CeBIT 2001

Der Computermarkt ist wieder offener geworden und bietet auch Besuchern abseits des Mainstreams Interessantes. Nico Barbat hat sich für uns in Hannover umgeschaut.

CeBit mit offeneren Augen

Mit über 8100 Ausstellern aus 62 Ländern auf insgesamt 430 Tausend Quadratmetern Ausstellungsfläche und rund 800 Tausend Besuchern verzeichnete die größte Messe der Welt auch in diesem Jahr einmal mehr Rekorde in allen Bereichen. Größer, schöner, lauter und bunter war schließlich auch das Motto der meisten Aussteller aus dem In- und Ausland, die die Gelegenheit nutzten, das eigene Unternehmen und dessen Entwicklungen der Öffentlichkeit zu präsentieren und neue Geschäftsverbindungen herzustellen.

Doch auch negative Rekorde wurden eingestellt: Mit acht Prozent trafen rund doppelt so viele kurzfristige Absagen von Ausstellern bei der Messeleitung ein wie in den Jahren zuvor. Auch an dieser Zahl ist der weithin kränkelnde Zustand der Computer- und Telekommunikations-Branche, die von wenig spektakulären Innovationen, Ideenlosigkeit und einer schwachen Börse geplagt wird, abzulesen.

Hinzu kam, dass die CeBIT 2001 mit einem Preis von 65 DM für eine Tageskarte erneut deutlich über dem internationalen Durchschnitt lag, mit dem Ziel, Privatpersonen von der Messe fernzuhalten und die »Qualität der Besucher« zu steigern. So lag der Anteil der Messebesucher mit beruflichem Interesse in diesem Jahr laut Veranstalter bei 86 Prozent. Dies ist eine Entwicklung, die zwar dem fachlichen Gehalt der Messe, nicht jedoch ihrem Sympathiewert zugute kommt, zumal auch die ermäßigten Eintrittskarten für Studenten und Schüler, die die zukünftigen Stützen der IT-Branche darstellen, nur an den beiden weniger frequentierten Tagen Sonntag und Mittwoch gültig waren. Andererseits wurde gerade dieser Zielgruppe mit dem »Job Market« Tribut gezollt, der in diesem Jahr zum zweiten Mal mit großem Anklang stattfand und die (zukünftigen) Arbeitnehmer und Arbeitgeber zusammenführen sollte.

Die Aussteller

Alleine das Ausstellerverzeichnis der CeBIT entspricht im Umfang dem Telefonbuch einer mittelgroßen Stadt. Besucher, die sich über bestimmte Unternehmen oder Techniken informieren wollen, sind auf genaue die Messeplanung und Wegweiser angewiesen, wollen sie sich nicht im Dschungel der insgesamt 23 Hallen verirren. So präsentieren sich auf der CeBIT nicht nur Firmen aus dem allgemeinen Computer-Bereich wie Hardware- und Softwarehersteller, sondern auch Unternehmen, die im Markt von Mobilfunk, Network Computing, Video, Digital-Fernsehen, Druck, Datenerfassung, Verlagswesen, Produktion und Fertigung oder Bankentechnik tätig sind. Marktführer und Global Player wie Microsoft, IBM, Hewlett Packard, Motorola, Intel, AMD, Nokia, Lotus, Sun, Corel, Toshiba, Palm, Seagate, Wacom, Toshiba oder T-Online gehen dabei Hand in Hand mit mittelständischen und kleinen Unternehmen.

Wir möchten uns in diesem Messebericht auf die auch für Atari-Anwender interessanten Neu-Entwicklungen konzentrieren: Handheld-Computer, Datenträger und als Special im Stil der Open System News allgemeine neue Techniken, die im Wesentlichen einen gemeinsamen Trend widerspiegeln: Die Rede ist von der digitalen "Mobilität".

Mobilfunkkommunikation

Nicht nur Mobilfunktelefone der dritten Generation, sondern auch immer kleiner und dennoch leistungsstärker werdende Handheld-Computer und Personal Digital Assistants (PDAs) werden in der nahen Zukunft Bestandteil der Bürowelt und des Alltagslebens werden.

