Silkmouse

ATARI-Rechner leiden nach wie vor häufig unter dem Problem, dass sie nur über einen relativ geringen Arbeitsspeicher verfügen. Da fällt es dem einen oder anderen Anwender sicherlich schwer, eine Systemerweiterung zu Steigerung des Betriebskomforts zu installieren. Dabei sind Mausbeschleuniger und Bildschirmschoner so wichtig.

Da kommt SilkMouse, ein aktuelles Programm aus den USA, genau richtig.

Der Programmordner, der aus dem Einstellungsprogramm, dem Autoordnerprogramm und einer Readme-Datei besteht, ist nicht einmal 50 KB groß. Da kann man sich denken, wie wenig die eigentliche resident im RAM geladene Software benötigen wird.

Die Installation des Programmes erfolgt recht einfach. "silkmouse.prg" wird in den Autoordner kopiert und wird aktiv, wenn das Konfigurationsprogramm "smcp.app" erstmals angesprochen wurde. Wer seine Einstellungen nur einmal eingeben möchte, der kann es tun, indem er das Programm direkt vom Desktop aus startet. Alternativ kann das Programm aber auch in "smcp.acc" gewandelt und als Accessory gestartet werden.

Nach dem nächsten Bootvorgang steht dem Anwender ein äußerst kleiner Mausbeschleuniger mit integriertem Bildschirmschoner zur Verfügung.

Einstellungsmöglichkeiten

Es stehen dem Anwender verschiedene Parameter zur Einstellung des Mausbescheunigers zur Verfügung. Diese beziehen sich auf die durchschnittliche, minimale und maximale Mausbeschleunigung, die Sensität der Maus je größer die Auflösung des Maus, desto niedriger sollte dieser Wert eingestellt werden) und einen Punkt, der sich "Drag weight" nennt.

Dieser ist im Grunde genommen recht schwer zu erklären. Sinnvoll ist diese Funktion z.B. dann, wenn man mit der Maus Freihandzeichnungen machen möchte. Je nach Einstellungswert wird das Loslassen des Mausknopfes so umgesetzt, dass eine Zeichnung z.B. ausklingen würde und nicht abrupt aufhören würde. Damit wird dem Arbeitsgefühl mit der Maus durchaus mehr Dynamik verliehen.

Darüber hinaus gibt es die Möglichkeit, die Dynamik der Maus abhängig von der Auflösung des Bildschirms zu machen.

Der Bildschirmschoner

Wie Sie sich mit Hinblick auf die Dateigröße des Programmes denken können, besticht dieser Bildschirmschoner nicht durch aufregende Grafiken und amüsante Animationen. Er ist zweckgebunden und dient lediglich der Lebensverlängerung Ihres Monitors.
Dabei reagiert der Schoner bei Farb- und SW-Monitoren unterschiedlich. Nach der von Ihnen eingestellten Zeit werden die Kontraste bei einem Farbmonitor deutlich verringert. D.h., dass Sie grundsätzlich noch sehen können, was sich auf dem Bildschirm befindet.

Im s/w-Modus haben Sie die Möglichkeit, verschiedene Modi anzuwählen. Einer davon ist z.B., dass der Bildschirm lediglich investiert wird.
Eine kleine Besonderheit ist, dass das Programm auf Wunsch nicht nur auf Maus- und Tastatureingaben, sondern auch auf Modem-Aktivitäten achtet.
Der eigentliche Clou liegt aber in einer anderen Option: Trotz aller Mühe kann es immer wieder sein, dass ein Bildschirmschoner und ein bestimmtes Programm nicht miteinander harmonieren. Das kann z.B. bei den Programmen der Fall sein, die direkt in den Bildschirmspeicher schreiben. Um Abstürze auszuschließen, verfügt SilkMouse über die Möglichkeit, über eine Dateiauswahl-Box einzugeben, bei welchen Programmen der Schoner nicht aktiviert werden soll. Diese Liste wird permanent überprüft und berücksichtigt.

Der Bonbon

So stabil ATARI-Programme sind - es kann immer wieder zu Abstürzen kommen. Dies sieht gelegentlich so aus, dass ein gestartetes Programm Zeichenmüll auf den Bildschirm wirft und sofort zum Desktop zurückkehrt.
Aber vielleicht ist in dem Zeichenmüll auch die Erklärung für den Absturz versteckt (zumindest für den Programmierer)? SilkMouse verfügt über einen R-hold-Modus, der auf Wunsch aktiviert werden kann. Stellt man nun einen Absturz der oben genannten Art fest, sollte man beim nächsten Start die rechte Maustaste gerückt halten. Der Datenmüll wird dann so lange auf dem Bildschirm eingefroren, wie die rechte Maustaste gedrückt ist.

Fazit

Das Programm ist absolut empfehlenswert.

Bezugsquelle:

Unsere Spezial-Diskette 12/97 oder Internet:
http://www.geocities.com/SiliconValley/Vista/4448/silkmous.zip


Helge Bollinger
Aus: ST-Computer 12 / 1997, Seite 50

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