Hilfe, die Arktis bewegt sich! Was alles am Nordpol los ist, erfährt der Atari ST-Spieler in Dinamics "neuem" Spiel.
Das kann natürlich nicht sein, denken sich die Navy Seals, eine der härtesten Spezialeinheiten der U.S. Army. Da die Männer jedoch auf keinen Fall die "Simpsons" verpassen wollen, trifft es sich sehr gut, das bereits ein Navy Seal am Nordpol stationiert ist. Sgt. Castor McClaine rekrutiert dort Pinguine für das Sommer-Camp der Army. Da dieser Einsatz sehr gefährlich ist, ist es von Vorteil, das McClaine statt des Teddy-Bären die Maschinenpistole eingepackt hatte. Die streng geheime Militäroperation bekommt einen Namen: Operation Polar Bear.
Auf dem ewigen Eis der Arktis rüsten nicht näher definierte Unholde auf. Männer in Jetpacks fliegen Streife und beschießen jeden mit Raketen, der sich nähert. Schneehunde laufen völlig planlos von links nach rechts und mampfen dabei in bester "Pac-Man"-Manier alles, was ihnen im Weg steht. Ihre Hundehalter sind sauer, das die Hunde von der Leine los sind und geben natürlich McClaine die Schuld. Dann gibt es da noch den bärtigen Granatenwerfer, der offensichtlich ganze Wagenladungen davon mit sich herumträgt und sie dringend loswerden muss.
Natürlich sind alle diplomatischen Versuche gescheitert und so bleibt nur der Gebrauch der Schußwaffe.
In Arctic Moves läuft der Spieler von links nach rechts mit seiner Spielfigur und nietet alles um, was sich bewegt. Ab und zu findet sich Zusatzmunition und Extra-Energie, die aufgesammelt werden sollten. Von links, rechts und oben kommen die Gegner angerauscht, die alle an der Energie des Spielers zehren.
Dies sehr schlichte Spielprinzip ist schon aus unzähligen Spielen bekannt, u.a. auch aus den direkten Vorgängern Navy Moves und Army Moves.
Programmiert wurde Arctic Moves von Dinamics, einer kleinen spanischen Softwarefirma. Die ST-Version war eigentlich für eine Veröffentlichung im Jahr 1991, verzögerte sich aber. Die erschienene PC-Version wurde zwar vier Jahre später veröffentlicht, ist aber praktisch identisch mit der ST-Fassung.
Grafisch ist das Spiel eine Augenweide. Trotz des etwas eintönigen Grundthemas (Schneelandschaft), wurde die Hintergrundgrafik sehr abwechslungsreich gestaltet. Schneebedeckte Kisten, Mauern und Lastwagen sind im Hintergrund zu sehen. Trotz der detaillierten Hintergrundgrafik bleibt alles gut zu erkennen. Auch die Animationen gehen in Ordnung.
Nicht besonders geschickt gelöst ist aber das Diskettenwechseln, denn nach jedem Spielende muss die erste Disk wieder eingelegt werden.
Der Spielspaß ist kaum vorhanden. Ständig stürmen von allen Seiten die Gegner heran und die Schüsse pfeifen dem Spieler nur so um die Ohren. Die Spielfigur steuert sich wie ein nasser Sack und kann sich kaum richtig wehren. Kaum sind zwei Schüsse abgefeuert, ist die Energieleiste auch schon halbiert.
Arctic Moves ist die Sorte von Spiel, die schon vor zehn Jahren als überflüssig erachtet wurde. Das simple Spielprinzip hatte zwar auf 8-Bit-Rechnern einigen Erfolg, wurde aber auf 16-Bit-Rechnern stets mit niedrigen Wertungen bedacht.