Tausend Farben für jedermann (3)

Im ersten Teil stellten wir Ihnen Programme vor, die auf älteren Ataris ein durchaus zufriedenstellendes Arbeiten mit Grafiken zuließen, und im zweiten Teil nannten wir Ihnen diverse Quellen für Bilder. Doch nun geht es an die „Upper-Class“ der Grafiksoftware: Vorgestellt werden Ihnen Quellen für 16,7 Mio-Farben taugliche Grafikprogramme für Falcon und Konsorten (Milan, Hades, TT…).

Die in der STC vielfältig und ausführlich besprochenen Grafik-Kaufprogramme und Shareware (Papillon, Smurf, Stella, AltaLista, Photoline usw.) werden von mir in diesem Artikel bewußt übergangen. Stattdessen finden Sie hier einige zum Teil weniger bekannte aber ausgezeichnete Betrachter (Viewer) für verschiedene Formate. TrueColour-Darstellung auf dem Falcon, zum Teil bis zu 16.7 Mio. Farben, ist im allg. selbstverständlich. Natürlich finden Sie die Favoriten auf der nächstmöglichen Leser-CD (4/99).

Bildbetrachter

Auf CDs und im Internet ist das GIF-Format immer noch sehr häufig vertreten. Ein schneller Betrachter dafür ist TURBOGIF. Unter diesem Namen existieren Programme von zweiverschiedenen Quellen eines mit 2867 Byte nur für VGA,das ich auf meinen 70-cm-TV - für Bilder ein toller Großmonitor - nicht bewundern konnte; das andere mit 72 94 Byte ist einem tollen Diskmag ohne Dokumentation beigefügt und stammt von Douglas Little, jetzt als Black Scorpions firmierend (Autor von PHOTOCHROME!). Verwenden Sie aber besser den Nachfolger, der jetzt APEXGIF heißt und wie APEXFLC, APEXJPEG und APEXTGA auf vielen CDs in benachbarten Versionen zu finden ist, als gute Werbung für APEX-Media (nur für Falcon), das auch das schnelle 1000-Farben-Format PCS des ST dem Falcon zugänglich macht (Demo APEX2-14 u.a.). Diese kleinen Programme sind alle schnell, und die Darstellung geht bis 24-Bit-TRUECOLOR. Im Unterschied zu PHOTOCHROME gab es bei mir auch keine Schwierigkeiten mit dem Einlesen von Bildern direkt von der CD.

Man kann APEXGIF usw. ebenso wie die meisten anderen Viewer als Anwendung/Applikation für den entsprechenden Dateityp anmelden. Für FLI (bzw. FLH) kopiert man noch APEXFLC in APEXFLI (bzw. APEXFLH) um, falls wie bei SingleTOS keine Mehrfachanmeldung möglich ist, und hat damit schon die wichtigsten Formate abgedeckt, auch geeignet für Internet-Browser, die externe Betrachter erlauben.

Einige Tips zu relativ seltenen Ausnahmen, nämlich kleingeschriebenen Dateinamen: In meiner NEWDESK.INF habe ich die „Anmeldungs“-Zeilen per Texteditor anschließend als Block dupliziert und in der Kopie „FLC“ mit „flc“,„FLI“ mit „fli“ usw. überschrieben. Anscheinend geht mit diesem Trick Mehrfachanmeldung doch! Man hat so nach Neustart (bzw. Neu einlesen) auch die kleingeschriebenen Varianten abgedeckt, wie man sie heute auf manchen ATARI-CDs, aber auch teilweise auf Amiga-CDs findet. Es kann natürlich sein, dass der von Ihnen verwendete Viewer auf Großschreibung besteht (APEXxyz ist tolerant, JPEGV222, s.u., nicht!). Liebe Programmautoren und ATARI-CD-Produzenten: Kümmern Sie sich bitte um dieses Problem! Ein weiteres lösbares Begleitproblem: Sie können zwar in Dateiauswahlboxen des Betriebssystems nicht „.fli“ kleingeschrieben eintippen, wenn „.FLI“ vorgegeben ist, jedoch zeigt „.“ für das Anzeigen aller Dateien auch Kleingeschriebenes an. Und damit geht’s gewöhnlich, außer bei modifizierter Dateiauswahlbox wie bei JPEGV222. Ein stets funktionierender Ausweg ist, auf das direkte Lesen solcher CD-Teile zu verzichten. Umkopieren auf einen beschreibbaren Datenträger hilft nämlich immer! Man ändert dort Klein-in Großbuchstaben oder kopiert lieber gleich über das Desktop. Dies dauert zwar etwas länger als mit Kobold, löst aber unser Problem elegant: TOS ändert Dateinamen u.ä. beim Kopieren automatisch in Großschreibung, und das auch auf dem Falcon.