Smartphones und Webpads, wie z.B. das SX45 von Siemens, sorgen als konsequente Kombination aus PDA und Handy unter anderem für den komfortablen Internet-Zugang ohne Ortsbindung, die ständige Erreichbarkeit über das Telefonnetz, die Beschaffung von allgemeinen Informationen wie Nachrichten, Börsendaten oder Sportergebnissen oder die Nutzung von herkömmlichen Basis-Applikationen. Allein die für den privaten Endanwender entstehenden Verbindungskosten bremsen den möglichen Durchmarsch dieser neuen Technologie.

Eine besonders interessante Symbiose ist die der GSM-Telefone mit integriertem GPS-Empfänger. GPS (Global Positioning System) ist zur genauen Positionsbestimmung von Empfängern über Satelliten geeignet, sodass mögliche Anwendungsgebiete die Lokalisation von Personen oder die Navigationshilfe in PKW sein können. Benefon stellte eine Handy-GPS-Kombination mit Farbdisplay vor. Das notwendige Kartenmaterial kann dabei aus dem Internet heruntergeladen werden. Zusätzlich besitzen solche Geräte eine SOS-Notfallfunktion, die Smartphones wie das RBSOe von Ericsson kombinieren Handy und Organizer.

SMS- oder Voice-Notrufe an vorprogrammierte Nummern sendet. Eine mögliche Weiterentwicklung wäre die Option zum Ein- und Ausloggen in einem zentralen System. So könnte automatisch ein Notdienst alarmiert werden, wenn der Anwender sich nicht zu einem von ihm angegebenen Zeitpunkt wieder in das System eingecheckt hat.

Übrigens teilten die vier großen Telefonnetzbetreiber, D1, D2, e-plus und Viag Interkom, am Rande der CeBIT einstimmig mit, dass die Vergünstigungen von Handys beim Abschluss eines Handy-Vertrages in Kürze wegfallen werden. Mobilfunktelefone werden damit, auch wenn nicht alle Mobilfunk-Dienstleister an dem Vorhaben teilnehmen sollten, langfristig deutlich im Preis steigen.

Bluetooth

Rund zwei Jahre nach der Premiere fasst die Bluetooth-Technologie langsam, aber sicher Fuß. Noch ist die drahtlose Kommunikation zwischen Computer, PDA, Drucker, Scanner, Digitalkamera, Grafiktableau oder Handy für den privaten Gebrauch zu teuer, zumal in der Praxis inkompatible Geräte keine Seltenheit sind. Dennoch ist der Einzug von Bluetooth in die Computerwelt nicht mehr aufzuhalten. Auf der CeBIT wurden von inventel Systems und 3e Technologies Bluetooth-Multipoint-Gateways für den Endanwender vorgestellt, die an ADSL, ISDN oder Kabel angeschlossen werden und so Bluetooth-fähige Geräte im gesamten Haushalt drahtlos mit dem Internet verbinden beziehungsweise Voice over IP ermöglichen. Die Gateways, die unter Linux laufen und Firewall- und Routing-Funktionalität aufweisen, stellen so im gesamten Haus eine gemeinsam nutzbare maximale Bandbreite von 720 kbit/s zur Verfügung -genug, um zum Beispiel mit dem kommenden Tintenstrahldrucker DeskJet 995C von Hewlett Packard (mit 728 kbit/s, ab Spätsommer 2001 erhältlich) zu korrespondieren oder einen ADSL-Internetanschluss (768 kbit/s) im vollen Umfang zu nutzen.

Der digitale Haushalt

So ist beispielsweise der Einzug des Internet auch in die herkömmlichen Hausgeräte denkbar. Miele zeigte auf der CeBIT eine Internet-Waschmaschine, die nicht nur fernbedient und zur Abgabe von Wasch-Reports genötigt werden kann, sondern auch im Rahmen einer Selbstdiagnose im Falle eines Fehlers per SMS darüber alarmieren kann.

Der Bundeskanzler auf der CeBit 2001

Bundeskanzler Gerhard Schröder bezeichnete in seiner Eröffnungsrede die CeBIT als Schaufenster der besten Ideen und als Forum und Kontaktbörse internationaler Zusammenarbeit, das im Inland und weltweit gemeinsam genutzt werden müsse, um weitere Fortschritte zu erzielen.

