Nun noch ein paar Pilze sammeln, um einige Tiere für meine Armee zu erschaffen und danach das Schloß angreifen. So oder ähnlich werden Ihre Gedanken aussehen, wenn Sie einige schlaflose Nächte mit C.O.E. hinter sich haben.
Das neue Shareware-Spiel für den Falcon von Magical Science wird Sie bestimmt begeistern, wenn Sie einer Mischung aus Strategie- und Rollenspiel nicht abgeneigt sind. Ihre Aufgabe ist es, einen Kontinent unter Ihre Kontrolle zu bringen. Diesen müssen Sie allerdings erst erforschen. Ähnlich wie bei dem Spiel Civilisation sehen Sie nur den Ausschnitt der Karte, den Sie zuvor schon einmal betreten haben. Ihre Gegner versuchen natürlich dasselbe. Sie können das Spiel allein oder mit bis zu 7 Mitspielern spielen. Deren Rolle kann wahlweise auch der Computer übernehmen. Zu Beginn des Spieles lassen sich einige Einstellungen vornehmen, wie z. B. die Größe des Kontinents, die Anzahl der Mitspieler und der Gegner, deren Niveau, ob der Kontinent viele Berge haben soll, die das Weiterkommen erschweren usw. Man kann bis zu 8 gespeicherte Spielstände laden oder zwei Szenarien spielen. Danach wählt man seinen Charakter aus. Hier liegt auch eine der Stärken von C.O.E. Es stehen 8 Klassen zur Wahl: Mensch, Hexe, Druid, Zauberer usw. Diese Klassen haben wiederum bis zu 6 Unterklassen. Von der Wahl der Klasse hängt der weitere Spielverlauf entscheidend ab. Wählt man z. B. eine Dragonlord, so muß man im Spiel Bergwerke unter seine Kontrolle bringen, um an Geld zu kommen und in den Bergwerken neue Drachen zu erschaffen. Entscheidet man sich dagegen für einen Druiden, muß man Pilze im Wald sammeln, um Tiere erschaffen zu können, die fortan mit einem kämpfen. Alle Möglichkeiten hier aufzuzählen, würde den Rahmen dieses Tests sprengen. Das Spiel selbst präsentiert sich sehr schlicht, was die Grafik angeht. Aufgelockert wird das Spiel durch einige atmosphärische Sampels. Zu Beginn sieht man in der Bildschirmmitte seinen Stammsitz mit einem oder mehreren Anführern. Am unteren Bildschirm kann man per Ikon auswählen, ob man den Zug beenden, Soldaten einem Anführer zuordnen, seine speziellen Fähigkeiten nutzen (hängt von der Wahl des Charakters ab), Steuern verändern oder ob man neue Soldaten kaufen will. Nachdem jeder Spieler seine Züge gemacht hat, werden die Kämpfe ausgetragen. Diese geschehen ähnlich dem schon etwas älterem Spiel Phantasie III. Auf diese Kämpfe hat man keinen Einfluß. An Gegnern herrscht bei C.O.E. kein Mangel. Mehr als 280 verschiede Gegner können dem Spieler begegnen: Schlangen, Bären, Tiger, Elefanten, Drachen, Soldaten und Steinschleudern. Es gibt so ziemlich alles, was man sich in einer Fantasy-Umgebung vorstellen kann. Bei Kämpfen werden all diese Charaktere aktiviert. Besonders die unparteiischen Gegner machen dem Spieler das Leben schwer, da sie schwer zu berechnen sind und ihm schon sicher geglaubte Möglichkeiten, die wichtig für den Nachschub an Geld oder magischen Zutaten sind, wieder wegnehmen, so dass er ständig sehen muss, dass er Erobertes auch erhalten kann, ehe er daran geht, neue Teile des Kontinents zu erforschen.
C.O.E. ist ein Spiel, das nicht durch sein Äußeres auffällt, sondern durch seinen Tiefgang und die immer wieder auftauchenden Neuigkeiten. Durch die vielen verschiedenen Möglichkeiten, die das Charaktersystem bietet, dürfte das Spiel auf Monate hinaus nicht langweilig werden. In der leider sehr kurzen englischen Anleitung schreibt der Programmierer, dass man 20 Jahre brauchen würde, um alle Gegner zu sehen. Keiner, der sich für Spiele dieser Art interessiert, kommt an C.O.E. vorbei.
Conquest of Elysium
Hersteller: Magical Science
Steuerung: Maus
Genre: Strategie/Rollenspiel
Recunertyp: Falcon
Monitor: RGB/VGA
Preis: 30 DM
Grafik: 40%
Sound: 30%
Spaß: 90%
Gesamt: 75%