Nein, dies sind keine Bruchstücke von CDs, sondern nur einige aktuelle Ergänzungen zu den vorangegangenen CD-Beiträgen.
Falls Sie auf die Idee kommen, zwei kleinere Images im Multisessionverfahren auf eine CD-R zu übertragen, so vergessen Sie dies Vorhaben bitte. Wenn Sie beim Versuch aufpassen, werden Sie entdecken, dass beim Drag&Drop das ISO-Symbol vor der zweiten Datei CDJMACE.DAT nicht mitgenommen wird. Somit erhielten Sie beim Brennen nur eine Mammutdatei CDJMACE.DAT. Dies hängt damit zusammen, dass jede Datei CDJMACE.DAT die vollständige Verwaltungsstruktur für genau eine CD enthält und ein nachträgliches Zusammenmixen mit der per „Read previous session" eingelesenen Vorsession technisch nicht möglich ist. Selbstverständlich können Sie jede Image-Datei auf eine eigene CD brennen. Auch ein Umbenennen und Bereithalten mehrerer Image-Dateien ist möglich.
Nicht verschwiegen werden soll auch, dass es in einem Extremfall zu leisem Grundrauschen unbekannter Ursache kam, das beim Original nicht vorhanden war. Die vorliegende, nur bei Orgelkonzerten vertriebene, sehr leise Aufnahme war - wenig professionell - nur mit rund einem Zehntel des möglichen 16-Bit-Pegels ausgesteuert, die Dynamik wurde also in hohem Umfang „verschenkt".
Aktuelles CD-ROM-Laufwerk. Endlich sind die Lieferschwierigkeiten bei meinem bestellten SCSI-Toshiba-CD-ROM-Laufwerk 6201B behoben (s. Teil 3). Vorteile gegenüber meinen Toshiba-Vorgängergeräten: die höhere Übertragungsgeschwindigkeit (32-fach bei digitalem Audio-Ausle-sen „Audio-Grabben"), auch CD-RWs werden gelesen. Die Qualität der Ergebnisse blieb erhalten. Die Jumper für Parity (off) usw. waren übrigens bereits so gesetzt, dass das Laufwerk direkt gegen ein anderes am physikalischen Ende meiner SCSI-Kette getauscht werden konnte.
Ebenso wie mein Brenner bisher das runde Dutzend von mir zufällig gewählter, meist billiger Rohlingsfabrikate verdaute, konnte auch mein neues Toshiba-Laufwerk diese alle lesen. Beides ist keine Selbstverständlichkeit, wie man von anderen Plattformen hört/liest.
Es soll CD-ROM-Laufwerke geben, die einen Medienwechsel nicht erkennen. Dafür gibt es bei Spin034 FORCEMED.APP im Ordner BIN - bitte nicht damit verwechseln, dass ein hochtouriges Laufwerk einen Moment zum Hochfahren benötigt!
Eigentlich hatte ich gehofft, aus Farb-Angaben wie „Silber/ Blau" oder englisch „Silver/Blue" (wer kann heute noch Deutsch?) auf der Hülle von Rohlingen auf gute Qualität schliessen zu können - nicht zu verwechseln mit „Silberblau" (blasser oder nicht kräftiger Blauton) bzw. „Silverblue". Veralbert oder schlimmer fühlte ich mich kürzlich, als ich ein „neues" CD-R-Fabrikat ausprobierte, von dem ich glücklicherweise nur ein Einzelexemplar erwarb: Laut Hülle lässt es den Namen eines Atari-Konkurrenten wieder aufleben und ist angeblich „Silber/Blau" (in kleinerer Schrift). Jedoch ist der Rohling auf der Oberseite (!) dunkelblau bedruckt (!) und die Unterseite zeigt nur eine äußerst blasse eher grünliche Farbe (offensichtlich das „Silber"). Eigentlich sollte ja umgekehrt bei einer der drei langlebigen Farbkombinationen (vgl. Teil 3) die Oberseite silbern sein (Reflektionsschicht) und die Unterseite mit dem Farbpigment blau. Geht es jetzt schon mit den Plagiaten aus gewissen fremden Ländern los? Also Vorsicht! Mein Rat: Erst den Verkäufer fragen - und falls kein geöffnetes Musterexemplar