Tips & Tricks für den Umgang mit Ihrem ATARI

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In dieser neuen Rubrik bieten wir Hilfestellungen für nahezu alle Computer-Lebenslagen. Haben Sie auch einen nützlichen Trick oder eine kniffelige Lösung, die für andere Leser von Interesse sein könnte? Dann senden Sie uns Ihren Beitrag zu. Jeder abgedruckte Artikel wird von uns mit 20,-DM und einem PD-Disk-Gutschein honoriert.

Papyrus

Trotz der ausführlichen Anleitung gibt es auch bei papyrus immer wieder nützliche kleine Funktionen zu entdecken, die das tägliche Arbeiten deutlich erleichtern.

Eine dieser Funktionen ist das Kopieren einzelner Elemente wie z.B. Text, Grafik, Block, Tabelle usw. entweder innerhalb eines Dokumentes oder in ein anderes Dokument.

Sie kennen sicherlich das Problem, daß beim Exportieren von RTF-Files all die oben genannten Elemente verlorengehen, so daß sie in das neue Dokument erneut integriert werden müssen.

Wenn Sie das umgehen möchten, laden Sie das gewünschte Ziel-Dokument ein, setzen Sie den Zoom auf „ganzseitige Darstellung". Wählen Sie nun den Pfeil als Werkzeug, und ziehen Sie einen Rahmen um alle diejenigen Elemente, die Sie duplizieren möchten.

Um diese Elemente nun zu kopieren, halten Sie die linke Shift-Taste gedrückt, und bewegen Sie das Element mit der Maus in den grau unterlegten Bereich rechts neben Ihrem Dokument. Dieser Bereich fungiert als Clipboard. Von dort aus können Sie alle dort abgelegten Objekte in neue Dokumente kopieren. Wenn Sie nicht kopieren, sondern verschieben möchten, sollten Sie die Shift-Taste nicht drücken. Wählen Sie nun das Ziel-Dokument an, um anschließend wieder aus dem Clipboard herauszukopieren.

Adobe Acrobat-Format für ATARIs

Im Zuge des wachsenden Internetangebotes gelangt man auch an große Bilddatenbänke. Als ATARI-Anwender steht man aber vor einem Problem, wenn die Grafiken im PDF-Format (Adobe Acrobat) abgespeichert wurden.

Zum Glück gibt es aber das kleine Grafikprogramm GhostScript, das in der Lage ist, diese Bilder zu laden und in andere Formate zu konvertieren. Die aktuelle Version ist über das Internet unter http://godel.ph.ute-xas.edu/Members/timg/gs/gs.html erhältlich.

Datenkompatibilität

Viele ATARI-Anwender, die ihre Programme unter Emulatoren wie z.B. MagiC-PC, Gemulator 96 oder auch TOS2WIN betreiben möchten, stehen vor dem Problem, größere Daten zum PC herüberzuschaufeln.

Es gibt nicht allzu viele komfortable Lösungen, da sich z.B. der Erwerb eines Netzwerkes nach einem Systemwechsel häufig nicht lohnt.

Wenn Sie aber auch am PC eine SCSI-Schnittstelle besitzen, können Sie eine ATARI-Festplatte z.B. mit einem Programm wie SCSI-TOOLS so partitionieren, daß Ihnen mehrere Abschnitte mit maximal 32 MB zur Verfügung stehen. Der Vorteil ist, daß man diese Festplattengröße noch DOS-kompatibel einrichten kann.

Wieder am PC angeschlossen, wird dieser die ATARI-Partitionen erkennen.

Korrektur eines Fehlers in Wordplus 3.15

Die Version 3.15 von Wordplus stürzt ab, wenn beim Neu-Formatieren das zu trennende Wort mit einem Hochkomma beginnt. Es gibt eine Möglichkeit, diesen Fehler zu beheben. In der Datei WORDPLUS.PRG muß das Byte an der Position $1EBEE von $6C nach $64 geändert werden. Die Änderung kann mit einem Diskmonitor (z.B. SED) vorgenommen werden. In Bild 1 sind noch ein paar Bytes dieser Stelle reassembliert. Falls bei anderen Versionen von Wordplus der gleiche Fehler auftritt, kann die entsprechende Bytesequenz im Programm gesucht werden. Dabei sollte die Suche nach den letzten 6 Bytes reichen.

Was wird geändert? An dieser Stelle werden erlaubte Trennstellen im Wort nach Silben gesucht. Über den ersten Buchstaben wird ein Pointer errechnet.

