Aus der Ausgabe 12/99 der ST-Computer stand dieser Teil der Konfiguration von STiNG noch aus.
Die im Network Environment eingetragenen Informationen, wie z. B. die Adresse des eigenen Mailservers, können von den benutzten Clients abgefragt werden, wodurch der Anwender nicht in jedem Client die benötigten Daten erneut eintragen muss. Da diese Einstellungen nicht im Dialer vorgenommen werden können (der Eintrag Environment hat noch keine Funktion), wird wieder ein Texteditor zur Hilfe genommen. Nun kann entweder das Anwahlskript des Dialers oder die DEFAULT.CFG (befindet sich im STinG Ordner) geöffnet werden. Der Unterschied ist, dass die Daten der DEFAULT. CFG anders als beim Anwahlskript immer zur Verfügung stehen. Werden zum Beispiel mehrere Provider aber ein gleichbleibender E-Mail-Service für den Zugang benutzt, können die Daten für den E-Mail-Zugang in die DEFAULT.CFG eingetragen werden, anstatt sie jeweils in jedes Anwahlskript der unterschiedlichen Provider eintragen zu müssen. Der betreffende Abschnitt ist in beiden Dateien als #Network Environment# wiederzufinden.
Im folgenden Abschnitt werden" nun die wichtigsten Angaben kurz beschrieben:
EMAIL = name@anbieter.de
Mit der Variable EMAIL kann die eigene E-Mail-Adresse eingetragen werden. Unter anderem benutzt CAB diese Angabe als Absenderadresse, wenn das Programm E-Mails verschickt.
SMTP_HOST = mail.anbieter.de SMTP_SERVER = mail.anbieter.de
SMTP-Host und SMTP-Server stimmen überein, wobei die Bezeichnung SMTP_SERVER vorzuziehen ist. Mit dieser Variable kann der Mailserverfür den Versand von E-Mails definiert werden. Unter anderem benutzt CAB diese Angabe zum Versenden von E-Mails aus dem Browser.
POP_HOST = pop.anbieter.de POP_SERVER = pop.anbieter.de
POP-Host und POP-Server stimmen überein, wobei die Bezeichnung POP_SERVER vorzuziehen ist. Mit dieser Variable kann der Server für den Zugriff auf die eigene E-Mail-Box definiert werden.
POP_USERNAME = <geheim> POP_PASSWORD = <geheim>
Um sich auf den POP-Server einzuloggen, wird ein Benutzername und ein Zugangspasswort benötigt, die durch POP_USERNAME und POP_PASSWORD definiert werden können.
NNTP_HOST= news.anbieter.de NNTP_SERVER = news.anbieter.de NNTP-Host und NNTP-Server stimmen überein, wobei die Bezeichnung NNTP_SERVER vorzuziehen ist. Mit dieser Variablen kann der Newsserver für die Nachrichten aus dem Usenet definiert werden.
HTTP_PROXY = www-proxy.anbieter.de HTTP_PROXY_PORT = 80
Die Proxy-Angaben bestehen jeweils aus der Adresse sowie dem zu benutzenden Port (normalerweise 80). Sie haben für den Webbrowser CAB besondere Bedeutung. Es gibt auch Provider, bei denen man nur via Proxy im Web surfen kann. Neben dem HTTP_PROXY gibt es noch die Eintragungen FTP_PROXY, WAIS_PROXY, GOPHER_PROXY und NEWS_PROXY, die den jeweiligen Internet-Diensten entsprechen. Zu allen Einträgen gehört immer noch eine Port-Angabe nach dem Schema des Beispiels.
NO_PROXY = www.boersen-ticker.de
Unter NO_PROXY können Adressen eingetragen werden, die keinesfalls aus dem Proxy geladen, sondern immer direkt aus dem Netz geholt werden sollen. Wie an der Beispiel-Adresse zu erkennen, ist dies z. B. bei Seiten wichtig, bei denen sicher gegangen werden soll, dass sie immer topaktuell im Browser erscheinen und nicht aus dem Zwischenspeicher des Providers geladen werden.
Wer seit dem letzten Artikel mit STinG lange und ausgiebig im Internet gesurft hat, der wird auch das Problem der sich summierenden Telefongebühren kennengelernt haben. Um dieser Situation halbwegs Herr zu werden, bietet STinG (um genau zu sein der Dialer) einen integrierten Gebührenzähler. Dieser schreibt die Gebühren penibel mit und protokolliert sowohl die Online-Zeit und die übertragene Datenmenge als auch die angefallenen Kosten jeder Sitzung. Diese können dann in einer Tabellenkalkulation oder einem spezialisierten Programm wie Costa (siehe STinG-CD) komfortabel verwaltet werden. Damit der Dialer auch weiss, mit welchem Takt er wie abzurechnen hat, gibt es die sogenannte FEE-Datei. Hier muss der Anwender nun mit einem Texteditor bewaffnet selbst Hand anlegen, um alles genau an den eigenen Telefonanbieter anzupassen.
