Kurzgeschichten absieht und sich auf kurze Namen mit hübschen Standard-Extensions besinnt. Eine Datei KNORPEL.GIF verursacht meist weniger Ärger und Folgekosten wegen aus Wut zertrümmerter Tastaturen als die Datei MILBENRÜSSEL.GIF.
Ganz übel wird es, wenn einem der Gedanke kommt, daß eine anständige Datei Vor- und Nachname haben sollte und daher ein Leerzeichen in den Dateinamen eingefügt wird. Das FIANS MEIER.GIF wird in der Regel nicht mehr auf der MagiCMac-Seite zu sehen sein. Trickreich sind auch TIFFs, weil die doch beim Mac immer so schön die Endung .TIFF bekommen, aber die Extension .TIF besser ist. weil nur drei Buchstaben in der Kennung eben doch verträglicher sind.
Fies ist allerdings eines: Wenn man eine Datei Macseitig umbenennt und die Entfernen-Taste drückt, dann ist der Finder so nett, ein Sonderzeichen in den Dateinamen zu stopfen, das man nicht sehen kann. Es wird erst auffällig, wenn man mal mit dem Cursor von rechts nach links (für Araber) oder von links nach rechts (für Europäer) über den Namen streift. An der Stelle, an der das Entfernen-Zeichen sitzt (was immer das nach Vorstellung der Finder-Väter auch sein soll) bewegt sich der Cursor einmal nicht weiter. Da sitzt das Miststück. Es läßt sich mit Backspace wieder löschen und dann ist auch unter MagiCMac die Datei wieder existent.
Also Zusammenfassung: Keine Leerzeichen, kein „Entfernen-Zeichen", Standard-Extensions mit drei Buchstaben und nur acht Zeichen für die Dateinamen, und alles sollte klappen wie gewünscht. Wer es besser machen will, weil es theoretisch besser geht, der soll nur. Wenn er Ärger kriegt darf er aber auch alleine heulen.
Ein wichtiger Tip noch zum Abschluß: SimpleText bremst! Hinter diesem knappen Statement verbirgt sich wichtige Information. Es kommt schon öfter mal vor, daß man einen Mac-Text konvertieren und unter MagiCMac weiterverwenden will. Der einfachste Weg ist sicherlich, mit Kommando-W zum Mac zu wechseln, die Datei mit SimpleText zu laden, den gewünschten Abschnitt zu markieren, ins Klemmbrett zu kopieren, zu MagiCMac zurückzuwechseln und dann in das Dokument zu kleben, in dem er sein soll.
Allerdings sollte man SimpleText schnellstmöglich wieder verlassen, weil es die gesamte Anwendung von MagiCMac ziemlich deutlich bremst, sofern in den Systemeinstellungen von MagiCMac Zeit an Hintergrundapplikationen abgegeben wird. Die Gemeinheit daran ist, daß man den Zusammenhang nicht so recht bemerkt. Man kommt zwar schnell dahinter, daß da was nicht stimmt und irgendwie alles etwas verzögert reagiert, aber die Tatsache, daß es an dem parallel (und ziemlich unsichtbar) weiterlaufenden SimpleText liegt, erschließt sich nicht so ohne weiteres.
Natürlich gilt das nicht nur für SimpleText, sondern auch für geöffnete Kontrollfelder und so weiter. Man traut den Miniprogrammen irgendwie nicht zu, daß sie bremsen, aber sie tun es doch sehr nachhaltig. Wenn der FrameMaker läuft, kommt jeder schnell drauf, daß der bremst, aber die unscheinbarsten Progrämmchen können das auch.
Wo wir gerade dabei sind: Benutzen Sie ein PowerBook? Müssen Sie am Mauszeiger rütteln, damit das Ding nicht einpennt? Dann sollten Sie schleunigst in den MagiCMac-Systemeinstellungen die Dialogbox für das PowerBook aufrufen und den Sparmodus deaktivieren. Wenn es mit einem Megahertz oder ähnlich getaktet rumtrödelt, mag zwar die Batterie lange halten, aber Arbeit läßt sich dann kaum noch verrichten.
So, die Labortür fällt für heute zu. Die nächste Folge wird sich unter anderem damit beschäftigen wie der Mac zum Sklaven von TOS-Applikationen werden kann.