Tricks in Bildern: Stilvolle Tupfer mit PixArt

Manche Künstler schwören auf leicht verschwommene, undeutlich erscheinende Bilder. Liebevoll wird mit einem Schwämmchen auf die Leinwand getupft. PC-Besitzer greifen für den gleichen Effekt auf diverse Photoshop-Plugins zurück. Pixart ist nicht gerade für EBV programmiert worden und hat keine umfangreiche Trickkiste. Das heißt aber nicht, das mit den vorhandenen Tools nicht ein ähnlicher Effekt erzielt werden könnte.
Diesem Workshop liegt die Version 4.52 von PixArt zugrunde. Da diese als Freeware freigegeben wurde, gibt es keinen Grund, nicht die aktuellste Version zu benutzen.

Vorbereitung

Bevor wir loslegen, überlegen wir uns, was wir erreichen wollen. Sicherlich wird das Ergebnis dieses Workshops nicht mit professionellen Malern konkurrieren können. Erreicht werden soll ein schönes, leicht ausgefranstes Bild. Harte Kanten sollen vermieden werden, so das ein leicht zerflossener Eindruck entsteht. Wie bei einer rauhen Glasscheibe soll die ungefähre Form zu erkennen sein, aber Details verschwinden. Ein Weichzeichner erfüllt zwar Bedingung Nummer 1 (keine harten Kanten), läßt aber zu viele Details zu.
Dieser Workshop zeigt die notwendigen Schritte anhand eines IMG-Bilds, das relativ scharfe Konturen verwendet: dem PixArt-Bild aus dem Info-Dialog. Es liegt unter dem Namen logo256.pix im gleichen Verzeichnis wie das Programm. Natürlich können Sie auch jede andere Grafik verwenden, für den Einstieg ist jedoch eine kleinere Grafik zu empfehlen.

Schritt 1

Nach dem Start empfängt uns Pixart zunächst mit seiner Menüleiste. Zuerst müssen wir logo256.pix einladen, das wir mit Tupfern verfremden wollen. Wählen Sie im Datei-Menü "Bild laden...". Die Datei liegt im gleichen Verzeichnis wie das Pixart-Hauptprogramm.
Nach dem Auswählen müssen die Bilddaten bestätigt werden. Ob die aktuelle Farbpalette übernommen wird oder nicht, ist für diesen Workshop nicht von belang.
Nun brauchen wir noch die passenden Werkzeuge. Das Fenster befindet sich - nomen est omen - im Module-Menü unter "Werkzeuge".

Schritt 2

Als erstes wollen wir uns rasieren - d.h. eigentlich soll nur das Bild etwas rasiert werden mit dem Retouchierwerkzeug. Dieses wird in Pixart durch die Rasierklinge repräsentiert. Das Retouchierwerkzeug ist ein sehr starkes Tool, daher müssen wir damit etwas vorsichtig sein. Wir picken uns einzelne Zeilen raus und ziehen schnell mit dem Werkzeug darüber hinweg. Das Resultat ist eine Verschiebung der einzelnen Elemente der Grafik. Die Grafik gewinnt etwas an Unschärfe, trotzdem sind die Konturen noch zu hart.

Schritt 3

Obwohl wir einen "Tupfer"-Effekt nachahmen wollen, lassen wir den Tupfer von Pixart unbenutzt. Der Wassertropfen bietet genau das was wir brauchen. Er "zerstreut" Pixel nach dem Zufallsprinzip und nimmt dadurch die Schärfe aus dem Bild. Wählen Sie den Wassertropfen aus.

Schritt 4

Mit dem Wassertropfen fahren wir nun die Grafik ab. Bei der vorliegenden Grafik ist ein besonderes Augenmerk auf die Ränder der drei Pinsel und des Schriftzugs zu legen. Wenn der Rand der Grafiken nicht zerfranst ist, wird die Grafik zu scharf erscheinen.
Als erstes bearbeiten wir also die Ränder. Ziehen Sie bei gedrückter Maustaste den Mauszeiger schnell von links nach rechts. Es reicht, wenn Sie einmal über die Fläche fahren, sonst droht das Bild zu unkenntlich zu werden. Ist dies erledigt, betrachten wir das Bild noch einmal und bearbeiten evtl. zu scharfe Stellen noch einmal nach.

Schritt 5

Damit hätten wir das gewünschte Ziel erreicht. Obwohl das gleiche Bild als Basis diente, wird Ihr Bild vermutlich etwas anders ausschauen. Das fertige Bild kann jetzt gespeichert werden.


Mia Jaap
Aus: ST-Computer 10 / 2001, Seite 52

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