Atari-Fan des Monats: Jean Michel Jarre

Am 24. August 1948 wurde Jean Michel Jarre in Lyon/Frankreich geboren.

Dass er eine Musikerlaufbahn einschlagen würde ist beim Blick auf seinen Background nicht verwunderlich. Sein Vater ist kein geringerer als Maurice Jarre, hochdekorierter Soundtrack-Komponist, der unter anderem die Filmmusik zu "Lawrence von Arabien" und "Ghost" geschrieben hat.

Anders als der erfolgreiche Daddy wollte Jean Michel aber nicht klassische Musik machen, sondern verschrieb sich erst dem Jazz und spielte in einer Rockband mit dem Namen "Mystere IV", bevor er später ein Schüler Pierre Schaeffers wurde. Schaeffer hat in Frankreich etwa den Stellenwert, den Stockhausen in Deutschland hat. Schaeffer beeindruckte Jarre durch das Aufbrechen von musikalischen Konventionen und seine visionäre Sicht der Dinge.

Nach und nach versuchte sich Jean Michel an elektronischen Instrumenten und entwickelte seinen eigenen orchestralen Stil. 1977 erschien "Oxygene" - ein Meilenstein in der elektronischen Musik. Wer diese Platte heute auf den Teller legt, wird kaum glauben, dass sie aus dem Jahr 77 stammt.

Mit einem Schlag war Jean Michel weltbekannt. Dies steigerte sich noch durch die folgenden Alben, und 1979 schrieb er sich durch ein riesiges Open Air Konzert ins Guinessbuch der Rekorde ein. Die geschätzte Anzahl von einer Millionen Zuschauer war Zeuge der Gigantomanie, für die Jarre in Zukunft in aller Munde bleiben sollte.

Ob wie zum jahrtausendwechsei in der Wüste oder zum 200. Jahrestag der französischen Revolution: An besonderen Orten und Zeiten taucht Jarre immer wieder auf und exerziert eine perfekte Mischung audiovisueller Reize.

Auf dem aktuellen Album "Metamorphosis" änderte Jarre seinen Stil insofern, dass er nun auch auf Gesangspassagen zurückgreift. Unüberhörbar sind auch Einflüsse aus der heutigen House- und Technoweit, die ihrerseits lean Michel Jarre als eine der wichtigsten Inspirationsquellen anführt. Von Kritik und Publikum wurde das Werk euphorisch aufgenommen.

Jean Michel Jarre nutzt sowohl im Studio als auch live immer wieder Atari-Computer für seine Arbeit. Besonders deutlich wird dies in Credits auf seinen Alben, in denen er Atari für Ausstattung und Zusammenarbeit dankt. Ein besonderer Leckerbissen für Atari-Fans ist auch der Live-Videomitschnitt "Paris La Defense", auf dem nahezu jeder "Arbeitsplatz" von Jarres Live-Keyboardern mit einem Mega ST ausgestattet ist.

Quelle: www.laut.de/wortlaut/artists/j/jarre_jean_michel


Thomas Raukamp
Aus: ST-Computer 02 / 2001, Seite 3

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