bereitliegt, sofort nach dem Bezahlen ein Exemplar öffnen und ggf. reklamieren. Eigentlich sollte man ja immer erst ein Exemplar ausprobieren, aber da bei der nächsten Lieferung eine veränderte Zusammensetzung möglich ist, nützt dies auch nicht immer. Bei Billigprodukten ist es natürlich fraglich, ob Sie jemals die 10O-Jahre-Variante erhalten. Ehrlich fand ich den früheren BASF-Aufdruck (BASF ohne „by xy") „Extra Non_Doc"-nicht für Dokumentationen geeignet. Nach Verkäuferempfehlung aufgefallen ist mir ein Verbatim-Datalife-Rohling mit UV- und Kratzschutz und dem Untertitel „METAL AZO" . Verbirgt sich dahinter etwa eine Aluminium-Reflektionsschicht mit dem langlebigigeren Azon? Vor zwei Jahren wurden im Handel noch Silber-Rohlinge verkauft, die bereits jetzt Korrosionen an der Reflektionsschicht aufweisen. Bei Gold ist dies nicht möglich -aber wieviel goldbeschichtete Fabrikate gibt es noch? Hoffentlich sind die Ränder heute dauerhafter versiegelt!
Treiber. Unter Egon! unlesbare Dateien (selten) waren unter CD-Tools zugänglich. Vermutlich gilt dies auch unter Spin!, da beide von Julian Reschke stammen, jedoch ist letzteres neuer und fortschrittlicher. Leider enthalten kommerzielle Atari-CDs auf CD-Rs manchmal auch defekte Dateien - und sogar solche, die vor dem Brennen bereits defekt waren. Ein Beispiel auf der ansonsten ausgezeichneten amerikanischen Suzy B CD 2 mit unzähligen ZIP-Dateien ist die Datei WELLSOON.ZI im Ordner IMC\ WELLSOON, die sich selbst nach dem Umbenennen - ebenso wie einige weitere ZIP-Dateien - nicht entpacken ließ.
Angeblich vertragen sich FX-DRIVE und Egon! dann, wenn METADOS nicht in das alternative RAM (TT-RAM) geladen wird. In der alten st-Serie 626, Maxon 2, Whiteline Gamma im Ordner ENCLISH u.a. finden Sie das Programm CD-FLAG, das Ihr METADOS.PRG entsprechend abändern kann. Damit können Sie natürlich auch andere Programme dorthin laden und das kleinere ST-RAM anderweitig nutzen. Bei mir vertragen sich leider FX-DRIVE und Egon! trotzdem nicht - Tipps bitte an die Redaktion!
Falls Sie beim Programmstart die Fehlermeldung „No Key" erhalten, bitte einfach alle Fenster schließen.
Falls Sie beim Zusammenstellen einer CD per Drag&Drop unerklärliche Abstürze erhalten, oder die Menüs nicht mehr herunterklappen, oder sich Ihr CD-Projekt auch per Tastaturbedienung nicht mehr sichern läßt („Error while saving CD file"), oder das Schreiben der CD_IMAGE.DAT mit der Fehlermeldung „Das System hat nicht genügend Speicherplatz" abbricht, so gibt es eine einfache Abhilfemöglichkeit: Als Vorbereitung löschen Sie einfach den oder die letzten Ordner Ihres CD-Projekts wieder - jetzt dürfte die Menüleiste wieder funktionieren. Sie könnten jetzt den bisherigen Teil speichern, evtl, damit „weitermachen" und später per Multisession ergänzen. Die elegantere und dauerhafte Abhilfe bietet das altbekannte FOLDRxx.PRG, das Sie z.B. umbenannt in FOLDR300.PRG in den AUTO-Ordner kopieren. Sie finden diesen Mini zumindest bis TOS 1.04 auf Ihrer Systemdisk und rund sechzig Mal auf CD-ROMs, als FOLDROSO, FOLDR100, FOLDR200, FOLDR500 und FOLDRXX.PRG, darunter auf der stc-Disk 20Z im AUTO-Ordner von ZORG207, oder auf DL 048 und hoffentlich demnächst auch bei CDPRO selbst. Sie können ruhig die Variante mit 820 Byte verwenden, denn ich kann mir nicht vorstellen, dass bei der 102Z-Bytes-Variante ein verändertes 25. Byte mit ASCII 1 und