Nachdem wir Ihnen in der vergangenen Ausgabe gezeigt haben, welche Programme empfehlenswert sind, wenn Sie beabsichtigen, preiswerte Software für die Bildbearbeitung einzusetzen, zeigen wir Ihnen diesmal, über welche Quellen Sie an brauchbare und gleichzeitig günstige Grafiken und Bilder zum Weiterverarbeiten gelangen.
Verschiedene Quellen bis hin zum Internet und unterstützende Programme werden kurz diskutiert, einschließlich der billigsten Firewall (Schutz vor Internet-Psychopathen). Vielfarbige Bilder u.v.a. (z.B. für Musik) finden Sie mit der Übersichts-Freeware CD-INF (100 MB Texte, vom Verfasser).
Alle aufgeführten PD- und Sharewareprogramme sind auf ATARI-CD-ROMs verfügbar. Die zum Teilzahlreichen Quellen können hier unmöglich wiedergegeben werden. Hilfe bietet Freeware, speichersparend mit Online-Entpacker, so als wäre nichts gepackt: früher das CD-ROM-Inhaltsverzeichnis auf PD- Disk 151 (für über 20 CDs), heute dessen tief strukturierter brandneuer Urenkel CD-INF (für über 60 CDs, enthalten auf der ersten ST Computer Leser-CD und "Best of … 3 "). In CD-INF-Textdateien können Sie bequem blättern und suchen, z.B. per Suche-Funktion eines Editors, zwei leistungsfähige liegen bei.
CD-INF deckt wohl fast den gesamte (ATARI-) Freeware-, PD- und Sharewarebereich ab, zusätzlich einige Vollversionen. CD-übergreifend aufgelistet werden u.a. alle Programme dieser CDs (im Unterordner PROG) mit Fundstellen, alphabetisch sortiert und meist mit Rubrik (es gibt 60 davon, z.B. Spiele). Für Musikliebhaber bzw. Kinder von 4-8 gibt es als Auszug MUSIK.TXT bzw. KINDKID.TXT zusätzlich.
Weiter existieren eine Liste PCS.TXT aller ungepackten PCS-Bilder (s. Teil 1), eine aller GIFs usw., alles im Unterordner TYP\GRAPH. Auch die neue "Best of.. 3" enthält weitere lizenzfreie PCS-Bilder (natürlich noch nicht in CD-INF berücksichtigt - da würde sich die Katze in den Schwanz beißen!). Gepackte Bilder sind in der entsprechenden Datei aufgeführt, z.B. mit STZIP gepackte PCS-Bilder in ZIP.TXT (Ordner mit Namensbestandteil "PCS" suchen). Tipp: Will man mehrere ZIP-Dateien im selben Ordner vollautomatisch entpacken, so benennt man STZIP.PRG in STZIP.TTP um und kopiert es in diesen Ordner. Als Parameter übergibt man "*.zip -xrg". Dadurch werden u.a. zu jeder entpackten ZIP- Datei vorsichtshalber gleichnamige Ordner erzeugt, damit es keine Vermischung der entpackten Dateien gibt. Raten Sie mal, wie und wo Sie Sounds (Klang-Dateien) wie WAV, MID und MOD finden! Natürlich im Unterordner TYP\MUSIK.
Bei der Durchsicht neuer ATARI-CD-ROMs, von Bilder-CDs usw., auch für Fremdsysteme (nicht Apple), hilft das Einfachprogramm CD INF.PRG weiter, Single-TOS- und STEmulator-erprobt. Es erzeugt zu praktisch jeder CD-ROM eine rohe CD-INF-Textdatei wie die des Unterordners CDs. Der Inhalt einer dort fehlenden CD - nichts ist vollkommen - liegt ausgebreitet vor Ihnen. Eine eventuelle Verwendung langer Dateinamen würde übrigens eine CD-ROM aus CD-INF ausschließen, da die Tabellenstruktur durchbrochen würde, eine Bildschirmzeile nur 80 Zeichen aufnimmt und bei der Generierung von CD-INF Sortierprozesse unverzichtbar sind. Bisher wurde jede ATARI-CD von CD INF.PRG "verdaut", wenige Fremd-CDs nicht (Pressfehler?). Kleine Macke: Beim Start als Icon (ab TOS 2.05) darf kein Laufwerkfenster geöffnet sein.
