Die Telekomiker machen's möglich: Über T-Online bequem ins Internet

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Nicht nur, dass die Firma ASH nun die richtige Software zum Surfen anbietet, auch die Telekom macht bei dem ATARI-Software-Zeitplan (wenn auch ohne Absicht) perfekt mit.

Die neue ATARI-Software setzt nämlich ein PPP-Verbindungs Protokoll voraus, wenn man mit seinem ATARI ins Internet gelangen will.

Und eben diesen Standard hat die Telekom im Sommer dieses Jahres auch eingerichtet. Zwar waren die ersten Wochen wegen überlasteter Leitungen ein wenig problematisch, doch inzwischen klappt die Verbindung über die neuen Einwahlknoten recht gut.

Das neue Netz

Der Telekom-Manager Wolfgang Keuntje spricht von der größten Veränderung in der Geschichte dieses Netzes.

Damit meint er in erster Linie, dass T-Online nun endlich schneller wird. Künftig können sich T-Online-Anwender mit 33 600 Bit pro Sekunde anstatt mit nur 14 400 oder 28 800 bps in das Netz einwählen.

Nicht sichtbar, aber von grundlegender Bedeutung ist der Wechsel des bei der Einwahl verwendeten Protokolls:

Bundesweit werden die Einwahlknoten der Telekom mit dem Point-to-Point Protokoll (PPP) ausgestattet, das üblicherweise für die analoge Einwahl ins Internet verwendet wird.

Zu diesem Zwecke werden von dem Online-Dienst neue Zugangsrechner (Access Router) eingesetzt. Die Access Router werden über die neu Rufnummer 0191011 erreicht. Sie erkennen automatisch, ob sich der Anwender mit einem herkömmlichen BTX-Programm oder direkt mit einem PPP-Internet-Programm einwählt. Hier wird nun die Weiche gestellt: Entweder wird der Datenstrom an den T-Online-Zugangsrechner oder an den Telekom-Backbone weitergeleitet. Letzterer ermöglicht den direkten Zugang ins Internet.

Für den ATARI-Anwender bedeutet dies, dass er sich entweder mit der BTX- Software oder der neuen PPP-Software einwählen kann und nach erfolgreicher Anmeldung an die entsprechende Stelle weitergeleitet wird.

Der Vorteil dieses Systems liegt darin, dass sich reine BTX-Anwender und Internet-Surfer, die via T-Online in das Internet möchten, nicht mehr einen Eingangsrechner teilen müssen. Das Resultat ist, dass der Flaschenhals-Effekt vermieden wird, und dass es somit nicht zu unnötigen Überlastungen und den damit verbundenen Geschwindigkeitsverlusten kommt.

Der Hintergrund

Nachdem die Telekom erkannte, dass inzwischen rund 50% des gesamten Verkehrsvolumens aufgrund des Internet-Surfens zustande kamen, musste eine logische Konsequenz gezogen werden, die es der Telekom ermöglicht, die Vormachtstellung im Online-Bereich zu erhalten. Und das ist für uns ATARI- Anwender genau richtig, denn vielfach genügt es den Kunden, über die preiswerte Telekom ins Internet zu kommen. Die Alternative wäre, sich über einen reinen Internet-Dienstleister einzuwählen, der das PPP-Protokoll anbietet.

Die Zukunft

Sie sieht wieder rosig aus. Kaum ein Softwarebereich hat so lange auf sich warten lassen, bis er auch für das TOS-Betriebssystem angepasst wurde. Diese Tatsache mag den einen oder anderen ATARI-User "verscheucht" haben, aber das Warten hat endlich ein Ende. "ATARI" und "Internet" sind nun keine widersprüchlichen Wörter mehr.



Aus: ST-Computer 09 / 1997, Seite 16

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