MGIF, nur für den TT, müssen TT-Besitzer leider selber testen.

Noch ein Tip, und zwar zu GEMVIEW und PCD-Bildern (Kodak Photo-CD-Format). Selbstverständlich können Sie auf dem Falcon Bilder auch mit GEMVIEW nicht nur schneller als auf ST/E konvertieren, sondern auch in TrueColor betrachten. In beiden Fällen sollten Sie bei PCD im Menü „Extra“, Submenü „Globale Informationen“ den Punkt „PCD:Base Format“ aktivieren und in „Extra“ den Punkt „Kleine Fenster“ deaktivieren. Ersteres wählt die feinere Basis-Auflösung aus dem PCDMix aus, voreingestellt ist die gröbste/kleinste, der zweite Menupunkt sorgt für Bilddarstellung in voller Bildschirmgröße. Mit Esc wechseln Sie übrigens zwischen randlosund Menu.Die gröbste Auflösung ist natürlich vorzuziehen, wenn Sie mit PHOTOCHROME auf dem Umweg über TGA schnell mal einige PCS-Bilder erzeugen wollen, um sie ST-Nutzern z.B. auf einer CD-ROM zur Verfügung zu stellen. Andernfalls zeigt der umgewandelte Ausschnitt zu wenig vom ursprünglichen Bild (PHOTOCHROME beschneidet große TGA-Bilder an den Rändern). Übrigens sollten sich ST-Nutzer nicht durch PCD-Bild größen von 5 MB und mehr abschrecken lassen. Dieser Platzbedarf setzt sich aus der Summe eines Bildes in allen Auflösungen zusammen. Diese sind bei PCD nämlich in einer gemeinsamen Datei zusammengefaßt. Natürlich benötigt die geringste Auflösung auch nur den geringsten Teil der Daten. Nur diese werden gelesen, falls man nichts an den Grundeinstellungen des PCDfähigen Programms verändert hat.

Bilder im PCD-Format in voller Farbenpracht darstellen können neben GEMVIEW auch COLORPCD (Demo ohne Speichern) und Stella, alle drei auch auf dem S T/E, dort allerdings nur „gedithert“ in 16 Farben.

In diesem Zusammenhang eine Bitte an andere Autoren: Hinweise wie „XYZ ist eines der wenigen Programme, die das PCD-Format beherrschen“ sind weniger hilfreich. Lassen Sie doch andere an Ihrem Expertenwissen teilhaben, und nennen Sie bitte Namen!

Nun zum noch wenig vertrauten GIF-Nachfolger PNG („portable bitmap graphic“, merke:„p(e)ng“;gepackt, aber True Color möglich, wenn auch selten, GIF erlaubte ja nur 256 Farben). Zunächstschienen nur 1stGuide und Positive Image (Demo) geeignet, aber auf der Suzy B CD 2 fand ich gepackt glücklicherweise Module für GEMVIEW (GVW PNG.ZIP), d.h. Anzeigen und Konvertieren ist nunmehr möglich. Zwar ist GEMVIEW auf dem Falcon langsamer als JPEGV222, dafür aber erheblich vielseitiger und nicht nur Falcon-geeignet. GEMVIEW bleibt ein Spitzenprogramm!