einige angehängte, durch ein „D" abgeschlossene Leerstellen, die Funktion verbessern. Den Hinweis auf FOLDRxx lieferte übrigens CDPRO selbst in einer Fehlermeldung -ich wäre wohl nie darauf gekommen! Aber beim Herumprobieren entdeckte ich zumindest, dass sich CDPRO durchaus mit FX-DRIVE verträgt - außer eventuell beim Brennen selbst. Nach einem RESET mit FOLDR300.PRG im AUTO-Ordner ließen sich 655 MB problemlos zu einem Image für einen normalen Rohling zusammenstellen. Zum Brennen ist dieses Hilfsprogramm überflüssig. Dieses Problem trat bisher nur bei einer CD mit einigen Besonderheiten auf. Sie werden möglicherweise nie auf derartige Fehler stoßen - außer. Sie reizen wie ich bestimmte Möglichkeiten voll aus. Aber parken Sie ruhig ein FOLDR300.PRX im AUTO-Ordner - bereit zum Umbenennen! Die Zahl, hier 300, bestimmt übrigens die Anzahl zusätzlich zulässiger geöffneter Ordner und wird durch einfaches Umbenennen geändert.
Gebraucht erhältlich sind gelegentlich noch von Atari selbst produzierte Geräte wie SH 204, SH 205 (je 20 MB, intern MFM-Laufwerke), Megafile 30 bzw. 60 (30 bzw. 60 MB, intern RLL) usw. MFM und RLL sind frühe Festplatten-Schnittstellen, intern mit je 2 Platinen-Flachsteckern - aber das interessiert nur Bastler. Die Megafile 44 ist eine Wechselplatte. Die genannten Festplatten sind steckerfertig für die ST/STE-Serie und funktionieren nur mit dieser. Mitgeliefertes Zubehör sind ein Netzkabel, ein verschraubbares DMA-Kabel (19-polig, mit Pins=Nadeln) für die DMA-Buchse Ihres ST/STE, ein kleines Handbuch und eine Treiberdiskette mit dem Atari FIDX. PRG zum Neuformatieren, Partitionieren und Installieren des Treibers. Neuere HDX-Versionen finden Sie auf CD-ROM (Version 5.04 auf Alpha, Gamma, Omega in DL_020 u.v.a.) Alte Festplatten sind eine billige Anschaffung und ein einfacher Einstieg und oft auch nicht lauter als neueste Festplatten mit hoher Umdrehungsgeschwindigkeit, die leistungsfähige und damit laute Lüfter erfordern. Ob die vergleichsweise geringe Speicherausstattung und der langsame Datenzugriff für Sie ausreichen, ist Ihre Entscheidung -ein gewaltiger Fortschritt gegenüber Disketten ist eine noch so kleine Festplatte allemal. Evtl, hat der Vorbesitzer auch die interen Festplatte durch eine mit höherer Kapazität ersetzt - ca. 100 MB waren damals wohl das Ende der Fahnenstange. Lassen Sie sich das Teil vom Vorbesitzer möglichst vorführen!
Für Experten: Atari-Festplatten sind werkseitig auf der Platine auf Geräte-Adresse 0 (DIP-Schalter) eingestellt. Will man eine weitere Platte ähnlichen Typs verketten, so ist dort per DlP-Schalterchen auf der Hauptplatine die Adresse 1 einzustellen usw. (Gehäuseschrauben auf der Geräteunterseite entfernen, ggf. Abschirmbleche abschrauben und Kontaktzungen mit kleiner Spitzzange gerade biegen). Lücken in der Nummerierung ab 0 sind bei alten Festplattentreibern wie AHDI nicht erlaubt! Das ACSI-Kabel (DMA) Richtung Rechner wird immer in die Buchse in der Nähe des Netzschalters der Megafile eingesteckt und verschraubt! Werden moderne SCSI-Geräte z.B. über den Hostadapter Link97 als Folgegeräte einer alten Festplatte angeschlossen, so sind moderne Festplatten-Treiber sinnvoll. Übrigens gab es auch einmal ein Online-Komprimierungs-Programm HDPSTACK (bis Version 2 gediehen) zur Speicherverdoppelung. Auch auf anderen Plattformen setzte sich so etwas nur vorübergehend durch.