CD-INF mit Falcon-kompatiblem Online-Entpacker DECOMP (PD-Neuversion) so als wäre nichts gepackt (dank "Turbopacker plus" von W. Mayerle) - darf kostenfrei genutzt und weitergegeben, aber nicht noch einmal gepackt werden.
Die entpackte Version X_INF auf CD ist für Leute gedacht, denen ein CD-ROM-Laufwerk nur auf einem Fremdsystem ohne Emulator zur Verfügung steht (Empfehlung dort: als ASCII- bzw. MS-DOS-Text, nicht als EBCD o.a., in einen Editor laden, da die Dokumentationsdateien Umlaute enthalten - die Kapazität von WORD & Co ist bei den Listen vermutlich zu gering). X INF (echte 100 MB, d.h. 3.5facher Speicherbedarf) darf nicht weitergegeben werden. Grund der kleinen Einschränkungen: meine Abneigung gegen Zeit- und Speicherverschwendung.
Weitere Quellen sind natürlich auch CD-ROMs für andere Betriebssysteme (bei Apple wegen eines Spezialformats evtl. nur neuere). Wenn Sie prall gefüllte ATARI-CD-ROMs gewöhnt sind, werden Sie vielfach enttäuscht werden. Dies gilt auch für Qualität von Bild und Motiv:
Das beste Bild ist oft das Titelbild. Maximale technische Bildqualität bieten meist Bilder-CDs im Kodak Photo-CD-Format ("*.PCD"), maximal 100 Bilder je CD in 3 verschiedenen Auflösungen und Farbtiefen. Ob umgekehrt jede CD-ROM mit nur 100 Bildern … ? Generell kann die Qualität nie besser sein als die Vorlage.
Wo sollen auch die vielen Spitzenfotos für wenig Geld herkommen?
Das andere Extrem sind CDs mit Tausenden von Bildern im GIF- oder JPEG-Format. Da die Faustregel gilt: doppelte Auflösung bedeutet vierfachen Speicherbedarf (Bilder sind zweidimensional), können auf Massen-CDs Auflösung und Farbtiefe trotz Kompressionsverfahren zwar nicht berauschend sein, aber für Amateure doch ganz brauchbar. Auch auf dem ATARI-Markt gibt es viele Bilder. Anmerkung für Leute mit schmalem Geldbeutel: Man kann CDs auch ausleihen, evtl. in der Stadtbücherei.
Vom Internet möchte ich im Normalfall aus Zeit- und Kostengründen für die Bildersuche abraten. Auch findet man auf CDs ganze Bildsammlungen von dort oder aus Mailboxen - um einen hohen Faktor billiger. Zur Informationssuche ist das Internet super. Wenn Sie einen alten ST und eine leere externe Festplatte ausschließlich für das Internet nutzen, evtl. mit der Mini-Bastelei zur Verdoppelung der Geschwindigkeit der seriellen Schnittstelle, haben Sie billigst die beste Firewall Schutz gegen böswillige Eindringlinge).
Auch das neue Trojanische Pferd "Back Orifice" u.ä. lässt Sie dann kalt. Back Orifice erlaubt es dem Eindringling, systemübergreifend Ihre Festplatte unbemerkt so zu behandeln als wäre es seine eigene, d.h. Ihre Briefe (auch Adresse und Tel-Nr.) zu lesen, Daten auszuforschen, heimlich zu verändern, zu löschen usw. Aber was nicht auf der Festplatte ist, kann weder ausgespäht noch gelöscht werden, und Ihr Betriebssystem ist auf ROM!
