Die MagiC-PC-Ecke

Ganz zu Anfang der ATARI-Zeiten gab es ein paar nette Kontrollfelder, mit denen sich Tastatur und Maus konfigurieren ließen und ähnliches mehr. Das Kontrollfeldkonzept war schnell ausgereizt und etwas Neues mußte her, zumal die Beschränkung auf sieben Accessories es wünschenswert erscheinen ließ, dass man nicht für jedes Konfigurationsprogramm ein Accessory installieren mußte.

Dann kam XCONTROL, ein erweitertes Kontrollfeld, bei dem sogenannte CPX-Module dynamisch nachgeladen werden konnten. Platzprobleme in der Accessoryleiste waren damit nicht mehr zu befürchten.

Mit MagiC-PC wird neuerdings COPS (COntrol Panel Server) geliefert. Es liegt auch den anderen MagiC-Versionen bei, also für ATARI und den Mac. Ein Manko von XCONTROL ist nämlich, dass es zumindest in den Emulationen immer wieder Zicken macht, weil es doch leider nicht ganz so sauber programmiert wurde und einen selbstmodifizierenden Code enthält. Außerdem ist es eh'schon ein wenig angestaubt, daher wurde es mal wieder Zeit für etwas Neues. Unter dem Motto "to control and serve" wartet es auf Arbeit.

COPS in Aktion

COPS kann die üblichen CPX-Module laden; damit können dann wiederum die entsprechenden Konfigurationen durchgeführt werden (beispielsweise für NVDI oder auch für MagiC selbst). Was so simpel klingt, ist in der Praxis ein echter Segen, denn wenn man es benutzt, merkt man erst, wie antiquiert das XCONTROL inzwischen schon ist. Nicht-modale Bedienung und beliebiges Öffnen und Schließen der CPX-Module ist schon fein. Vor allem, wenn man nicht dauernd zittern muß, dass einem gleich das System um die Ohren fliegt. An der Entwicklungszeit sieht man, dass da ganz schön viel Arbeit drinsteckt. Wie heißt es so schön in der HypertextHilfe: "Das- schaff-ich-in-einer-Woche-Sven" braucht etwa einen Monat, bis es läuft. Trotzdem ist es Freeware.

Das Mysterium "AUTOEXEC.BAT"

Diesen Monat wollen wir uns mal etwas kürzer fassen. Wir gehen noch auf ein Thema ein, dann ist erstmal wieder Schluß. Einige MagiC-PC-Benutzer sind anscheinend durch die AUTOEXEC.BAT-Datei etwas imitiert. Obwohl sie genauso heißt wie unter DOS, hat die AUTOEXEC.BAT von MagiC nicht so viele verwirrende Funktionen, wie man aus dem Namen schließen könnte. Es handelt sich vielmehr nur um einen Mechanismus, mit dem die Abarbeitung des Auto-Ordner-Inhalts geregelt werden kann. Was für Unsicherheit sorgt, ist die Tatsache, dass man nicht nur einfach ein Programm in den Auto-Ordner kopieren kann, um es beim Booten des Systems (sprich Programmstart von MagiC-PC) ausfahren zu lassen. Prinzipiell könnte man das schon, allerdings nicht mehr dann, wenn im Auto-Ordner eine Datei namens AUTOEXEC.BAT vorhanden ist.

Dann nämlich werden nur die Programme ausgeführt, die explizit in der ASCII-Datei AUTOEXEC.BAT vorhanden sind, und zwar in der Reihenfolge, in der sie aufgeführt sind.

Was das ganze Theater soll? Das Erscheinen von Magic-Mac und später von MagiC-PC machte dies notwendig, weil sowohl auf dem Mac als auch auf dem PC im Gegensatz zum ATARI keine sequentielle Reihenfolge der Dateien gegeben ist. Da manche Auto-Start-Programme aber ganz schön bockig reagieren, wenn sie nicht gestartet werden, noch ehe andere Programme die Gelegenheit hatten, den Speicher vollzumüllen, war es nötig, einen klaren Mechanismus zu definieren, nach dem man in diesen Fällen die Abarbeitung steuern kann. Verständnisprobleme traten aber dann auf, wenn eine AUTOEXEC-Datei vorhanden war und ein Kopieren in den Auto- Ordner nicht zum gewünschten Effekt führte.

Also:
Programme in der AUTOEXEC.BAT eintragen, dann geht's.
So! Genug geplaudert. Nächsten Monat geht's weiter. Vielleicht gibt's dann ja wieder etwas Aufregenderes zu vermelden.



Aus: ST-Computer 11 / 1996, Seite 59

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