Eine wichtige Rolle spielen die TOS-Versionen. Der Betrieb einer Festplatte mit einer TOS-Version bis 1.02 (=1.2; zu unterschiedlichen Zeiten unterschiedlich nummeriert) ist zwar möglich, aber mit Einschränkungen vor allem im Hinblick auf die Datensicherheit behaftet. Auch sind damit nur maximal 4 Partitionen mit einer Maximalgröße von bis zu je 16 MB erlaubt. Diese Einschränkungen entfallen bei neueren TOS-Versionen. Hindernisse beim CD-ROM-Betrieb sind mir weder aus eigener Erfahrung noch anderweitig bekannt. Zum uralten sog. RAM-TOS, das von Disk zu laden war, liegen mir keine Informationen vor. Da wäre ohnehin der Einbau von TOS-Chips ab TOS 1.4 zu empfehlen (beim Händler fragen).
Die TOS-Version erfahren Sie als Zahlenwert über System-Utilities wie SYSINFO oder etwas umständlicher aus der Info im Desktopmenue (oben links im Drop-Down-Menü des Desktops das Atari-Symbol anklicken): Bitte das dort letztgenannte Copyright-Jahr mit der folgenden Liste vergleichen - falls nicht bereits früher ein Update erfolgte, ist die Zuordnung bei
• ST, STM, STF, STFM und Mega ST:
© 1985: TOS 1.0
© 1986: TOS 1.2=1.02
© 1987: TOS 1.4=1.04
• STE:
© 1988: TOS 1.6 (STEFIX.PRG im Auto-Ordner für Booten in mittlerer Auflösung erforderlich)
© 1989: TOS 1.62
• Mega STE:
© 1990 TOS 2.05
© 1991 TOS 2.06
TOS-Versionen vor 1.04 (=1.4) erkennen Sie auch schnell daran, dass der Reset über die Tastatur (Dreiergriff: [Alternate] [Control] [Delete] für Warmstart bzw. zusätzlich [Shift rechts] für Kaltstart) nicht fuktioniert. Der TT hat TOS 3.x, der Falcon TOS 4.x, wobei x für Nachkommastellen der Versions-Nummer steht.
Partitionen sind logische Laufwerke, in die ein physikalisches Laufwerk (z.B. eine Festplatte) aufgeteilt wird. Partitionen erscheinen später auf dem Desktop als Buchstaben wie Floppy-Laufwerke. Bei Single-TOS sind Buchstaben von C bis P möglich (16 Partitionen), moderne Atari-Multitasking-Betriebssysteme wie MagiC von ASH, MiNT (auf Atari-CDs) und Ceneva erlauben C bis Z (26 Partitionen). 4-5 Partitionen sollten es je Festplatte schon sein. Lassen Sie auf jeden Fall ausreichend Laufwerkbuchstaben für weitere Geräte wie eine zweite Festplatte oder ein CD-ROM frei! Ihre Festplattentools übernehmen auch die Partionierung, ebenso wie das extrem selten erforderliche Neu-Formatieren (Low-Level-Formatieren). Im Unterschied zu (E)IDE-Festplatten stellt letzteres keine Gefahr für Ihr Laufwerk dar, aber eine tödliche für Ihre Daten. Aber diese gehen auch beim Neu-Partitionieren verloren.