Wer Demos kommerzieller Programme als Bettachter verwenden will, wird gelegentlich enttäuscht: Zum Beispiel sind nur Demos zu Vorversionen verfügbar und/oder riesige Werbeschrift überlagert das Bild. Bei der Imagecopy-Demo (IC3DEM0. diaschau- und druckfähig!) kam zu letzterem noch hinzu, dass eine Crazybits Grafikkarte voreingestellt war, was zu gräßlichen Fehlfarben führte, und dass sich die im allgemeinen richtige Einstellung „ATARI“ nicht speichern ließ. Na ja, zur Kaufentscheidung brauchbar, aber inzwischen gibt es Neueres (s. neuere STC-Hefte): Für beide Seiten vorteilhaft ist es, wenn leicht abgespeckte Vollversionen auf CD veröffentlicht werden (z.B. Smurf Home). Wenn man dann daran gewöhnt ist, lockt das Update!

Einzelbild und Diaschau superschnell

Einzelbildbetrachter sind gut, wenn man nur hier und da mal ein Bild ansehen möchte. Ansonstenistesermüdend und für Ihren Zeigefinger sehr ungesund, jedes Bild einer CD-ROM mit evtl.Tausenden von Bildern einzeln per (Doppel-)Klick zu starten. Also besser ein automatisches Diaschauprogramm verwenden. Das gute alte FASTGIF für den ST läuft auch auf dem Falcon, leider nur in ST-Low-Qualität. Aber es gibt Besseres: Das superschnelle JPEGV222 (nur Falcon, Version 2.22 bisher auf drei CDs, zahlreiche Vorgängerbewältigt die mit Abstand häufigsten CDBildformate GIF und vor allem JPEG traumhaft gut, JPEG in 16-BitTRUE COLOR-Darstellung. Daneben ist auch TGA vorgesehen, aber leider nicht die beiden von GEMVIEW erzeugten TGA-Formate (un/gepackt). Das vom Kauf-Konvertierer KARMA2 erzeugte TGA-Format wurde bei mir übrigens weder von APEXTGA noch von JPEGV222 erkannt. Wieviel verschiedene TGAs gibt es eigentlich?

Den Unterschied zwischen 16-Bit (65 000 Farbnuancen) bei JPEGV222 und 24-Bit (16,7 Mio.) bei APEXTGA/APEXJPG kann ich nicht erkennen, Sie etwa? Es ist trotzdem toll, wenn alle Tricks ausgeschöpft werden! ATARIs können mithalten! Aber die Nutzer aller Systeme werden noch lange auf ein Testbild mit 16,7 Mio. Farben warten dürfen: 4000 Pixel x 4000 Pixel, jedes Pixel mit anderer Farbe! Oh, unsere überstrapazierten Augen! Die Realität istja auch weniger bunt!

Wegen seiner Vielseitigkeit und Spitzengeschwindigkeit soll JPEGV222 hier ausführlicher beschrieben werden, da die englische Dokumentation auf manchen CDs fehlt und eine deutsche bisher nicht existiert. Bei Ladezeiten für ein JPEG-Vollbild im Dia-Modus unter 5 Sekunden, eingebautem Overscan (kein Trauerrand bei Großbildern) und blitzschnellem Echtzeit-Scrolling in Einzelbild-und Diaschau-Modus, sowohl per Pfeiltasten als auch per Maus, verstehen Sie sicher meine Begeisterung.

JPEGV222 soll jetzt nicht über Doppelklick auf ein Bild (nach Anmeldung im Desktop), sondern per Doppelklick auf seinen Programmnamen oder-symbolgestartet werden. Zuerst wird das Laufwerk ausgewählt: einfach den entsprechenden Buchstaben auf der Tastatur eintippen. Ausnahme: für das Laufwerk, von dem JPEGV222 gestartet wurde, statt dessen nur Return. Dann wird der Ordner bzw. der Bildname mit den Pfeiltasten ausgewählt und mit Return geöffnet. War in der Dateiliste ein Bildname selektiert (invertiert), so erfolgt nach Return wie erwartet die Bilddarstellung. Eine Ordner-Ebene zurück gelangt man mit der Backspace-Taste. Mit ESC wird die Bilddarstellung verlassen, bspw. das Programm. Mit der Leertaste läßt sich die Kantenlänge des dargestellten Bildes blitzschnell schrittweise halbieren.

