfigur wahlweise mit den Cursortasten, dem Joystick oder der Maus. Damit bestünde auch die Möglichkeit, das Spiel auf Systemen ohne Joystickport zu spielen.

Grafik

Die Grafik von Four-F ist Genrebedingt eher schlicht. Das Spiel läuft komplett in ST-Low, macht aber dennoch einen bunten Eindruck. Gut gelungen ist vor allem der Kontrast zwischen Früchten, Spieler und Spielfeld.

Trotzdem herrscht am Anfang etwas Verwirrung, denn das gesamte Spielfeld hat auf einmal auf dem Bildschirm Platz. Dadurch wirkt die ganze Grafik etwas fitzelig, obwohl sich der Programmierer beim Zeichnen Mühe gegeben hat. Das auf ein großes Spielfeld verzichtet wurde, hat natürlich auch praktische Gründe: das Scrolling entfällt.

Die Animation reißt bei der Größe der Hauptfigur keine Bäume aus und sie ist das einzige Objekt, das irgendwie animiert ist. Schön sind die Übergangseffekte zwischen den einzelnen Bildschirmen - da wußte Greg, welche STOS-Erweiterung er zu benutzen hatte...

Sound

Verschiedene ST-Soundchip-Musikstücke gibt es zu hören. Es gibt klassische Musik, wie bei vielen PD-Spielen. Diesmal hat es Bach getroffen und die Musik geht trotz wählbarer Stücke schnell auf die Nerven.

Screensaver

Da Greg noch einen Screensaver rumliegen hatte, wurde dieser gleich eingebaut. Dieser ist eine einfache Linien-Demo und schont auch nicht wirklich, da sich die Bewegung nur auf einem kleinen Teil des Bildschirms abspielt.

Fazit

Ein gut gemachtes Denkspiel, das sich Atarianer mit Hang zum Knobeln einmal näher anschauen sollten. Natürlich wäre eine GEM-Version besser gewesen, denn dann könnten sich noch mehr an dem Spiel erfreuen.

Quelle: http://www.ataritimes.com


Mia Jaap
Aus: ST-Computer 05 / 2002, Seite 14

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