Die folgenden Anmerkungen helfen dem Experten, sein Medium ökonomischer zu partitionieren und können von Anfängern übergangen werden: Cluster sind die kleinste ansprechbare (adressierbare) Einheit des Massenspeichers. Ist die Clustergröße wie auf einer Diskette 512 KB, so belegt eine Textdatei mit nur einem einzigen Buchstaben bereits 512 KB, bei größeren Clustern entsprechend 1, 2, 4 MB usw. Da bekanntlich beim Löschen Lücken auf dem Datenträger entstehen, die natürlich bei späterem Speichern wieder belegt werden, werden neu aufkopierte oder neu gespeicherte Dateien oft weit über den Datenträger verteilt aufgestückelt. Jedoch enthält jeder Cluster nur Daten einer einzigen Datei. Ein erfreulicher Nebeneffekt der Clusterbildung ist, dass bei kleinen Veränderungen des Dateiinhalts keine weitere Zerstückelung der Datei erfolgt, solange kein weiterer Cluster angefangen werden muss - ein Cluster wird also erst mit Daten der zugehörigen Datei weiter gefüllt, ehe der nächste leere „verbraten" wird.
Zwischen Partitions- und Clustergröße besteht ein in der nebenstehenden Infobox dargestellter Zusammenhang, da die Partitionsgröße das rechnerische Produkt aus Clusterzahl und -große ist. Je Partition können maximal 65 534 Cluster adressiert werden (bei TOS bis 1.2/1.02 nur 32 766 Cluster). Dies hängt mit dem 16-Bit-Bus zusammen (2 hoch 16 = 65 536), wobei zwei Cluster zu Verwaltungszwecken verwendet werden. Wird eine Partition bei der Partitionierung auch um nur 1 Byte größer als eine der Obergrenzen gewählt, so müssen zwangsläufig doppelt so große Cluster verwendet werden, da die Adressen sonst nicht reichen.
Ein weiterer Tip: Es ist oft sinnvoll, kleinere, besonders eigene Dateien, auf eine nur dafür verwendete kleinere Partition mit kleinerer Clustergröße zu speichern und so den „Verschnitt" zu reduzieren und natürlich auch ein Backup zu erleichtern. Umgekehrt empfehlen sich für speicherfressende True-Colour-Bilder oder Musikdateien größere Partitionen. Der Verschnitt je Partition beträgt im Durchschnitt Clustergröße x Zahl der Dateien x 0.5. HDDRIVER-Anwender sehen jetzt auch, wieso sie verschiedene Stufen von TOS-Kompatibilität wählen können: Bei eingestellter Verträglichkeit mit älteren TOS-Versionen wird eine größere Cluster-Größe vorgesehen - und damit mehr Verschnitt.
Das Problem der maximalen Partitionsgröße von Festplatten unter älteren TOS-Versionen ist lösbar: Sie verwenden das AUTO-Ordner-Programm BIGDOS V. 8 (auf Revolution 1 und 4, Best of ... 2, Whiteline Psi und SDK Upgrade und auch dem HDDRIVER beiliegend) - natürlich kommen Sie damit weiterhin an Ihre bisherigen Daten! Big-DOS8 (bzw. BIGDOS-F für Falcon) von Rainer Seitel ist ein kompatibles GEMDOS-/ISO-9293- und MS-DOS-Dateisystem für ST/TT/Falcon unter TOS und MiNT. Bis zu 32 MS-DOS-kompatible Laufwerke mit bis 2 GByte sind ansprechbar - also auch Partitionen mit mehr als 65535 Sektoren oder 32767 Clustern. Für MS-DOS-Partitionen größer als 32 MByte (man staune!) wird jedoch ein mindestens XHDI V. 1.20 unterstützender Festplattentreiber benötigt. HDDRIVER ab V. 7.00 unterstützt sogar das neuere XHDI V. 1.30! Diese Funktion lässt sich übrigens mit dem Big-DOS beiliegenden XHDItest.ttp testen. Wir müssen also nicht wie auf anderen Plattformen erst das BIOS o.ä. austauschen oder brauchen gar eine neue Hauptplatine!
Ein zusätzlicher Vorteil von BIGDOS liegt darin, dass mit normalem TOS (!) über P hinausgehende Laufwerksbuchstaben möglich sind. Weitere Details lesen Sie bitte in der Doku zu BIGDOS nach, da ich als Falcon-Besitzer mit über 6 GB-SCSl-Festplattenkapazität und 1 MB-Partitionen bisher ohne BIGDOS auskam und es daher nie ausprobierte! HDDRIVER bietet übrigens auch die Möglichkeit, Festplatten DOS-konform zu partitionieren, so dass Sie prinzipiell auch Daten auf Festplatte an einen WinDOS-Anwender weitergeben können, falls dieser einen SCSI-Controller in seinen Computer eingebaut hat und willig ist, das Gehäuse auf- und zuzuschrauben.