Die Help-Taste liefert eine englischsprachige Bedienungsübersicht, über Insert gelangt man in die Voreinstellungen. Sie sollten dort fast alles so lassen, wie es ist. Die „Display resolution“ ist auf AUTO voreingestellt. Mit der Leertaste kreisen Sie auf Wunsch durch die Pixel-Formate. Auf dem TV erzielen Sie eine randlose Vollbilddarstellung von JPEG-Bildern im Format 758 x 600 Pixel natürlich mit der Einstellung 758 x 600, mehr Pixel verkraftet ein gewöhnlicher TV nicht (immerhin mehr als VGA!). Eine vergrößerte Darstellung erreichen Sie, wenn Sie auf beispielsweise 320 x 200 verstellen. Der dargestellte Ausschnitt wird dann schirmfüllend dargestellt und kann blitzschnell gescrollt (verschoben) werden. Ein Riesenbild auf einem Groß-TV! Beabsichtigen Sie Voreinstellungen dauerhaft zu ändern, so legen Sie bitte zuerst einen Ordner GRAPHICS auf Laufwerk C an. JPEGV222 legt nur dott seine JPEGDSP.INF ab. Mit den Pfeiltasten gehen Sie in die unterste Zeile der Voreinstellungen („Save current preferences“) und drücken zum Speichern die Leertaste. Wünschen Sie die ursprünglichen Wette zurück, so löschen Sie JPEGDSP.INF oder benennen es um. Bricht eine Diaschau (s.u.) mittendrin ab, so hilft evtl. eine Wiederholung mit veränderter erster Voreinstellung: bei „Auto halfsize large pictures“ per Leertaste von „off“ auf „on“ stellen. Dann werden große Bilder automatisch mit halber Kantenlänge speichersparender (und kleiner) dargestellt.

Wollen Sie Speichermangel vorbeugen, so betreiben Sie JPEGV222 mit nacktem Desktop ohne alle ACC, Autoordnerprogramme wie NVDI, mit dem es sich bei mir ohnehin nicht vertrug. Sie können nicht mit beiden Füßen auf dasselbe Gaspedal! Bei häufigerem Gebrauch wäre ein Bootmanager wie XBOOT, START IT o.ä. nützlich, um nichtjedesmal ACC und AUTO-Ordnerprogramme hin und her umbenennen zu müssen. Außerdem empfiehlt der Autor sinngemäß, über das Desktop mittlere ST-Auflösung in nur zwei Farben zu wählen. Die Darstellung wird dadurch nicht beeinträchtigt, sondern nur Speicher gespart. Dies ist wichtig, da im DiaschauModus zwei Bilder im Speicher gehalten werden, nämlich das aktuelle Bild und sein Nachfolger.

Noch ein Tip zur eigenen Umwandlung in JPG (aus der Anleitung zum JPEG-Modul von GEMVIEW): Empfehlenswert sind voreingestellte Kompressionsraten von 75 % bis 95%. Unter 75% (resultierende Bilddateigröße ca. 1/10 bis 1/20) werden die Qualitätsverluste zu deutlich, über 95% steigen die Dateigrößen dramatisch an. Am besten: ausprobieren.

Alles wurde mit einem 4 MB-Falcon getestet, d.h. Blow-Up (Bilderweiterung), FX (Beschleuniger/ Speichererweiterung) usw. deaktiviert. Bei kleineren Falcon bringt es evtl. etwas, die erste Voreinstellung von JPEGV222 zu ändern und so große Bilder automatisch verkleinern zu lassen. Speichermangel wird nur durch wiederholte Ping-Töne bemängelt. Im Normalbetrieb zeigt ein „Ping“ an, dass das nächste Bild fettig zum Betrachten/Scrollen bereitsteht.

