Stella - Bilderverwaltung leicht gemacht

Durch die reichlichen Grafikangebote von CD-ROMs und dem Internet wird es für Grafikanwender immer wichtiger, die anfallenden Daten zu archivieren bzw. sich eine Übersicht darüber zu verschaffen.

Bereits Anfang des Jahres stellten wir Alta-Lista, ein kleines Programm, das JPG- und TIFF-Grafiken gewünschter Verzeichnisse in HTML-Files archiviert, vor. Die Nachteile des Programmes bestehen aber darin, dass es nur eine sehr begrenzte Anzahl an Grafikformaten verwaltet, und dass es auf einen HTML-Betrachter angewiesen ist.

Dadurch wurden wir auf das vor über zwei Jahren begonnene Grafikprojekt Stella aufmerksam.

Das Programm

Stella ist eine modernes und umfangreiches Grafikprogramm, dessen Stärke im Bereich der Archivierung von (insbesondere Sound-) Daten liegt. Davon abgesehen bietet es aber auch eine Menge interessanter Bildbearbeitungsmöglichkeiten.

Die Datenbank

Vor dem Verarbeiten von Daten muss eine Datenbank angelegt werden. Auf Wunsch ist es möglich, einen Vorschaumodus, der die Bilder beim Laden anzeigt, und ein automatisches Erstellen von Thumbnails aktiviert werden. Letztere Möglichkeit ist zum Verschaffen einer Übersicht sehr wichtig, da hierbei verkleinerte Bilder im icon-ähnlichen Format samt dazugehörenden Namen auf einer Seite dargestellt werden.

Bei unserem Test haben wir unter "Hinzufügen" angegeben, dass Stella eine Übersicht zu den im Ordner "Z" befindlichen IMG-Grafiken der Calamaximus CD anlegt. Nach einigen Sekunden der Lade- und Wartezeit erhielten wir das Ergebnis, das Sie in Bild 1 sehen können. Zur individuellen Anpassung ist es mit Stella und den mitgelieferten Tools möglich, sowohl die Thumbnail-Größe als auch die beschreibende Font-Größe einzustellen. Die Thumbnäils können anschließend nach diversen Kriterien sortiert und angezeigt werden.

Diese nun zur Verfügung stehende Übersicht kann vielseitig verwendet werden.
Per Doppelklick ist es möglich, die Originaldatei eines Bildes aufzurufen bzw. direkt in den Bearbeitungsmodus zu kopieren. Darüber hinaus kann die Übersicht mittels der Funktion "Exportieren" auch als Grafikdatei eines beliebigen Formates abgespeichert werden.
Ist die Übersicht wunschgemäß fertiggestellt, kann das Thumbnail-Verzeichnis separat abgespeichert werden.

Praktische Einsatzgebiete wären z.B. das weitgehend automatisierte Erstellen einer auf Wunsch auch gedruckten Grafikübersicht zu diversen CDROMS. Bei ausreichend Speicher kann man die Cache-Größe der Datenbank frei konfigurieren, wobei mit wachsender Größe auch die Thumbnail-Ladezeit verringert wird.
In Anbetracht der reichhaltigen Auswahl an möglichen Importformaten stellt diese Datenbank ein mächtiges Werkzeug für den täglichen Gebrauch dar.
Schließlich bietet die Software weitere Funktionen wie z.B. das Löschen, Einfügen und Modifizieren einzelner Datensätze.

Die Bildbearbeitung

Wie Sie der Datenbank-Beschreibung sicherlich schon entnehmen konnten, verfügt Stella über sehr viele Importformate (siehe Bild 2). Eine Liste hierzu entnehmen Sie bitte auch der Übersicht 1. Geladene Bilder können nun auf vielfältige Art und Weise bearbeitet und modifiziert werden (siehe Bild 2). Auch hier steht dem Anwender eine große Auswahl an Funktionen zur Verfügung, deren einzelne Beschreibung den Rahmen dieses Berichtes sprengen würde. Um Ihnen dennoch einen Überblick zu verschaffen, haben wir eine kleine Aufstellung in Übersicht 2 zusammengestellt. Diese Bilder können ebenso wie die Katalogbild-Exporte in den wichtigsten Grafikformaten wie z.B. img, TIF, bmp usw. gesichert werden, so dass sich Stella selbst als Grafikkonverter eignet.

Besonderheiten

Was Stella neben den oben dargestellten Punkten hervorhebt, ist die Tatsache, dass das Programm sehr individuell konfigurierbar ist. Nahezu jeder relevante Parameter kann modifiziert und gesichert werden. Erfreulich sind außerdem die Unterstützung des Gem-Clipboards und des OLGA-Protokolls, das sich langsam aber sicher zu einem modernen Standard auf dem ATARI zu mausern scheint.

Fazit

Stella ist ein gelungenes und modernes Grafikprogramm, das sich mit den Konkurrenten des PC- und Mac-Marktes durchaus messen kann. Die vielfältigen Möglichkeiten der Konfiguration, der modulare und dadurch auch ausbaufähige Kern sowie das moderne Design machen das Arbeiten sehr angenehm.

Erfreulich ist z.B. ebenfalls, dass Stella als eines von nur sehr wenigen Programmen des ATARI-Marktes das Overview-File von Photo-CDs unterstützt.

Registrierte Version: 60,- DM

Bezugsquelle:
Thomas Künneth
Fr.-Neuper-Str. 2b
90552 Röthenbach

Sie erhalten die Shareware-Version dieses Programmes auch über unsere PD-Serie.


Ralf Schneider
Aus: ST-Computer 06 / 1997, Seite 19

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