Bisher bedeutete der Einsatz von zwei Betriebssystemen fast immer auch zwei Rechner. Wer also Benutzerkomfort auf seinem ATARI genießen wollte, aber aus beruflichen Gründen gezwungen war, auf einem PC zu arbeiten, hatte für Platz zu sorgen. Platz für den ATARI-Computer und Platz für den PC. Dazu noch meist verschiedene Monitore, externe Festplatten für den ATARI und einen gemeinsamen Drucker über eine Switchbox.
Der GEMULATOR95 löst das Problem. Das original TOS-Betriebssystem wird in den PC integriert und erweitert damit seine Fähigkeiten ganz erheblich. Das auf dieser Seite dargestellte Bild soll auch visuell verdeutlichen, wie viele Möglichkeiten des Einsatzes es durch den GEMULATOR95 gibt. Zugegeben, es sieht etwas unübersichtlich aus. obwohl es noch lange nicht alle Möglichkeiten darstellt. Niemand wird in dieser Art und Weise arbeiten wollen. Aber es soll ja hier auch nur der Darstellung dienen.
Den Hintergrund bildet eine anthrazitfarbene Fläche, das Windows-Desktop mit 1024 x 768 Pixeln. Das darin eingebettete mintfarbene ATARI Desk-top mit 800 x 600 ist vom GEMULATOR95. Der GEMULATOR95 wurde noch ein weiteres Mal in der bekannten SM-124-Auflösung mit 640 x 400 monochrom gestartet. Hier findet sich ein Text in That’s Write 4.
Auf dem Windows-Desktop finden sich farbige Icons für die Laufwerke und die Programme. Hier können Laufwerksfenster geöffnet und Programme gestartet werden. Analog dazu das ATARI-Desktop des GEMULATOR95. Auch hier die gewohnten Icons für Festplattenlaufwerke und Programme. Die Laufwerke entsprechen den PC-Laufwerken. Auch die Inhalte und Dateien sind völlig identisch. Klar, daß der Datenaustausch zwischen ATARI-und Windows-Programmen perfekter kaum zu bewerkstelligen ist.
Hier arbeiten jetzt verschiedene Programme im Hintergrund, die genau diese GEMULATOR95-Fähigkeit ausnutzen. Der Text, den Sie in gerade diesem Moment lesen, wurde mit That’s Write 4 geschrieben und per RTF For-mat exportiert. Die RTF-Datei wird in WinWord eingelesen und aus Kompatibilitätsgründen im original Dateiformat später abgespeichert. Vor allem aber wird der Komfort genutzt, diese Datei zu Korrekturzwecken über das unten rechts sichtbare WinFax-Fenster direkt an den Verlag zu faxen. Die neue Faxnummer erhält man aus der „D-InfoAdress und Telefonauskunft“ (oben links).
Ebenfalls im Hintergrund arbeitet ein Programm, das die farbige Bildschirm-Hardcopy in die Zwischenablage holt. Corel Photo Paint holt die Grafik aus der Zwischenablage heraus und speichert sie im 24-Bit-TIFF-Format auf der Festplatte. Wenn ein Ortsunkundiger die Diskette in der Redaktion abgeben sollte, kann er über den unten rechtseingeblendeten Deutschland-Atlas über die Anfahrt informiert werden.
Sollte die Seite jedoch vor Ort schon layoutet werden, geht das auch über den Adobe Pagemaker, der oben rechts im Bild ist. Zu sehen ist hier gerade das CD Cover der NeoN-Light-Version. Jetzt werden Sie vielleicht wissen, daß NeoN GRAFIX 3D auf OS/2 läuft. Na und? Auf diesem Rechner läuft OS/2, Windows und ATARI(!) durch den GE-MULAT0R95. Nur PC ist einfach zuwenig.
Rundherum sind noch einige Icons zu sehen. Arbeitsplatz steht für den eigentlichen Rechner und seine Funktionalität. Trash ist der Papierkorb, der gelöschte Dateien auch wieder hergibt. Der Ordner Drucker verwaltet systemweit verschiedene Drucker, auch für die ATARI-Anwendungen. Der Norton Commander bietet traditionelle Funktionalität. Weniger für die "Mäuseschubser”, sondern mehr für die "Kommandozeilen-Legastheniker,,. Der Aktenkoffer aktualisiert die Inhalte von Laptop und Desktop PC. Die anderen stehen für verschiedene Kommunikationsdienste. Rechts erkennt man die Laufwerke von oben nach unten. Von Floppy über Festplatte bis zum magnetooptischem Laufwerk und CD ROM. Der GEMULATOR95 kann auf alle Massenspeicher zugreifen. Welch ein Komfort gegenüber früheren Installationsorgien mit teurer Spezial-Hardware. Unten in der Task-Leiste kann man die einzelnen Anwendungen noch einmal aufgelistet sehen. Natürlich läßt sich GEMULATOR95 auch vom Windows-Start-Button direkt aufrufen, auch mehrmals. So wird heute auf dem PC ATARI Multitasking realisiert. Man braucht dazu nicht etwa mehrere GEMULATOR95, sondern einfach nur RAM. Aber das braucht man bei Multitasking Anwendungen sowieso.
Man kann die verschiedenen Anwendungen per Mausklick aktivieren oder per ALT+TAB gezielt anwählen, wenn der gesamte Bildschirm von einem Programm benutzt wird. Jederzeit kann man also zwischen ATARI und PC hin- und herschalten, auf die Daten gemeinsam zugreifen und den Rechner an seine eigenen Bedürfnisse anpassen.
In all den zusätzlichen Möglichkeiten fühlt sich der GEMULATOR95 sichtlich wohl. Und er nutzt für sich, was er nur kann. Das vertraute Bild der ATARI-Software hilft dem Umsteiger über Anfangsschwierigkeiten hinweg. Der GEMULATOR95 integriert die ATARI-Software auf den PC - zwischen Windows und OS/2.
Sicher wird der Betrachter jetzt die Frage stellen: „Muß das alles sein...?“ Nein, niemand muß - aber er kann ...