Partition bis TOS 1.2 ab TOS 1.4
unter 16 MB 0.5 0.5
unter 32 MB 1 0.5
unter 64 MB 2 1
unter 128 MB 4 2
unter 256 MB 8 4
unter 512 MB - 8
zusätzlich bei TOS 4.x/MagiC:
unter 1 GB 16
SCSI ist eine moderne Schnittstelle, die auf anderen Plattformen vor allem im Profibereich eingesetzt wird. Eine vollwertige SCSI-Schnittstelle wird für alle ST/STEs über sog. Host-Adapter wie den Link97 (am DMA-Port auf der Geräterückseite) preisgünstig nachgerüstet. Dies ist deshalb möglich, da jeder ST/STE bereits über eine abgespeckte SCSI-Schnittstelle verfügt und daher wenige Bauteile genügen. Die Väter des Atari haben bereits vor 1985 weit vorausgedacht! Der Mega STE besitzt eine eingebaute SCSI-Schnittstelle für nur ein Gerät mit geringerer Treiberleistung (s.o.). Ab TT und Falcon verfügen alle Rechner serienmäßig über vollwertige SCSI-Schnittstellen, die den gleichzeitigen Anschluß von bis zu 7 weiteren linear hintereinandergeschalteten SCSI-Geräten erlauben.
Ältere externe Host-Adapter bieten gewöhnlich Einschränkungen: Bei Festplatten über 1 GB ist nur 1 GB zugänglich. Außerdem lassen sich ältere Festplatten mit einem Parity-Check - ein unzulängliches Prüfsummen-Verfahren gegen Übertragungsfehler - nur verwenden, falls der Parity-Check auf der Festplatte ausgeschaltet ist (von Werk aus oder durch Jumper). CD-ROM-Laufwerke führen nie einen Parity-Check durch - also ist nichts auszuschalten. Falls Sie eine gebrauchte Komplettlösung erwerben, gibt es sowieso keine Probleme, jedenfalls unter ehrlichen Menschen.
SCSI-Ceräte sind „intelligenter" als AT-Bus-Ceräte (IDE) und entlasten den Rechner von Aufgaben, so z.B. bei der Datenübertragung zwischen Peripherie-Geräten. Daher ist es möglich, mit einem vergleichsweise langsamen 8-Mhz-ST z.B. CD-ROMs zu brennen. Leider ist bisher ungeklärt, wieso dies nicht auf allen ST funktioniert. Auf IDE - auf dem Atari seltener - wird nicht eingegangen, da bei IDE nur maximal 4 Geräte möglich sind und das langsamste Gerät, z.B. ein CD-ROM-Laufwerk, auch der schnellsten Festplatte am selben Kanal die langsamere Übertragungsgeschwindigkeit vorgibt - und zwar nicht nur beim Lesen einer CD-ROM. Außerdem erfolgt bei SCSI-Geräten auch die Verwaltung von Defektstellen über eine interne Tabelle automatisch und unsichtbar, sogar während des Betriebs. Keine Festplatte wird fehlerfrei hergestellt, und im Betrieb kommen neue Fehlstellen hinzu.