Die negativen Entwicklungen an den Börsen gäben keinen Anlass, die Perspektiven der Informations- und Kommunikationstechnik insgesamt nur noch skeptisch zu sehen. Dafür sprächen die Tendenzen auf dem Mobilfunk- und Computer-Markt: Im kommenden Jahr werde die Zahl der Mobilfunk-Teilnehmer die Milliarden-Grenze überschreiten, weltweit seien mittlerweile rund eine halbe Milliarde PCs in Gebrauch, und an der Börse gelte die Informations- und Kommunikationstechnik als kräftiger Motor sowohl der New Economy als auch der Old Economy. Die Bundesregierung habe mit ihrer Steuerreform gleichzeitig die Kaufkraft der Haushalte und die Investitionskraft der Unternehmen nachhaltig gestärkt und mit dem Zukunftsinvestitionsprogramm die Investition im Bereich der Bildung und Forschung vorangetrieben.

Im weiteren Verlauf sprach Schröder auch über das Internet als demokratisches Medium, das für Meinungsfreiheit und Chancengleichheit steht, das aber auch missbräuchlich genutzt wird. In diesem Zusammenhang hielt das Bundesamt für Sicherheit und Informationstechnik (BSI) einen Vortrag über die Gründung der "Task Force Sicheres Internet" im Kongresszentrum ab.

Die Deutsche Messe AG verkündete am letzten Messetag selbstbewusst, dass »die CeBIT 2001 grünes Licht für steigende Börsenkurse gegeben hat«. Ob diese gewagte Prognose Realität wird, werden die nächsten Wochen zeigen.

Über Terminals und Gateways -von diesem und anderen Herstellern -lässt sich beispielsweise auch das Licht, die Heizung, Rolläden oder andere elektrische Geräte im Haus steuern. Doch auch das gläserne Haus wird noch eine Weile mit den alten Umständen auskommen müssen, betrachtet man die für eine Umrüstung fälligen Kosten in Höhe von mehreren tausend DM.

Der Energieversorger RWE, der gleichzeitig die Pläne für den ab Sommer kommenden Internet-Anschluss über das Stromnetz zum Pauschaltarif von 49 DM ankündigte, verfolgt mit seinem E-Home-Service ein ähnliches Ziel: So könnten über das Mobilfunk- oder Datennetz ebensolche Geräte ferngesteuert werden.

Neue Fernseher und Displays. Schon heute erschwinglich und seit geraumer Zeit bekannt sind die sogenannten Settopboxen, die das Internet auf den Fernseher bringen. Relativ neu hingegen ist der von Loewe entwickelte Multimedia-Fernseher mit direktem Draht zum Internet. Das Gerät erkennt nicht nur automatisch die zur laufenden Sendung im Teletext ausgestrahlten Internet-Adressen und blendet diese ein, sondern kann Websites auch parallel zum Fernseh-Betrieb als Vollbild oder als Bild-im-Bild anzeigen.

Kodak präsentierte auf der CeBIT erstmals leistungsfähige Bildschirme auf Basis der OLED-Technologie (Organic Light Emitting Diode), bei der organische Halbleiter verwendet werden, die unter dem Einfluss äußerer Spannung Licht aussenden. OLED- weisen gegenüber den herkömmlichen LCD-Anzeigen eine Reihe von Vorteilen auf.

So verbrauchen OLEDs weniger Energie, wodurch sie sich gerade für den Einsatz in Handys und PDAs anbieten, und sie sind günstiger in der Herstellung. Zudem sind sie außerordentlich leicht und dünn, da sie im Gegensatz zu LEDs keine Hintergrundbeleuchtung benötigen, und sie können elastisch gestaltet werden, wodurch Geräte-Hersteller weniger auf die bislang statische Anzeigefläche Rücksicht nehmen müssen.

(Wieder)beschreibbare DVDs

Insgesamt über 30 namhafte Hersteller von PCs, HiFi-Systemen, Wiedergabe- und Abspielgeräten und Speichermedien haben sich auf der CeBIT offiziell zu einem einheitlichen Format für wiederbeschreibbare »DVDs« (Digital Versatile Disc) ausgesprochen. Das als »DVD+RW« bezeichnete Verfahren soll die Kompatibilität zwischen den unterschiedlichen Endgeräten sicherstellen und somit gewährleisten, dass beispielsweise ein mit einem DVD+RW-Rekorder aufgenommenes Video auch auf dem PC abgespielt werden kann und umgekehrt.

Vivastar, bisher als Hersteller von CD-Datenträgern bekannt, hat auf der CeBIT einen DVD-R-Brenner mit zweifacher Brenngeschwindigkeit und SCSI-2-Schnittstelle vorgeführt.