Bei welchen Bildern lohnt es sich überhaupt, sie mit PCHROME4 farbenfroh darzustellen und im PCS- Format zu speichern? Auch dafür existieren Hilfen. Naturgemäß vergessen Sie alle Bildformate mit maximal 16 Farben und beschränken sich auf 256 Farben oder TrueColor. Dateigröße oder Ordnernamen können Zusatzinformationen liefern: Wenn ein GIF-Bild atypisch klein, in Ordnern namens INTERNET, HTML o.ä. enthalten ist oder sich in der Nachbarschaft von HTML-Dateien (*.HTML) befindet, so ist es oft nur ein winziges Teilbild, z.B. eine sog. Kachel, die einen Bildhintergrund pflastert. Daneben gibt es auch sog. Texturen, die Oberflächen von 3D-Objekten ihre "Maserung" verleihen. FASTGIF ist ein einfaches Programm, das GIF-Bilder als schnelle Diaschau in 16 Farben anzeigt. Die Farben werden geschickt gewählt. Auf dem Umweg über automatische Umwandlung mittels GEMVIEW sind so (fast) alle Formate, auch TrueColour, einer bequemen Vorauswahl zugänglich.
Mit dem vielseitigen Sharewareprogramm Stella auch für ST/E (s. STC/AI 6/97, S. 19ff, Vollversion auf einer CD-ROM) kann man noch exotischere Formate betrachten. Stella beherrscht 100 (!) Formate, die normalerweise automatisch erkannt werden. Darunter sind JPEG, FLI-/FLC-Animation und auch PCD, d.h. Sie können Kodak-Photo-CDs direkt ansehen! Sie laden einzelne Bilder, etwas ungewohnt, als Dokument (Grund: Vielseitigkeit). Eine Besonderheit: Müssen Sie ausnahmsweise ein Format manuell auswählen, ersetzen Sie bitte ggf. (nicht beim TT) die Datei-Endung in der Dateiauswahlbox manuell durch Großbuchstaben. Leider erlaubt die derzeitige Version noch keine automatische ordnerweise Konvertierung (laut Auskunft des längerfristig anderweitig ausgelasteten Autors wurde eine entsprechende Erweiterung bereits begonnen).
Selbstverständlich dürfen Sie eine von Ihnen gekaufte CD-ROM privat nutzen. Dazu wird sie ja verkauft- Anders sieht es aus, wenn Sie Ihren Privatbereich verlassen, z.B. etwas veröffentlichen wollen ich denke natürlich an eine Bereicherung einer ATARI-CD-ROM durch Sie. Hier sind meist fremde Rechte zu berücksichtigen, Genehmigungen einzuholen und eine Vergütung an den Rechte-Inhaber zu zahlen. Selbst bei von Ihnen selbst fotografierten Personen gibt es Einschränkungen. Sog. Persönlichkeiten der Zeitgeschichte bei öffentlichen Auftritten dürfen ungefragt publiziert werden. Wenn Sie Bilder so stark "irreparabel" künstlerisch verfremden, dass keine Gemeinsamkeit mit der Quelle mehr feststellbar ist, gibt es auch keine Probleme - Farbvertauschungen dürften allerdings nicht genügen. Frei verwerten können Sie auch Daten, hier Bilder, bei denen in der Beschreibung Begriffe auftauchen wie "lizenzfrei", "royalty- free", bei Musik auch GEMA-frei. Es kann auch sein, dass Bilder zwar weiterverbreitet werden dürfen, aber nur mit Einschränkungen, z.B. nicht in Sammlungen oder auf einer CD-ROM, die in Konkurrenz zur Quell-CD stünde. Lesen Sie sorgfältig die Hülle und beigefügte Textdateien einer CD. In Zweifelsfällen ist es besser, die Finger von einer Zweitverwertung zu lassen oder den publizierenden Verlag oder einen Fach-Anwalt zu befragen.
