MagiC Mac - Neues aus dem Labor der schlaflosen Macs

Tastaturbedienung des Ausschaltdialogs

Ein "verstecktes" Feature des MacOS ist übrigens, daß sich Knöpfe in allen Dialogen mit dem ersten Buchstaben der Knopf-Beschriftung zusammen mit der Kommando-Taste auslösen lassen. Die meisten Programme befolgen die Regel, daß der Default-Knopf per Return-Taste ausgelöst werden kann, aber bei vielen Programmen wird die Regelung für die restlichen Knöpfe scheinbar übersehen. Oft liegt das aber nur daran, daß das Programm in deutscher Übersetzung vorliegt und daher nicht der erste Buchstabe im Knopftext benutzt werden kann. Das Programm reagiert auf den Buchstaben, der im englischen Original dort stand. Steht also in der deutschen Version eines Programms "nicht sichern" auf einem Knopf, dann sollte sich dieser Knopf mit Kommando-"n" auslösen lassen. Es kann aber sein, daß man statt dessen Kommando-"d" drücken muß, weil im englischen Original an dieser Stelle "don’t save" steht. Um das alles noch zu komplettieren: Der Abbruch-Knopf läßt sich immer mit der ESC-Taste bzw. der Undo-Tastenkombination betätigen. MagiC Mac jedenfalls befolgt diese Regel korrekt, so daß beim Beenden-Dialog der "Beenden"Knopf auch mit Kommando-,,b" ausgelöst werden kann.

Systempalette und Farbenspiele

Diesmal widmen wir uns einem systemübergreifenden Thema.

Also auch MagiC-Benutzer schön herhören, denn es geht nicht nur um den Mac. Anwender von Phoenix und auch anderer Programme mögen hin und wieder XIMG-Bilder benötigen, die in der Systempalette vorliegen. Die Standardsystempalette ist da ein wenig hinderlich, weil sie nicht ganz so geschickt aufgebaut wurde. Also Zeit für uns, eine andere Palette zu installieren.

Das Vektorgrafikprogramm ArtWorx ist übrigens ebenfalls ein Kandidat für eine aufgefrischte Palette, weil die Darstellung von Rasterbildern nach Floyd-Steinberg mit ähnlichsten Farben damit deutlich verbessert wird. Außerdem ist dann die Selektionsfarbe in Dialogen nicht mehr dunkelgrün sondern wieder schwarz. Andere Programme, die davon profitieren, fallen mir spontan nicht ein, aber sicherlich kriegt man schnell ein Dutzend zusammen, wenn man altmodisch zählt und ein wenig nachdenkt. So. Wie macht man das nun und wo kriegt man die Palette her? Da wir alle (bei mir angefangen) faul sind und nichts machen wollen, was unnötig Schweiß treibt, raffen wir uns zusammen, was es zu diesem Zweck gibt.

DFÜ-Stöberer haben vielleicht schon das Archiv PALETTE.TOS in der ASH-Mailbox (06221-303671) ausgemacht. Das enthält nämlich schon alles, was man braucht. Im wesentlichen ist in diesem Archiv das kleine IMG-Bildchen PAT27_2.IMG. Dieses ist bereits mit einer Palette zusammengezimmert, die dem Aufbau der Mac-Palette entspricht und ist etwas geschickter organisiert. Um dem gesamten System die Palette aufzuzwingen, knallt man das Bild auf den Desktop.

Haste keinen? Kachel Dir einen!

Beim angesprochenen Bild bietet sich das Kacheln an. Es sieht sonst etwas merkwürdig aus, wenn in der Mitte des Desktop ein Raster ist und außenrum das weiße Loch.

Mit MagiC-Desk geht das simpel. Man wählt "Optionen/Einstellungen" und blättert unter "Kategorie" ganz nach unten zu "Desktop". Dort wählt man dann die Bilddatei aus, die zum Kacheln verwendet werden soll. Danach wird der Desktop-Hintergrund mit dem Muster aus dem Bild PAT27_2.IMG gekachelt und der eigentliche Zweck, nämlich die Veränderung der Systempalette, ist damit auch gleich erreicht. Für andere Desktops muß man das Handbuch befragen. Ich kann nun schlecht noch für sämtliche Oberflächen den Lehrmeister spielen. Eine so dicke ST-Computer will dann sicher keiner mehr kaufen, weil man dann ja denken könnte, daß der Einkaufsführer durch Asien plötzlich mit drin hängt.

Es geht - wie immer - auch anders. Wer nichts mit dem Sanitärhandwerk am Hut hat und Kacheln ätzend findet, der kann selbstverständlich auch ein Grauraster in die Kachel hängen. Dazu lädt man dann das Kachel-IMG, löscht seinen Inhalt und rastert fröhlich in beliebiger Farbe. Hauptsache, die Palette ist drin.

Wer beispielsweise über Papillon verfügt, kann auch ein beliebiges Vollbild in die günstige Palette konvertieren. Im Archiv befindet sich auch die Datei MAC.PAL, in der die Palette gespeichert ist. Dazu geht man dann wie folgt vor: In Papillon ein neues Bild der gewünschten Größe anlegen. Dann per "Einstellungen/Farbpalette" die MAC.PAL-Palette laden. Das gewünschte Hintergrundbild laden und per CTRL-A, CTRL-C, CTRL-W, CTRL-V in das neue Bild werfen. Jetzt stellt sich raus, ob man schon mitgedacht hat. Das neue Bild sollte nämlich nach Möglichkeit dieselbe Größe haben wie das alte. Also nochmal von vorn, wenn es nicht so ist. Mit "Informationen" läßt sich beim alten Bild die Größe herausfinden. Jetzt kommt die Palettenkonvertierung. Die macht man mit "ähnlichste Farben nehmen". Diesmal nicht nur, weil das am schnellsten geht, sondern auch deswegen, weil es unserem Zweck entspricht. Neues Bild abspeichern, als Hintergrundbild anmelden und ablegen und schon wird ebenfalls die Mac-Systempalette verwendet. Auf diese Weise konvertiert man sich auch die Bilder, die in der neuen Systempalette als XIMG vorliegen sollen. Nun kann man sie in seine Phoenix-Datenbanken kleben, ohne jedesmal einen Schreianfall kriegen zu müssen, weil die Farben wieder mal völlig schräg aussehen. Kein Allheilmittel, aber in den meisten Fällen sind die Ergebnisse bedeutend besser.



Aus: ST-Computer 10 / 1996, Seite 59

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