Da bis zum Redaktionsschluß an der endültigen PRO-Version des Draconis-Internet-Paketes gearbeitet wurden, veröffentlichen wir vorab einen Ausblick auf die aktuellen Leistungsfähigkeiten des Internet-Programmes. Ein ausführlicher Softwaretest erfolgt dann in der kommenden Ausgabe.
Das Internet-Packet Draconis gibt es mittlerweile in zwei Versionen: Standard und Pro. Letztere bietet zusätzlich einen FTP- und Telnet-Client sowie das JavaScript-Overlay. Angesichts der Bedeutung von JavaScript widmet sich der erste und zweite Teil dieses Berichts ausschließlich dieser Programmiersprache. Als Testobjekt für die JS-Einbindung diente das bekannte deutsche HTML-Nachschlagewerk SelfHTML.
Der Test wird weniger jeden einzelnen Befehl durchgehen, sondern anhand von Anwendungsbeispielen vorgehen. Die Version, die vorlag, entsprach noch nicht der Verkaufsversion, u.a. fehlten noch JS-Funktionen. Deshalb ist dieser erste Teil ein Preview, in der nächsten Ausgabe muß Adamas dann auch anhand von JavaScript-lastigen Web-Seiten beweisen, was er kann.
Immer noch gibt es viele, die diese beiden Sprachen verwechseln. Kurz gesagt: beide Sprachen haben nichts miteinander zutun.
JavaScript ist eine Script-Sprache, deren Quelltexte direkt in die Seite eingebaut werden, der Aufbau ist relativ einfacher, und die Sprache ist auf die Interaktion mit HTML optimiert. Java ist hingegen erheblich komplexer und selbst wenn manche Sprachkonstrakte ähnlich sind, so wird ein JavaScript-Programmierer sicherlich nicht nach einer Woche Java beherrschen. Der Grund für die Namenge-bung lag im Marketing: Netscape wollte die Nähe zu Sun demonstrieren und schließlich nützte die ähnliche Namensgebung beiden.
Von JavaScript gibt es verschiedene Sprachversionen, sie wuchs praktisch mit der HTML-Sprache mit. Die bisherigen JS-Versionen 1.0, 1.1, 1.2 und 1.3 wurden vom JS-Erfinder Netscape entworfen. Microsofts Versuch, eine eigene Script-Sprache zu etablieren (VisualBasic Script), scheiterte bislang kläglich - obwohl VisualBasic auf dem PC äußerst beliebt ist. Da JS aber einfach zu populär ist, um es zu ignorieren, gibt es von MS eine Variante namens JScript. Im wesentlichen wurde JScript um Kommandos für die MSIE-spezifischen Funktionen ergänzt, z.B. Microsoft-DHTML. Light of Adamas unterstützt den kompletten JavaScript 1.1-Befehl.
JS ist für sich gesehen kein Sicherheitsrisiko, denn es hat keinen tieferen Zugang zu den Systemressourcen und kann -außer Cookies - keine Daten auf die Festplatte speichern. Manche Seiten können aber durch JS ganz schön auf die Nerven gehen, so ist das Besuchen von GeoCities-Seiten eine Tortur, denn bei jedem Seitenzugriff wird ein Fensterchen mit Werbung geöffnet.
Mit JavaScript ist eine einfache Unterscheidung der einzelnen Browser möglich, und das dafür zuständige Navigator-Objekt wird auch von Adamas unterstützt. Mit der Zeile: document.writeln(naviga-tor.userAgent) erhält man genaue Auskunft, um welchen Browser es sich handelt. Adamas gibt folgenden String aus: Mozilla/3.0 (compatible; TLoA 1.6 Pl:3; Atari). Damit wird er von den meisten Web-Seiten als Browser der 3. Generation (d.h. vergleichbar mit Netscape 3.0) erkannt und dementsprechend behandelt.
Auch wenn Adamas noch kein echtes DHTML beherrscht, so kann man doch mit Hilfe von JavaScript etwas Dynamik in die Seite bringen (Listing 1). Datumsabhängig wird hier ein anderer <BODY>-Tag in die Seite geschrieben - die Seite passt sich selbstständig den Tageszeiten an.
Browser, die kein JavaScript beherrschen oder bei denen es abgeschaltet ist, ignorieren jedoch den Script-Bereich. Genau dafür gibt es das <NOSCRIPT>-Tag, eine Art Pendant für <SCRIPT>, denn JS-fähige Browser ignorieren dieses Tag samt Inhalt.
Alle Schleifenkonstrukte (for, while, do-while) von JS sind in Adamas enthalten, z.B. ist diese Passwortabfrage damit entstanden. Dort hat man drei Versuche, um das Passwort einzugeben. Besonders sinnvoll ist der Schutz nicht, denn das Passwort steht im HTML-Code.
Den ausführlichen Test lesen Sie dann im kommenden Heft.