Da das Wort vorher bereits in Kleinbuchstaben umgewandelt wurde, liegen die erlaubten Werte zwischen $61 (a) und $7A (z). Das Hochkomma ($27) ergibt nach der Subtraktion einen negativen Wert (-$58), wenn wir das Ergebnis als signed ansehen und ist damit kleiner als $1A. Interpretieren wir die Zahl nun aber als unsigned, so ist es 65420 und damit größer.

1EBCE    4E56    FFF6    LINK A6,#-$A
1EBD2    426E    FFFA    CLR.W -6(A6)
1EBD6    2063    0008    MOVEA.L 8(A6),A0
1EBDA    4240      CLR.W D0
1EBDC    1010      MOVE.B (A0),D0
1EBDE    3D40    FFF8    MOVE.W    D0,-8(A6)
1EBE2    0440    0061    SUBI.W    #$61,D0
1EBE6    3D40    FFF6    MOVE.W    D0,-$A(A6)
1EBEA    0C40    001A    CMPI.W    #$1A,D0
1EBEE    6C72     BGE.S $72(PC)

neu: unsigned statt signed

1EBEE    6472   BCC.S   $72 (PC)

Autor: Georg Scheibler

Vorsicht Falle bei Wordplus!

Die Wordplus Version 3.15 stürzt - anders als vorherige - ab, wenn ein Text eingelesen wird, dessen Zeilen länger als 160 Zeichen sind. In älteren Versionen wurde der Text umgebrochen, in der 3.15 werden wirre Zeichen geschrieben, anschließend stürzt Wordplus mit Bomben ab. Suchen und Ersetzen funktioniert in Wordplus bei manchen Wörtern nicht, wenn der Text mit dem Wörterbuch korrigiert wurde und in dem Text ein "ß" enthalten war.

Der Grund:

Das Wörterbuch von Wordplus kodiert das "ß" um in das ASCII Zeichen 225, wie im IBM-ASCII üblich; im „ZUSATZ.SUP" ist es auch so gespeichert.

Im Text jedoch hat das "ß" den ASCII Wert 158 - und Wordplus konvertiert es beim Einfügen aus dem IBM-ASCII nicht mehr in das ATARI-ASCII. Solche Werte werden nicht mehr gefunden. Abhilfe: den Text nach der Korrektur mit 1ST_EXTRA wieder in das ATARI-Format konvertieren.

Autor: Rudolf Schmitt

HD-Laufwerke am STE und TT

Zwar wurden die Rechner der Mega-STE- und TT-Serie standardmäßig nicht mit HD-Laufwerken ausgerüstet, aber es ist leicht möglich, dies nachzuholen. Beide Computer sind nämlich bereits ab Werk mit einer Schaltung ausgerüstet, die es erlaubt, den Floppy-Controller WD1772 mit 16 MHz zu takten und so HD-Disketten einzusetzen. Im Gegensatz zum ST muß die entsprechende Hardware also nicht im nachhinein eingebaut werden.

Wird ein externes (oder auch internes) HD-Laufwerk angeschlossen, so lassen sich HD-Disketten lesen und beschreiben. Ein wenig problematisch ist lediglich das Formatieren solcher Disketten. Unter der Festplatte beider Geräte befinden sich DIP-Schalter, von denen der fünfte auf ON gesetzt werden muß.

Anschließend findet man im Dialog zum Formatieren von Disketten ein Button mit der Bezeichnung „Hohe Schreibdichte". Ist man nun stolzer Besitzer eines Mega-STE, so steht der Nutzung von HD-Disketten nichts mehr im Wege.

Ist man im Besitz eines TT mit TOS 3.01, so taucht ein ärgerliches Problem auf: Der Button „Hohe Schreibdichte" läßt sich aufgrund eines Fehlers nicht anwählen. Dies ist erst ab TOS 3.05 möglich.

Wie kommt man nun trotzdem zu formatierten HD-Disketten?

Entweder kauft man sich formatierte Disketten für PCs, diese zeichnen sich allerdings nicht gerade durch hohe Datenübertragungsraten aus, oder man benutzt ein Kopierprogramm, z.B. E-Copy oder Fcopy, um die Disketten zu formatieren.

Noch ein Hinweis:

Werden auf dem TT Programme verwendet, die das ROM ins TT-RAM verlagern (z.B. SPEEDROM oder ROM-RAM), kann es vorkommen, daß das TOS Fehler beim Schreiben auf HD-Disketten meldet. Vermutlich handelt es sich dabei um Timing Probleme. Hier hilft nur, beim Arbeiten mit HD-Disketten auf solche Programme zu verzichten.

Autor: US



Aus: ST-Computer 06 / 1997, Seite 59

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