Zunächst wird eine neue Datei angelegt, die mit den folgenden Zeilen beginnt:
+e 0.12 +u DM
Die Angabe +e steht für die Kosten jeder Einheit und +u für die Währung. In unserem Beispiel wären dies also 12 Pfennig pro Einheit. Als nächstes wird bestimmt, wann und an welchen Tagen ein Tarif gültig ist. Jeder Tarif wird hierbei nummeriert und später mit einer Zeittaktung versehen. Am besten wird dies wieder anhand eines Beispiels verdeutlicht:
+1 Tarifname w 9:00 21:00 Sonntag w(l) 9:00 18:00 Montag (Sonntag+1 Tag) +2 Tarif name 1.1 9:00 18:00 Neujahr E(-l) 9:00 15:00 Ostern-1 Tag m(1) 9:00 15:00 Der erste Tag jedes Monats+1 Tag +3 Tarifname A(4) 5:0022:00 1. Advent + 4 Tage w(3) 5:00 18:00 Mittwoch (Sonntag + 3 Tage) . . . +n Tarifname # 90s 120s 240s
Durch die Angabe +7 wird also der erste Tarif eingeleitet, dem optional noch ein Name gegeben werden kann, jeder weitere Tarif wird um Eins erhöht, also +2, +3 usw. Innerhalb dieser Angabe müssen nun Zeitintervalle eingetragen werden, in denen der Tarif gültig ist. Hierfür gibt es verschiedene Möglichkeiten, die je nach Priorität vom Dialer abgearbeitet werden:
Ein festes Datum, wie in Tarif 2 z. B. der 1.1. Sämtlichen Einträgen folgt nun der Zeitraum, in diesem Fall also 9 bis 18 Uhr.
Ausgegangen wird von Ostern (E) oder dem ersten Advent (A): Zu dieser Angabe kann eine beliebige Anzahl von Tagen addiert oder abgezogen werden. A entspricht dem ersten Advent und A(4) entspricht vier Tagen nach dem ersten Advent (A + 4 Tage).
Ausgegangen wird vom Ersten eines Monats (m) oder vom Sonntag (w). Auch hier kann wieder eine beliebige Zahl addiert oder abgezogen werden. m(1) (siehe Tarif 2) wäre jeweils der dritte Januar, Februar, März usw., und w(3) (siehe Tarif 3) wäre jeder Mittwoch.
Im Beispiel ist dies nicht erwähnt, a steht für jeden Tag. Der für a eingetragene Zeitraum gilt also immer.
Die verschiedenen Prioritäten sind notwendig, da es öfters einmal vorkommen kann, dass sich z. B. ein spezieller Feiertagstarif mit dem normalen Wochentarif überschneidet.
In der mit einer Raute beginnenden letzten Zeile wird nun noch die Taktung jedes Tarifs angegeben. Der erste Wert wird dem ersten Tarif zugeordnet, der zweite dem zweiten Tarif usw. Als Einheit kann man zwischen s für Sekunde, m für Minute und h für Stunde wählen. In unserem Beispiel würde also beim ersten Tarif (+7) nach 90 Sekunden, beim zweiten Tarif (+2) nach 120 Sekunden und beim dritten Tarif (+3) nach 240 Sekunden eine neue Einheit anbrechen.
FTP steht für File Transfer Protocol. FTP ist eines der ältesten Internet-Protokolle, das noch intensiv benutzt wird. Wie der Name schon andeutet, ermöglicht es die Übertragung von Dateien über das Internet.
HTTP steht für Hypertext Transfer Protocol. HTTP ist der de-facto-Standard für die Übertragung von Dokumenten im Worldwide Web, obwohl es vom Design her die Übertragung jeglicher Dateitypen erlaubt.
NNTP steht für Network News Transfer Protocol. NNTP ermöglicht sowohl das Lesen und Schreiben neuer Nachrichten in Newsgroups (virtuelle Diskussionsgruppen) als auch den Austausch der Nachrichten zwischen zwei Servern.
POP steht für Post Office Protocol. Dieses Protokoll ermöglicht einen via Kennung und Passwort geschützten Zugriff auf eine Mailbox.
SMTP steht für Simple Mail Transfer Protocol SMTP ist das Standard-Protokoll für die Übertragung von E-Mails im Internet.
Proxy beschreibt einen riesigen Zwischenspeicher, der direkt beim Provider steht. Befinden sich angeforderte Daten bereits in diesem Zwischenspeicher, können sie direkt zum User gesendet werden, ohne dass sie noch einmal extra aus dem Netz angefordert werden müssen. Auf diese Weise können sich die Übertragungsgeschwindigkeiten erheblich erhöhen.