Die angekündigten DVD-Brenner werden voraussichtlich mit einem Einstiegspreis von minimal rund 1800ausgeliefert, Speichermedien werden für rund 30 DM erhältlich sein. Mit den Medien für den Endanwender wird das Kopieren von geschützten DVDs nicht möglich sein.

Auch im Bereich der gängigen CD-ROMs gibt es Neues zu vermelden. Sony kündigte die Markteinführung eines Brenners für sogenannte "Double Density CD-ROMs" (mit einer Speicherkapazität von circa 1.3 Gigabytes) an, der seit Mitte April lieferbar sein soll, jedoch scheint unrealistisch, dass sich die DDCD gegen die DVD, die mit bis zu 4.7 Gigabytes die 3.5-fache Kapazität besitzt, durchsetzen wird.

Unterdessen haben TDK und Waitec neue CD-Brenner mit einer maximal 24-fachen Schreibgeschwindigkeit präsentiert, während Afreey ein Laufwerk mit rekordverdächtiger 100-facher Lesegeschwindigkeit für den Frühsommer 2001 angekündigt hat. Die neuartige True-X-Technik teilt den Laserstrahl und multipliziert so die Geschwindigkeit beim Auslesen von Daten.

Apple Mac OS X

Apple selbst hatte einmal mehr den eigenen Auftritt auf der CeBIT vermieden, obgleich parallel zur Messe, offiziell am 24. März, mit dem neuen Betriebssystem Mac OS X das wichtigste Mac-Produkt seit Jahren veröffentlicht wurde.

Das neue Betriebssystem, das ich hier bewusst nicht als überarbeitete Betriebssystem-Version bezeichne, basiert auf einem Unix-Kern. Apple-Experten behaupten gar, dass Mac OS X endlich die notwendigen Parallelen zu NeXT Step, das vor einigen Jahren von Apple aufgekauft wurde, aufweist.

Dementsprechend ist als wichtigste Neuheit das präemptive Multitasking zu nennen, auch wenn MagiC- bzw. MiNT-User diese Tatsache nur müde belächeln werden. Neu hinzu kommen auch der Speicherschutz, der verbesserte Font-Support, die Unterstützung mehrerer Prozessoren sowie die leistungsfähige 2D-Grafik-Engine "Quartz". Lorbeeren erntet auch die optisch aufgewertete, moderne Benutzeroberfläche »Aqua« mit dem Dock, das der Windows-Startleiste ähnelt. Aqua glänzt durch zauberhafte Detailtreue, einen stark erweiterten System-Umfang und eine große, individuelle Anpassungsfähigkeit.

Ein kleiner Nachteil ist der hohe Speicherverbrauch von Mac OS X. Wenn für Mac OS 9.x geschriebene Programme gestartet werden sollen, muss zunächst im Hintergrund das alte Betriebssystem geladen werden, was jedoch eine hohe Kompatibilität gewährleistet. Native Applikationen sind bisher nur spärlich vorhanden, werden aber mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht lange auf sich warten lassen.

Linux in der Armbanduhr

Wenn die CeBIT auch im Jahre 2001 von Windows dominiert wurde, erfreut sich das offene Betriebssystem Linux dennoch zweifellos immer größerer Beliebtheit. Dass Linux auch in Kleinstgeräten einsetzbar ist, bewies ein Unteraussteller am IBM-Stand in Halle 1 mit zwei digitalen Armbanduhren, die mit einem Linux-Kernel 2.2 und der Grafikbibliothek X11R6 ausgerüstet wurde. Das etwas größere Modell der sogenannten "Smart Watch" veVfügt dabei sogar über Bluetooth und kann darüber E-Mails empfangen, jedoch nicht versenden. Darüber hinaus verfügen beide Modelle über Merkzettel-, Kalender-und Adressbuch-Applikationen, die auf dem knapp 2 mal 1,5 Zentimeter großen Schwarzweiß-Display mit einer Auflösung von 640 mal 480 Bildpunkten angewendet werden können.

