Tricks in Bildern: Grafiken freistellen mit Papillon

In unregelmäßigen Abständen möchten wir Sie in Zukunft in einige Tipps & Tricks rund um die Arbeit mit Grafikprogrammen auf dem Atari einweihen. Papillon macht den Anfang…

Text, EBV und Screenshots: Thomas Raukamp
Tux-Grafik: Alex Scholz, thomas raukamp communications

Das Freistellen von Grafiken ist für ungeübte Anwender nach wie vor nicht ganz einfach. Schon bei der Frage, welches Programm dafür benutzt werden kann, können viele nicht beantworten. Heutige Grafikapplikationen verfügen oftmals über einen sogenannten „Zauberstab“, der das Freistellen erleichtert.

Aber auch mit Papillon aus dem Hause Application Systems Heidelberg ist es über Umwege möglich zumindest Material aus einfachen Grafiken freizustellen. Unser kleines Tutorial zeigt Ihnen, wie es geht. Wir beziehen uns dabei auf die aktuelle Version 3.04 des Grafikkönners.

Schritt 1. Zuerst einmal müssen wir für geeignetes Ausgangsmaterial sorgen. Am besten eignet sich eine Grafik mit einem Hintergrund, der nicht allzu viele verschiedene Farben enthält. In unserem Beispiel wählten wir zur Veranschaulichung eine Grafik mit einem fast einfarbigen gelben Hintergrund. Die Konturen der Grafik selbst, die ausgeschnitten werden soll, heben sich großzügig vom Hintergrund ab. Falls Sie keine Grafik zur Hand haben, finden Sie unser Beispiel auf der aktuellen stc-Diskette. Alternativ können Sie sie auch aus unserer Redaktions-Mailbox herunterladen.

Schritt 2. Papillon selbst kann natürlich nicht zwischen der eigentlichen Grafik und dem gelben Hintergrund unterscheiden. Deshalb müssen wir einen Schwellwert für die Unterteilung der Farben festlegen. Alle Farben innerhalb einer gewissen Ähnlichkeit werden dann vom Programm als identisch identifiziert, während andere als verschieden erkannt werden.

Papillon bietet diese Schwellwerteinstellung unter dem Menüpunkt „Einstellungen/Farbtrennung". In der sich öffnenden Dialogbox kann nun ein Faktor zwischen 0 und 1000 eingegeben werden, wobei eine „0" bedeutet, dass nur die Farbe des Anklickpunktes verwendet wird. Mit höherem Wert steigt also die Toleranz.

In unserem Beispiel haben wir einen Wert von 200 benutzt. Dies bedeutet, dass alle Farben mit einem Farbabstand von 200 als identisch betrachtet werden. Wenn Sie eine andere Grafik nutzen, sollten Sie etwas mit dem Farbtrennungs-Wert herum probieren. Ein Wert um 200 ist aber in den meisten Fällen recht praktikabel.

Schritt 3. Wählen Sie nun die Lasso-Funktion von Papillon aus. Das entsprechende Piktogramm finden Sie in der Werkzeugbox. Ziehen Sie das Lasso nun je nach Grafik mehr oder weniger großzügig um die den freizustellenden Teil. In unserem Beispiel konnten wir sehr großzügig arbeiten, immerhin ist der Hintergrund einfarbig.

Schritt 4. Nachdem das Ziehen des Lassos abgeschlossen ist, erzeugt Papillon einen Blockrahmen um die eingekreiste Grafik. Ihre Arbeit wird aber nicht etwa ignoriert: Papillon hat eine Maske erzeugt, mit dem es arbeitet und auf die es z.B. eine Kopierfunktion bezieht. Wählen Sie also den Menüpunkt „Bearbeiten/Kopieren".

Schritt 5. Erzeugen Sie eine neue Grafik mit einem weißen Hintergrund und der Größe der Originalgrafik. Achten Sie auch darauf, dass die entsprechende Farbanzahl gleich ist, da Papillon ansonsten bei der Kopierfunktion Farbanpassungen vornimmt, die auf Kosten des Endergebnisses gehen. Wählen Sie die neue Grafik an und fügen Sie über „Bearbeiten/Einfügen" den Inhalt des Clipboards ein. Achten Sie darauf, dass der Grafikmodus in der Werkzeugbox auf „REPLACE“ gesetzt ist. Wir haben in unserem Beispiel übrigens die Systemerweiterung „Ratsch!“ verwendet, damit wir uns wichtige Menüs wie den Farbmodus in ein Fenster legen konnten.

Sie sollten nun die freigestellte Grafik auf den weissen Hintergrund kopiert haben. Natürlich können Sie die Grafik auch auf jeden anderen Hintergrund kopieren - unser Pinguin würde sich z.B. auch in einer Eislandschaft bestens machen.

Helfen Sie uns!

Kennen Sie sich mit Papillon, PixArt, Smurf oder einem anderen Grafikprogramm aus? Können Sie Ihr Wissen innerhalb dieser Reihe weiter vermitteln. Können Sie den Weg von einer Ausgangsgrafik zum Endergebnis schlüssig beschreiben? Dann suchen wir Sie zur Fortführung dieser Rubrik! Bitte melden Sie sich unter thomas.raukamp@t-online.de oder rufen Sie an unter der Telefonnummer 0 43 31-84…. Wir freuen uns auf Sie! Eine kleine Vergütung Ihrer Arbeit erwartet Sie natürlich auch.

Red.


Thomas Raukamp
Aus: ST-Computer 06 / 2001, Seite 12

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