Im Internet gibt es viel Schund und sogar strafbare Bilder. Unbedingt Finger weg von zweifelhaften Bereichen und Namen, die auf eine Unterschreitung der gesetzlichen Altersgrenze der Modelle (hier Opfer) deuten. Bei Sehnsucht nach Hausdurchsuchungen und Gefängnisaufenthalt lieber sofort zum Psychiater. Sie dürfen auch nicht aus den edelsten Motiven heraus derartige Quellen durchsuchen, genau so wenig, wie Sie ohne Waffenschein eine Pistole kaufen dürfen, um illegale Quellen aufzudecken.
In anderen Bereichen ist Zivilcourage wichtig. Die Polizei ist auf die Mithilfe der Bürger angewiesen, um diese zu schützen - Verbrecher haben den unfairen Vorteil, Ort und Zeit zu bestimmen und sind nicht an Regeln gebunden (Ganovenehre ist ein Märchen). Selbst normale Sex-Bilder aus dem Internet sind nicht unbedingt ganz folgenfrei, wenn auch für den Erwerber nicht strafbar. Wie man liest, müssen Sie damit rechnen, mit entsprechender Werbung belästigt zu werden. Wessen eMail-Adresse oder gar Anschrift einmal in solch einer Werbe-Datei steht, dem hilft auch keine Robinson-Liste. Adressen werden bekanntlich weiterverkauft.
Strafbar ist es natürlich auch, wenn Erwachsene nicht jugendfreie Bilder an Minderjährige weitergehen. (Ob allerdings umgekehrt die Angabe "ab 18" immer eine Garantie für schaulustige Erwachsene bietet oder oft nur ein Werbetrick ist?) Sie haben sicher bemerkt, dass alle ATARI-PD-Serien und CD-ROMs seit langem 100% jugendfrei sind - etwas übervorsichtig, man vergleiche Illustrierte am Kiosk! Trotzdem vielleicht ein Tipp für Eltern.
Während der Erprobungsphase von normalerweise 1 Monat sind Sharewareprogramme kostenlos. Anschließend sollten Sie sich zu den üblicherweise geringen Gebühren registrieren lassen, auch damit diese Quelle nicht versiegt. Freeware darf, wie der Name sagt, kostenlos genutzt und weiterverbreitet, aber nicht geändert werden. Bei PD (Public Domain) gibt es keine Einschränkungen, soweit nicht in der zugehörigen Dokumentation anders festgelegt. Um welchen Typ es sich handelt, steht normalerweise in der Dokumentation und/oder den Programmen selbst.
Mein und vermutlich bald auch Ihr Konverter-Traum als ST-Nutzer wäre z.B. ein GEM-VIEW-Modul zum automatischen Umwandeln ganzer Ordner ins PCS-Format für einen fast blitzartigen farbenprächtigen Bildaufbau mit PCSVIEW o.ä. Clean, flimmerfrei, 50 Hz, ganzes Bild, Super-HAM-Modus als Vorschlag. Wer kann's? Tausend Dank! Wir versuchen, die Dokumentation aus England zu beschaffen. Bei Erfolg mehr.
Schön wäre es, wenn ein Grafik-Profi weitergehende Informationen offenbaren würde. Als Laie habe ich nur dank CDINF, privater Umfragen und umfangreicher Literatur, auch fremdsprachlicher, den frei kopierbaren Teil des ST-Software-Markts etwas "abgegrast" und dabei bestimmt das eine oder andere übersehen. Trotz eigenem Falcon faszinieren mich die "Kleinen" immer noch. Mit wie wenig man doch wie viel erreichen kann und in sehr vielen Bereichen noch immer "up-todate" ist! Wenn Sie natürlich schnelle und höher auflösende Bilddarstellung und Bearbeitungsmöglichkeiten wünschen, wozu gibt's Falcon und Milan - die werden ebenfalls nicht so bald den Megatonnen-Computerschrott-Berg vergrößern!
Ich hoffe, es wurde deutlich, dass sich einfachste ATARIs zum Gebraucht-Spottpreis auch in der Farbdarstellung nicht zu verstecken brauchen. Dank PHOTOCHROME4, PCSVIEW2 u.a.! Freunde, programmiert weiter so!
D. Koch