Neues von Palm & Co

PDAs werden kleiner und leistungsstärker und sprechen durch sinkende Preise zunehmenden den Massenmarkt an. Marktführer Palm Inc. gab bekannt, dass bereits weit über dreizehn Millionen Palm-Handheld-Geräte verkauft werden konnten, bei einem geschätzten Zuwachs von fünf Millionen Geräten pro Jahr. Der neue Palm m505, der die Produktpalette nach oben abschließt, verfügt über einen kompakten LCD-Farbdisplay mit bis zu 65536 Farben, acht Megabyte Speicher (aufrüstbar bis 64 Megabyte), einen USB-Anschluss, einen Expansion-Card-Slot und einen Universal Connector zum Datenaustausch und Anschluss zum Beispiel von Modems, GPS-Empfängern oder Digitalkameras. Auf Basis des PalmOS 4.0 ist so beispielsweise die Nutzung des Internet (WWW, E-Mail) und SMS-Service, die Bearbeitung von Word- oder Excel-Dokumenten über DataViz, die Lektüre von eBooks-Daten, das Anschauen von Grafiken und Videoclips und natürlich die Nutzung der Standard-und Erweiterungs-Applikationen möglich.

Handspring (wir berichteten) gehört zu den Lizenznehmern des PalmOS und zählt mit der Visor-PDA-Serie zu den größten Konkurrenten für Palm. Der Visor Prism als High-End-Gerät mit Farb-Display ebenso wie der extrem flache Visor Edge mit Monochrom-Display verfügen über das PalmOS 3.5.2H und sind komplett kompatibel zu vorhandener Palm-Software.

Neben WindowsCE und PalmOS setzt sich zunehmend Linux als alternatives Betriebssystem für Handheld-Computer durch. Der Agenda VR3E stammt vom deutschen Unternehmen Agenda Computing und ist bereits im Handel erhältlich. Das taiwanesische Unternehmen Mitac stellte auf der CeBIT den MP-206 und MP-206c vor, denen als Besonderheit ein integrierter Bluetooth-Adapter gegönnt wurde. Der von Samsung und G.Mate in Co-Produktion hergestellte Linux-PDA mit dem Projektnamen "Yopy" wurde bereits auf der letztjährigen CeBIT angekündigt, eine Endversion des Gerätes lässt jedoch auf sich warten.

Und sonst?

Ansonsten gab es auf der CeBIT 2001 zwar viele Produkte, die der Öffentlichkeit erstmals gezeigt, aber teilweise schon Wochen vor der Messe angekündigt wurden. Wirkliche Neuheiten waren rar gesät, und echte Innovationen noch seltener vorhanden. Erstaunlich war die offensichtliche Innovations-Ratlosigkeit der Global Player. Microsoft zog es gar vor, Windows XP, den gemeinsamen Nachfolger von Windows 2000 und Windows me, hinter verschlossenen Türen zu lassen - ob nun aus Angst vor den neugierigen Blicken der Konkurrenz oder vor möglichen Bugs im Betriebssystem, sei nun dahingestellt. Immerhin konnten interessierte Anwender einen kritischen Blick unter anderem auf Office XP oder die Software-Produkte der Microsoft-Unteraussteller werfen.

Auch Intel wagte es nicht, seinen HighEnd-Prozessor Pentium IV mit maximalen 1.7 Gigahertz vor Publikum in Betrieb zu nehmen, während die Konkurrenz aus dem AMD-Lager die hauseigene Athlon«-CPU (1.3/1.5 GHz) mit stolzer Brust im praktischen Einsatz demonstrierte und damit trotz geringeren GHz-Angaben auf dem Papier deutlich höhere Geschwindigkeiten als der Pentium IV erreichte - und das zu einem für AMD typisch niedrigen Verkaufspreis.

Der neue Beatman von Freecom Technologies ist der erste portable MP3-Player mit Mini-CDs als Speichermedien. Auf die acht Zentimeter kleinen Scheiben passen 210 Minuten Musik bzw. 180 Megabyte Daten zu einem Preis von deutlich unter 5 DM pro Mini-CD. Beatman schlägt damit alle existierenden MP3-Player, die mit Multimedia-Cards oder Memory-Sticks betrieben werden und dadurch maximal 60 Megabyte Daten fassen können (dies entspricht, abhängig von der MP3-Track-Qualität, 10 bis 20 Audio-Titeln).

So etwas hatte Atari doch auch schon einmal angedacht? Das SIMpad von Siemens erkennt Schrift direkt auf dem berührungsempfindlichen Touchscreen. Schade um das STPad...


Nico Barbat
Aus: ST-Computer 04 / 2001, Seite 20

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