Space Fighter

Rund um den Spielemarkt für ATARI-ST-Rechner ist es in der Vergangenheit ein wenig ruhig geworden. In mitten dieser Zeit präsentiert die Fa. Frontier-Software aus Frankreich, bekannt für den Digital-Tracker, ein neues STE- und Falcon-Spiel in bester "Baller-Game"-Manier, wie der Name ja schon bestens verrät.

Space Fighter - der Name ist Programm Einen passenderen Namen hätten sich die Programmierer von "Space Fighter" wirklich nicht ausdenken können, denn das Spiel kann man ohne Probleme in die Kategorie der Ballerspiele einordnen. Was zählt, sind schnelle, ausdauernde Zeigefinger und ein gewisses Durchhaltevermögen.

Das Spiel

Beim Intro des Spieles kann man sich noch relativ relaxt zurücklehnen und das fliegende Gefährt betrachten, das sich langsam von seinem Mutterraumschiff durch die Galaxie zu einem anderen Planeten bewegt. Hier scheint der Ort des Geschehens zu sein, denn die Demo endet hier, und man merkt es der neuen Musik an, dass irgendwas in der Luft liegt. Von hier an sitzt Ihr im Raumschiff und kommt auch so schnell nicht wieder heraus.

Es gibt eigentlich 3 verschiedene Aufgaben, die Ihr mit steigendem Schwierigkeitsgrad im mausgesteuerten "Space Fighter" bewältigen müsst:

  1. Lästige Raumschiffe mit einem gezielten Laserschuß aus dem Weltraum entfernen.
    Hierbei müsst Ihr das Fadenkreuz schon relativ schnell über den Bildschirm bewegen, um Oberhaupt eine Chance gegen die zahlreichen Gegner zu haben.
  2. Unten auf dem Planeten müsst Ihr Euren "Space Fighter" durch einen Schacht mit vielen z.T. beweglichen Hindernissen fliegen und am Ende das entscheidene Ziel vernichten - wenn Ihr dieses verfehlt, fliegt Ihr immer wieder durch den Schacht, so lange, bis Ihr es irgendwann schafft oder Eure Schilde verbraucht sind. Das ist schwerer, als es sich an hört.
  3. Auf der Planetenoberfläche muss man aber auch noch einen wilden Flug durch senkrecht stehende Hindernisse bewältigen, der einem noch zusätzlich durch feindliche Waffen erschwert wird.

Ab und zu taucht auch mitten im Spielgeschehen eine Bonusrunde auf. Das ist mehr oder weniger eine 3D-Umsetzung des wohl bekannten Spiels "Arkanoid" oder "Breakout"; Ihr müsst eine Kugel von Eurem Fadenkreuz abschießen und Euch jetzt nach rechts oder links bewegen, um mit der Kugel die Steine zu vernichten. Allerdings ist dieses relativ entspannende Vergnügen nicht selten von kurzer Dauer, denn wenn Ihr die Kugel auch nur einmal verfehlt, befindet Ihr Euch sofort wieder im Weltraum. Überhaupt ist das ganze Spiel als relativ schwer zu bezeichnen, denn der Spielablauf lässt dem Spieler keine Sekunde Ruhe. Die acht Schilde, die man am Anfang bekommt, sind ziemlich schnell verbraucht, denn jeder Treffer vom Gegner nimmt Euch ein Schild. Mit zunehmender Spielzeit verkrampfen sich die Finger, und außerdem ist es auf Dauer frustrierend, wenn man immer wieder an derselben Stelle scheitert und ganz von vorne anfangen muss. Das Spiel leidet nämlich leider unter seiner eigenen Wiederholung. So weit man auch vordringt, die Gegner bleiben dieselben, keine neuen Raumschiffe, keine neuen Aufgaben oder Abwechslungen.

Die Grafik und die Soundeffekte können leider auch nicht viel zur Abwechslung beitragen. Der Laser und die Explosionen sind etwas eintönig und ziemlich simpel und die Hintergrundmusik hat sowieso jeder nach 5 Minuten durch Radiomusik ersetzt. Die Grafik ist funktionsorientiert und außer den Bildern im Intro nicht gerade spektakulär, da ist auch auf einem Atari mehr drin.

Das Spiel kommt mit einer Codetabelle und ist deshalb sogar auf Festplatte zu installieren. Eine Anleitung zu "Space Fighter" ist eigentlich nicht notwendig, ich hatte jedenfalls keine, und den Sinn des Spiels begreift wirklich jeder innerhalb von Minuten.

Fazit

Grafik und Sound sind bei einem Computerspiel nur die halbe Miete, was stimmen muss, ist der Inhalt. Dieser ist bei "Space Fighter" ungefähr so alt wie die Idee des Computerspiels selbst, aber das Spiel ist schnell und fesselt den Spieler an den Monitor, jedenfalls für einige Zeit.

Ob und wie lange man sich mit dem Spiel vergnügen kann, hängt jedenfalls auch vom Können des Spielers ab, denn das Spiel ist für absolute Greenhorns sicherlich zu schwierig und wahrscheinlich eher frustrierend.

Auf jeden Fall sind die Programmierer von "Space Fighter" dafür zu loben, dass sie uns Atarianer noch ab und zu mit neuen Spielen versorgen; das ist schließlich alles andere als eine Selbstverständlichkeit.

Space Fighter
Hersteller: Frontier
Steuerung: Joystick
Genre: Action
Rechnertyp: STE/Falcon
Monitor: RGB/TV
Preis: ca. 69,- DM
Grafik: 64%
Sound: 60%
Spaß: 71%
Gesamt: 65%


Claas Reimer
Aus: ST-Computer 11 / 1996, Seite 61

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