Ein neues Atari-Fanzine wächst von Ausgabe zu Ausgabe heran und ist mittlerweile eine bemerkenswerte Bereicherung für den Atari-Markt geworden. Auf der Atari-Fachmesse in Hannover haben wir die Ausgabe 3 in die Hände bekommen und sind begeistert!
Das Publikations-Angebot für Atari-Computer ist leider recht eingeschränkt, und mit dem Ausstieg der Atari-Computing (England) verliert der Markt ein wichtiges Bindeglied. Um so erfreulicher ist es, wenn neue Ideen entwickelt und Anstrengungen unternommen werden, Atari-Fans regelmäßig zu informieren. Eines dieser nicht unterzukriegenden Unternehmungen ist die „atos", das Freewaremagazin, das entweder auf Diskette oder über das Internet erhältlich ist.
Ein weiterer Kandidat war erstmals auf der Atari-Frühjahrsmesse 1999 in Neuss aufgetaucht und machte seinerzeit keinen allzu vielversprechenden Eindruck. Schlechte s/w-Kopien von Tintenstrahlausdrucken und eine merkwürdige Art des Bindens stachen neben holprig geschriebenen Artikeln ins Auge.
Auf der Fachmesse in Hannover konnte man wiederum seinen Augen kaum trauen: Auf den Tischen der Herausgeber lagen farbig eingebundene Zeitschriften mit guter Aufmachung. Ihr Name: Classic Atari. Herausgeber der Classic Atari ist Bastian Moritz, der seine Zeitschrift nicht als Magazin, sondern als Fanzine, also ein Atari-Heft von Fans für Fans, betrachtet. Inhaltlich richtet es sich an die gesamte Atari-Gemeinde, also vom 8-Bitter über den Falcon- und Milan-User bis hin zum Jaguar-Fan. Das primäre Ziel ist es nicht, einen kommerziell agierenden Verlag zu gründen, sondern Atari-User dazu zu bewegen, ihr Wissen und ihre Erfahrungen mit anderen Usern zu teilen. In seiner Freizeit investiert er die Zeit, die Beiträge zu koordinieren und in einem Heft zu vereinen. Das Magazin erscheint quartalsweise und hat sich mittlerweile vom 16-Seiter zum 26-seitigen Heft hochgearbeitet, was auch auf die neu gewonnenen Werbekunden zurückzuführen ist.
Zumindest bei dieser aktuellen Ausgabe wurde das Cover mit einem Farblaserdrucker erzeugt, so dass das Erscheinungsbild sehr ansprechend ist, und wenn die Anzeigenkunden bei der Stange bleiben sollten, wird dies so bleiben, so Bastian Moritz.
Die aktuellen News belegen rund 2-3 Seiten und informieren über das wirklich derzeitige Geschehen. Auf der Softwareseite gibt es wiederum einen papyrus 7.5 Test (Mehrteiler), CD-ROM-Vorstellungen (Classic Atari CD 1, ST-Computer Leser-CD 10/99 und mehr) und eine Vorstellung der Scannertreiber ScanX und Nova-Scan. Unter Kurzvorstellungen sind neue Web-Tools von Oxo-Concepts zu finden. Bei Classic Atari werden aber auch die Spiele-Freaks auf ihre Kosten kommen, denn neben der Vorstellung von Slay, dem Echtzeit-Strategie-Spiel, einigen Spiele-Tips und einem Vergleich von Fußballspielen für den Atari gibt es auch mehrere Seiten an Szene-News und ein Interview mit Exyl von der französischen Demo-Crew Sector One.
Abgerundet wird das inhaltliche Angebot mit einem Erfahrungsbericht zum Afterburner 040 für den Falcon, einem Bericht von der Jahreshauptversammlung des ABBUC, einem eingetragenen Verein für Atari-8-Bit-Fans, und zwei interessanten Buchvorstellungen (23 - die Geschichte des Hackers Karl Koch; Der Hacker).
Trotz des vermeintlich geringen Heftumfangs bietet die Classic Atari viele interessante Inhalte für Atari-User. Sicher, mit 7,- DM ist das Heft nichts für jedermann, aber echte Atari-Fans sollten sich nicht zurückhalten, ein Abonnement zu buchen, denn mit gerade mal 28,- DM pro Jahr inklusive Zustellung frei Haus kann man nichts falsch machen. Schließlich kann man auf diesem Weg die Bemühungen engagierter User sehr gut unterstützen. Selbstverständlich sendet Ihnen Bastian Moritz auch ein Probeheft gegen Einsendung von 7,- DM (bar/Briefmarken/ Scheck) zu. Weitere Infos gibt's auch im Internet unter http://web.archive.org/web/19991127181121/http://classic-atari.de/.
Preis:
Einzelheft:7,- DM
4er-Abonnement: 28,- DM
Bezugsquelle:
Bastian Moritz
Tübbingweg 41
45307 Essen