Nun zur Dia-Schau. Wir befinden uns in der Dateiauswahl mit Dateiliste (s.o.>. Drücken Sie TAB, so wird der Inhalt des ganzen Ordners nacheinander als Bild gezeigt, wobei Return das Bild wechselt. Verwenden Sie statt dessen TAB bei festgehaltener Shift-Taste, so startet eine automatische Diaschau im voreingestellten Zeitabstand (z.B. 10 Sekunden). Bei Control + TAB gibt es nur die Minimal-Intervalle (Zeit zum Laden, Entpacken und Darstellen ohne zusätzliche Pause)- die schnellste Variante. Zeitabstand: 4fach-CD-ROM unters Sekunden, von Festplatte minimal 3 Sekunden. Insbesondere für JPEG eine traumhafte Leistung! Ein Beschleuniger ist hier überflüssig. Anscheinend verlaufen Aufbau eines Bildes und Laden des nächsten parallel. Es werden wohl alle Möglichkeiten ausgereizt, bis hin zur Fähigkeit der CSI-Schnittstelle Informationen ohne Belastung des Prozessors parallel zu übertragen. Scrolling mit Maus und Pfeiltasten funktioniert übrigens in allen Modi, aber zum Teil erst eine Sekunde nach Bildanzeige, da zunächst unsichtbare Bildteile natürlich vorher decodiert sein müssen!

Letztendlich können Sie JPEGV222 auch als ggf. vollautomatischen Bildkonverter betreiben. Ändern Sie die Voreinstellungen (Insert-Taste) entsprechend: Gehen Sie mit den Pfeiltasten zu „Write when viewed“ und wechseln mit der Leertaste von „none“ = „kein/nichts“ zu Ihrem gewünschten Zielformat (Targa=TGA, JPEG=JFIF usw.). Dann wird jedes Bild, auch bei einer Diaschau, im Quell-Ordner in Rekordzeit nach dem Anzeigen zusätzlich im Wunschformat gespeichert. TGA-Einschränkungen s.o. Aber nicht TGA ist auf CDs verbreitet, sondern GIF und JPG! Das von JPEGV222 erzeugte TGA-Format wird übrigens von PHOTOCHROME erkannt und erfolgreich in PCS umgewandelt. Falls sich PNG mehr durchsetzt, der offizielle GIF-Nachfolger (nach den dortigen Copyright-Querelen), sollte dieses Format vielleicht noch aufgenommen werden. Aber was verlangen wir für eine Gebühr von 5 engl. Pfund (ca.12 DM) noch? Die Variante von JPEGV220 ohne DSP-Unterstützung ist sogar Freeware!

Übrigens kommt es nur beim Anschauen auf Geschwindigkeit an und nicht beim automatischen Konvertieren, da man in der Zwischenzeit anderes erledigen kann, d.h. das ausgezeichnete GEMVIEW 3.17 müßte eigentlich allen Konvertierungsansprüchen genügen (z.B. PCD, PNG uva., modular erweiterbar mit Modul-Code-Beispielen).

Filmbetrachter

Noch ein TIP: Melden Sie ANIPLAY für MOV-Dateien (Apple Quicktime) und AVI030 für AVI an. Falls irgendein AVI-Filmchen mit AVI030 nicht läuft, können Sie es natürlich auch ANIPLAY anvertrauen, das teilweise vielseitiger ist (vgl. Tip zu APECFLC). ANIPLAY hat übrigens den Vorteil, dass es nicht jedesmal neu geladen werden muss. Beim Verlassen eines Films mit Leertaste gelangen Sie in das Auswahlmenu. Es erscheint leider nur in Französisch, falls Sie ANIPLAY nicht direkt gestartet hatten, vielleicht aus Performancegründen. Dies ist aber kein Problem (MOV heißt MOV usw.). FLC/FLI beherrscht ANIPLAY ebenfalls, eine Alternative ist APEXFLC s.o. (Abschnitt Bildbetrachter). ANIPLAY läuft auch auf dem ST/E, ist aber dort auf 16 Farben beschränkt und läßt wahlweise Bilder aus oder spult langsamer. M Player, der zusätzlich auch MPEG und animierte GIF beherrscht, aber einige hier nichtangesprochenen ANIPLAY-Formate nicht, ist unregistriert (milde) Crippleware. Es stellt nur schwarzweiß dar (MPLYRSW) und erlaubt so leider keine Beurteilung der Geschwindigkeit in True Color.