Weniger erfahrene Anwender sollten in Erwägung ziehen, eine externe SCSI-Festplatte mit allem Zubehör im Atari-Fach- bzw. Versandhandel oder - was selten ist - bereits am Atari betriebene Gebrauchtgeräte zu erwerben. Eine moderne interne 3.5"-SCSI-Festplatte ist etwa so groß wie ein internes Floppy-Laufwerk. Es gibt selten noch auch größere und höhere 5,25-Geräte. Das Gehäuse einer externen Festplatte ist natürlich um einiges größer, da es noch ein Netzteil und einen Lüfter enthalten muss. Auf der Rückseite befinden sich neben der Netzbuchse meist zwei 50-polige Centronics-Buchsen (vgl. CD-ROM). Falls Sie bereits ein SCSI-Gerät wie z.B. ein CD-ROM besitzen, so schleifen Sie am besten die Festplatte dazwischen (s. „Mehrere Geräte"). Falls Sie noch nichts angeschlossen haben, so gehen Sie wie beim Anschluss eines CD-ROM-Laufwerks vor. Das Einstellen der SCSI-ID wurde in Teil 1 beschrieben. Bei Ultra-SCSI usw. kommt jedoch noch ein weiterer ID-Jumper hinzu, den Sie ignorieren können. „Wide-SCSI"-Laufwerke sollten Sie meiden, da die Adapter zu teuer sind. Am besten beziehen Sie Ihr Laufwerk vom Atari-Händler und lassen sich die ID einstellen. Sehr gute Erfahrungen habe ich auch mit IBM-Laufwerken gemacht, z.B. mit einem DRS-34560 mit ca. 4.5 Gigabyte. Bei neueren IBM-Fest-platten sind alle Jumpereinstellungen auf einem Aufkleber erklärt. Die Paritiy-Prüfung ist dort bei nicht gesetztem Parity-jumper inaktiv.
Statt irgendwelcher CD-Treiber benötigen Sie ein neueres Formatier-, Partitionier- und Treiberprogramm für Festplatten wie CBHD502, oder Sie kaufen HD-Utility mit HDDRIVER 7.x von Uwe Seimet (Löhnware; die frei verteilten Versionen sind, auch wenn's nicht immer dabeisteht, Demos und erlauben allenfalls eine Partition). Übrigens sprechen beide Programme auch IDE-Festplatten an. Falls sich die SCSI-Festplatte nicht partitionieren lässt, müssen Sie sie zuerst formatieren (kann je nach Festplattengröße weit über eine Stunde dauern). Dies empfiehlt sich oft bei einer ehemaligen SCSI-DOSen- oder Apple-Festplatte. Bei älteren IDE-Festplatten kann dies auf allen Plattformen jedoch das Ende bedeuten, dann besser nur partitionieren. Bei mehreren gleichzeitig angeschlossenen Festplatten - eine CD-ROM können Sie nicht formatieren - bitte im Formatierprogramm die richtige Festplatte identifizieren (Geräteadresse=ID bzw. Fabrikat und Typ). Nichts löscht nämlich Daten sicherer als Neuformatieren, da zur Defektstellensuche ein Prüfmuster auf jede Speicherstelle geschrieben wird! Bei vertraulichen Daten ist dieser Effekt natürlich erwünscht. Ansonsten ist nur noch das entsprechende Menue oder der Button zum Formatieren anzuwählen, da SCSI-Festplatten im Unterschied zu „alten Festplatten" ihre Geometrie wie Zylinderzahl, Sektoren usw. „wissen". Analog sollten Sie entsprechend Ihren Wünschen partitionieren (für Anfänger Empfehlung: 4-5 Partitionen, s.a. Partitionen). Falls Sie dies getrennt machen, achten Sie ebenfalls auf die richtige Fest-platten-ID! Zuletzt wird der Festplattentreiber über sein Installationsprogramm installiert. Sie werden von Arbeitschritt zu Arbeitsschritt geleitet. Lesen Sie aber ruhig die Dokumentation. Evtuell müssen Sie festlegen, bis zu welcher TOS-Version die Festplatte abwärtskompatibel sein soll. Bei voller Kompatibilität erleiden Sie einen vermeidbaren aber erträglichen Ceschwindigkeits- und Speicherverlust, da ältere TOS-Versionen nur größere Cluster erlauben (größerer „Verschnitt").
Wie erwähnt können Sie auch auf DOS-Festplatten zugreifen (z.B. mit dem Freeware-Programm BICDOS), jedoch derzeit nicht auf FAT32-formatierte Festplatten (Win95 z.T., ab Win98) - aber das können selbst Linux und DOS nicht.
Bei modernen Festplattentreibern können Sie während des Bootens Ihre Bootpartition frei wählen - zumeist, indem Sie den Laufwerksbuchstaben auf der Tastatur beim Systemstart kurze Zeit festhalten. Dies erlaubt z.B. das Booten in unterschiedlichen Auflösungen oder mit unterschiedlichen Autostart-Programmen.