Sehr praktisch kann die Laufwerkszuordnung von MagiC-Mac sein. Sie dient bekanntlich dazu, ein Verzeichnis der Mac-Platte einem ATARI- Laufwerk zuzuordnen. Nach einer neuen Installation von MagiC-Mac findet man das Verzeichnis Magic-C, welches das Laufwerk C: vertritt. Dies könnte den Eindruck erwecken, dass die Verzeichnisse immer einen be- stimmten Namen haben müssen, dem ist aber nicht so. Sie können beliebige Namen haben. C: könnte auch über das Verzeichnis "Milbenrüssel" angesprochen werden, wenn man das im Laufwerksdialog von MagiC-Mac so zuordnet.
Bei der Arbeit kommt es dauernd vor, dass man Verzeichnisse öffnen muß. Ja, ja, eine Binsenweisheit. Besonders viel bringt es auch nicht, wenn darauf hingewiesen wird, dass manche Verzeichnisse erheblich öfter geöffnet werden als andere. Der Punkt kommt schon noch, abwarten! Je nachdem, welchen Fileselektor man einsetzt, ist der Weg zu dem Verzeichnis schnell oder eben weniger schnell. Die meisten Selektoren und Desktops bieten aber die Möglichkeit, über eine Tastenkombination das Laufwerk auszuwählen. Diese Tatsache kann man nun für einen mehr oder weniger genialen Kniff ausnutzen.
Angenommen, man verwendet sehr häufig einen Ordner "Grafik", der im Ordner "Papillon" liegt. Nun ist es echt lästig, wenn man sich immer erst über die Ordnerstrukturen dorthin durcharbeiten muß. Daher klappen wir nun den Laufwerksdialog von MagiC-Mac auf und machen dem ein für allemal ein Ende. Also Kommando-W drücken und dann "Einstellungen/Laufwerke" wählen.
Hier nehmen wir mal Laufwerk G:, weil das so gut zu merken ist, wenn dort der Ordner "Grafik" erreichbar ist. Also das Kästchen neben G: anklicken und jetzt im Ordner "MagiCMac" den Ordner "MagiC-C" öffnen, dort wiederum das Verzeichnis "Papillon" öffnen und da drin dann endlich "Grafik" selektieren, aber nicht öffnen. Nun steht unten "wähle Grafik" und da wird draufgeklickt, womit nun das gewünschte Verzeichnis dem Laufwerk G: zugeordnet ist. Nun kann man zurückwechseln zu MagiC-Mac und das neue "Laufwerk" ausprobieren.
Im Standard-Fileselector lässt es sich (so wie auch auf der Ease) per Alternate-G öffnen. Keine langwierige Klickerei mehr. Das neue Pseudolaufwerk repräsentiert sozusagen eine Untermenge des Laufwerks C:. Natürlich läßt sich der Ordner nach wie vor auch als C:\PAPILLON\GRAFIK ansprechen.
Auf der Abbildung kann man übrigens sehen, dass in dem Laufwerksdialog noch das Laufwerk P: dem Verzeichnis "Trash" zugeordnet ist ("P" wie Papierkorb ist auch ganz gut zu merken, wenn man in der Lage ist, Hühner im Schach zu schlagen). Das ist ein ganz normales Verzeichnis und könnte auch "Hugo" heißen. Es hat also keine Sonderstellung, weil es "Trash" heißt. Es wird immer dann benutzt, wenn man mal schnell was speichern muss, was man aber doch nicht dauerhaft braucht. Also ein Beispiel: Sie wollen neue Schildchen für ihren Briefkasten machen. Dazu wird mit der Textverarbeitung ein Dokument angelegt und ausgedruckt. Das will man schnell noch irgendwo speichern (man weiß ja nie), aber wo? Und wie soll es heißen? Und wann wirft man es weg? Und ist es Oberhaupt so viel wert, dass man so lange darüber nachdenkt, dass man es in der Zeit, die man dafür aufwendet, darüber nachzudenken, auch neu tippen könnte? Sehen Sie! Dafür gibt es "Trash", den Ordner für alle Lebenslagen. Typische Namen für solche Dateien sind übrigens: trash.txt, bla.txt, fred.txt (ist in etwa so hervorragend auf der Tastatur zu erreichen wie derf.txt, aber eben etwas sinniger), wutz.txt, x.txt (für ganz faule Artgenossen) oder einfach "ich-freue-mich-immer-noch-waaahnsinnig-dass-ich-jetzt-endlich-lange- dateinamen-benutzen-kann.txt (was auch durch dieser-dateiname-ist-laenger- als_der-inhalt-der-datei.txt ersetzt werden kann).
Das Speichern des Textes ist also mit einem Druck auf Alternate-P und der Eingabe von beispielsweise "bla.txt" sekundenschnell erledigt, ohne dass man weiter nachdenken muß. Immer, wenn man in Zukunft dann mal Platz braucht, mistet man einfach in "Trash" aus. Da finden sich die begehrten Kilobytes (möglicherweise sogar tonnenweise).
So, Sie sind nun wieder etwas klüger als zuvor. Entweder, weil Sie etwas aus der Lektüre dieser Folge gelernt haben oder, weil Sie nun gelernt haben, dass es sowieso nichts bringt, seine Zeit mit dem Lesen dieser Kolumne zu verschwenden. So oder so: Der Lerneffekt zählt. Also dann bis neulich.
Wer ein MagiC-Mac Alias im Startordner des Mac liegen hat, weil MagiC- Mac gleich nach dem Start des Mac gestartet werden soll, wird hin und wieder doch zuerst mit dem Mac arbeiten wollen. Das bedeutet dann, dass man MagiC-Mac gar nicht erst starten will. Es lässt sich verhindern, indem man beim Booten die Shift-Taste drückt. Das hat allerdings den Nachteil, dass dann auch die Systemerweiterungen nicht geladen werden und die wird man in der Regel brauchen. Daher ist es geschickt, wenn man abwartet, bis der Finder erscheint und dann die Alternate-Taste drückt. MagiC-Mac erkennt beim Start dann die gedruckte Alternate-Taste, reagiert dementsprechend und zeigt den Dialog zum Konfigurieren des Speichers. Klickt man hier auf "abbrechen", dann startet MagiCMac nicht, und man muß nicht erst den gesamten Bootvorgang abwarten, um dann doch nur aus MagiCMac rauszugehen.