PPP-Connect

Endlich ist es soweit: Sie können mit Ihrem ATARI ebenso bequem ins Internet wie alle PC- und Mac-Anwender. Das erste vertriebsbereite kommerzielle Programm, das das Surfen auf komfortable Weise ermöglicht, stammt von ASH und nennt sich PPP-Connect.

Einen Haken hat die Sache aber dennoch: Sie benötigen ein Multitasking-Betriebssystem wie z.B. MagiC.

Da kommt es doch allen Anwendern gelegen, dass ASH - vielleicht auch mit Hinblick auf die zu erwartenden Scharen internettender ATARIaner den Preis für MagiC von auf nur noch 99,- DM gesenkt hat. PPP-Connect wird nur in Verbindung mit CAB 2.5, dem HTML-Browser, und nicht als Stand-Alone-Programm vertrieben. Weshalb PPP-Connect so heißt, wie es heißt, entnehmen Sie bitte unserem Artikel "Mit dem ATARI ins Internet", in dem wir genau beschreiben, welche Zugangsmöglichkeiten der Anwender z.B. über die Telekom besitzt.

Voraussetzungen

Wie bereits einleitend beschrieben, benötigt der ATARI-Anwender zum Surfen ein Multitasking- Betriebssystem. Allen Einsteigern, die mit diesem Begriff nichts anzufangen wissen, sei kurz erläutert, dass diese Betriebssystemerweiterungen das original ATARI-TOS ersetzen und die Möglichkeit bieten, mehrere Programme gleichzeitig laufen zu lassen.

Eben das ist zum Surfen auch notwendig, da mit Hilfe der einen Software eine Verbindung zum Internet-Provider hergestellt werden muss, während das zweite Programm (in diesem Falle CAB) eine Brücke zum PPP-Connect schlägt und dalür sorgt, dass die InternetDaten in bildschirmgerechte Seiten gewandelt werden.

Software

PPP-Connect ist nur ein Bestandteil des ASH Internetpaketes und wird in Verbindung mit CAB verkauft. Zwar ist der Preis um auf nunmehr gestiegen, doch auch dies ist in Anbetracht der erbrachten Leistung gerechtfertigt.

Wie nicht anders zu erwarten, wurde PPP-Connect sowohl inhaltlich als auch optisch sehr ansprechend gestaltet, so dass das Installieren und Anwenden der Software schon nach kurzer Zeit möglich ist.

Vor dem Beginn startet man das Programm Iconf (siehe Bild 1), mit Hilfe dessen man seine persönlichen Daten für den Internet-Zugang konfiguriert. Das Programm ist bereits für die Zugänge bei den Anbietern T-Online, Compuserve, EUnet und MetroNet vorkonfiguriert, so dass Sie nun nur noch Ihre persönlichen Benutzerdaten wie z.B. Passwort usw. eingeben möchten. Für alle diejenigen, die sich mit der Materie ein wenig besser auskennen, besteht die Möglichkeit, eine Menge weitere Daten zu konfigurieren. Positiv ist hierbei aufgefallen, dass PPP-Connect grundsätzlich auf weitere Programmaufsätze zum Bearbeiten von News-, ftp-Servern usw. vorbereitet ist, wenn erst der HTML- Browser CAB zur Verfügung steht.

Sind alle erforderlichen Daten eingegeben, kann das Programm beendet werden. Nun starten Sie das kleine Programm Iconnect, das Ihnen das Tor zur (inter)netten Digitalwelt öffnen wird. Ein Klick auf den Knopf "Verbinden" und Sie werden unter Berücksichtigung der zuvor eingegebenen persönlichen Daten mit Ihrem Provider verbunden. In der Regel sollte die Herstellung einer Verbindung schnell klappen. Ist das geschehen, kann man das Programm CAB starten (sofern es nicht schon im Hintergrund läuft) und nach Herzenslust beginnen zu surfen. Wie das mit CAB angestellt wird, haben wir in unserem ausführlichen Testbericht in der vergangenen Ausgabe (7/8 - 1997) gezeigt.

Die aktuelle CAB-Version hat zwar einige wichtige Verbesserungen gegenüber der von uns getesteten Version 2.0 erlebt, doch erreichte uns die neue Internet-Software so knapp vor Redaktionsschluß, dass eine ausführliche Vorstellung der neuen CAB-Version verschoben werden musste.

Fazit

Alles in allem ist es sehr erfreulich, dass es nun eine zuverlässige und hochwertige Lösung für die Anbindung an das Internet gibt. Die Tatsache, dass ein neues Betriebssystem notwendig ist, mag für den einen oder anderen Anwender schmerzhaft sein, zumal kleinere Rechner aufgrund Speichermangels das Nachsehen haben werden, doch leider lassen sich die hohen Anforderungen, die ein modernes Kommunikationsmedium an die Rechner stellt, nicht übergehen. Um so erfreulicher ist es in diesem Zusammenhang, dass der Preis für MagiC, das Multitasking-Betriebssystem von ASH, auf rund gesunken ist.

Weiterhin ist als positiv hervorzuheben, dass das gesamte Internet-Paket dank der Optimierung von CAB nun nur noch rund 400 KB groß ist, so dass auch kleinere ATARIs in den Genuß der Software kommen können.

Wer aus welchen Gründen auch immer einfach nicht bereit ist, eine Betriebssystemerweiterung einzusetzen, muss nach wie vor darauf warten, dass das französische Konkurrenzprodukt namens WenSuite in einer akzeptablen und vertriebsfähigen Version erscheint. Wann dies der Fall sein wird, ist allerdings noch unklar. Die Programmierer arbeiten zwar tagtäglich an der Weiterentwicklung, aber noch immer gibt es z.T. größere Fehler bei der Darstellung von Web-Seiten.

Eines sollte man bei all den Lobesworten aber nicht vergessen: Die aktuelle Softwarekombination ermöglicht "nur" das Surfen auf den Web-Seiten des Internet. Das Schreiben, Empfangen und Archivieren von E-Mails, der elektronischen Post, ist leider noch nicht möglich. Hoffnung gibt diesbezüglich die Tatsache, dass PPP-Connect, das für diese und weitere Funktionen zwingend notwendig ist, bereits darauf ausgelegt ist, um die o.g. Komponenten erweitert zu werden.

Abschließend bleibt zu erwähnen, dass es die Redaktion freut, dass nun nahezu alle ATARI-Anwender grundsätzlich die Möglichkeit bekommen, das breitgefächerte Angebot des Internet zu nutzen. Daher möchten wir es nicht versäumen zu erwähnen, dass auch wir mit einem inzwischen umfangreichen Informationsangebot erreichbar sind.

Unsere Adresse:
http://www.gic.de/falkeverlag

Bezugsquelle:
Application Systems
Postfach 10 26 46
69016 Heidelberg



Aus: ST-Computer 09 / 1997, Seite 12

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