Dies finde ich nicht gut, verstehe es aber, da die (auch Ihre?) Registrierungsmoral stark zu wünschen läßt! Ich habe keine Lust, mich über Registrierungsmoral zu ärgern, daher ist CD-INF Freeware.

Für MPEG gedacht sind auch MPEG SYS für ST/E und MPEGDSP (neueste Version 9460 Byte) für den Falcon, sehr empfehlenswert (für MP EG anmelden!), beide vom 1stGuide-Autor. Unter dem Namen MPEGDSP gibt es jedoch auch ein Programm von Autoren der Universität von California(mit 9190 Byte), das zu MPEGPLAY gehört.

Ach ja, wenn’s ruckelt, geben Sie nicht Ihrem Falcon die Schuld! Das ist derzeit Stand der Technik! Die Einzelbilder brauchen einfach zuviel Speicher, und 18 oder gar 24 Bilder pro Sekunde sind bei den Filmchen noch lange nicht vorgesehen! Sie sehen das zum Beispiel, wenn Sie ANIPLAY das beim ST in gewissem Umfang sinnvolle Überspringen von Einzelbildern „untersagen“. Vermutlich laufen auf dem Milan ST/E-fähige Programme (außer Photochrome und APEXTGA) und auch TT-Programme (wie MGIF). Solange dem Milan kein DSP spendiert wird, funktionieren höchstwahrscheinlich alle Programme nicht, die den DSP ausnutzen (APEX...), insbesondere alle, die „DSP“ im Namentragen. Der Zusatz „030“ ist für ST/E-Nutzer ein Warnhinweis, für Milan-Besitzer eher ein positives Signal. Ein Versuch schadet nicht! Vermutlich funktioniert JPEGVxyz auf dem Milan. JPEGV220 (Freewarevariante ohne DSP-Unterstützung) ist ein erfolgversprechender Kandidat, möglicherweise auch JPEGV222 mit per Voreinstellungen ausgeschalteter DSP-Unterstützung und Hardwaredurchgriff. Da ich keinen Milan besitze, kann ich natürlich nur raten! Vermutlich geeignet sind auch ANIPLAY und MPLAYER.

Weitere Programme

Leider fehlt mir die Zeit, alles auszuprobieren, daher eine Auflistung weiterer Programmnamen für Leute, die mehr Zeit haben (Zahl der Fundstellen, unterschiedlicher Versionen/Varianten mitgezählt, von ca. 60 CDs, einschließlich gepackter Varianten; zum Vergleich: APEXJPG 3 x, FASTGIF 2x, JPEGVxyz 13x, jedoch JPEGV222 nur 2x, MPEG SYS 16x und MPEGDSP,s.o.,22x,M PLYR SW 20x). Evtl. verbergen sich unter demselben Namen auch unterschiedliche Programme. Ein Zusammenhang zwischen Qualitätund Häufigkeit ist somit nur teilweise herzustellen. Nun die Liste:

24 Bits (2x) für TGA (?), BGIF (4x).BMP S H OW (3x), CJPEG/DJPEG (13x) zum de-/codieren für JPEG, DECODE/ENCODE (6x) zum de-/codieren für MPEG, GEMTARGA(4x),GEM MPEG (Ix), GIFCOLOR (2x), GIFDCDTT (5x) für TT, GIFFER (6x), GIFMERGE (4x), GIFSCALE (2x), GIFSHOW (5x), GIF TOFLM (2x), GIFVIEW (l x), GIF TIFF (8x)GIF VIEW (3x).GLUETGA (2x), GRAFTOO L (11x) für GIF, HALFTGA (2x), INFOMPEG (14x), JPEG.ACC (22x), JPEGCONV (2x), JPEGD (44x, u.a. bei der GEMVIEW-Vollversion auf der Omega), JPEGDSP (Ix), JPG2G1F (4x) und G1F2JPG (6x) Konverter, MPEEG (3x) zum Erzeugen, MPEGPLAY(8x),MPEGUTI(6x), NIFTYGIF/NIFTYTGA (1x) beiPOV,PHOTOGST (3x) Demo, PHOTO ST/PHOTOLIN (1x), PHOTO_TT/PHOTOLIN (5x), PLAYMPEG (28x) nur in schwarzweiß (?), PS P DEMO (3 x), QQQ (5x)für TGA/FLI/FLC, KEDUCTTGA (1x), ROT3DBMP (10x), ROTATTGA (Ix), ROTBMP (9x), SHOWGIF (3 x), SHOWTGA(Ix),SHOW TGA(1x),SLIDEGIF (2x), SLIDRGB und SLIDVGA (Ix) für TGA, TGA2VIEW (Ix), TGAPRINT (2x) für HP DeskJet Color, TRANSGIF (14x), VIEWER (31x), VIEWGIF(9x), VIEWJPEG (lx), VIEW GIF (3x), VIEW TGA(2x), VISION (8x)VTGALUP(2x), TGA-Lupe(?),WAX GIFV (3 x) und WHIRLGIF(lx).

Daneben gibt es zahlreiche Umwandlungsprogramme auch von/nach klassischen Formaten wie NEO (Neochrome) und SPC (Spectrum512). Ausführliche Fundstellen s. Freeeware CD-INF (z.B. erste STC-Leser-CD).

Noch eine kleine Warnung. Manche Grafikprogramme erfordern einen VGA-Monitor, insbesondere wenn „VGA“ Namensbestandteil ist oder die Textdateien so etwas vermerken, und können ältere Monitore mit niedrigerer Frequenz beschädigen. Zwar ist bei mir nie etwas passiert, aber im Zweifelsfall den Finger in der Nähe des RESET-Knopfes halten und drücken, falls der Bildschirm ungewohnte Effekte zeigt.

Zum Schluß

Empfehlenswert bei Programmen wie JPEGV222,die das Letzte aus dem Computer herausholen, ist es, die Arbeit mit einem Warmstart/RESET zu beginnen, damit möglichst viel zusammenhängender Speicher vorhanden ist, und ebenso vorsichtshalber abzuschließen, um etwaige Veränderungen durch Hardwaredirektzugriffe usw. zurückzusetzen. Das kostet ja bei ATARIs nicht viel Zeit!

Falls jemand für irgendein Format noch bessere oder schnellere Programme kennt, bitte Mitteilung oder einen kleinen Ergänzungsbeitrag an die Redaktion. Da neu auf dem Falcon, habe ich wie üblich CD-INF bemüht: In den PROG-Dateien ließ ich nach Stichworten wie JPEG suchen und hielt in TYP\GRAPH\JPG.TXT(ca.35000 Bilder) Ausschau nach verwendeten Programmen, aber leider liegen Programmen selten Beispielbilder bei. Vollständigkeit? Nein! Programme fehlen, die (bzw. deren neueste Version) noch nicht von Mailboxen oder Internet auf CDs vorgedrungen sind oder solche, die viele Formate verdauen aber deren Namen und Ordnernamen keinen Hinweis auf diese Formate liefern oder solche, über die ich noch nichts gelesen oder wenn doch, dies mittlerweile wieder vergessen habe.

Aber das Besprochene reicht für den Augenschmaus, zumal zum Minimalpreis oder Nulltarif. Und bei den Kaufprogrammen mit Bildbearbeitungsfunktionen tut sich derzeit ja einiges! Viel Spaß!

D. Koch



Aus: ST-Computer 02 / 1999, Seite 20

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