Janus

Speicherpreise im Keller

Alle Kaufinteressenten von Janus können sich freuen. Der Speicher wird immer billiger und hat momentan einen absoluten Tiefststand erreicht.

Ein Grund für die niedrigen Speicherpreise ist, daß Intel im letzten Jahr riesige Mengen Speicher aufgekauft hat, um unter anderem am lukrativen Aufrüstungsgeschäft für Windows 95 teilhaben zu können. Da sich aber der Absatz nicht wie geplant entwickelt hat, werden Speicher-Simms derzeit zu Schleuderpreisen verkauft.

Drucken mit Calamus 1.09

Auch die alte Calamus-Version 1.09 läuft auf der Janus-Karte (im schwarzweißen Local-Modus). Um mit Calamus über den PC-Drucker ausdrucken zu können, muß statt der speziellen ATARI-Routinen eine betriebssystemkonforme Ausgabe gewählt werden. Dies geschieht durch Anwahl von „Sonstige“ im Druckerfenster.

Leider lassen jedoch nicht alle Druckertreiber diese Umstellung zu (z.B. Epson LQ). Abhilfe kann hier die Verwendung von Calamus-SL-Druckertreibern schaffen. Diese haben zwar die Extension CDT, lassen sich aber trotzdem mit der 1.09er-Version verwenden und dann auf „Sonstige“ umstellen.

Entwickler-Infos

Auf den Original-ATARIs gibt es nur eine parallele Schnittstelle, viele PCs haben mehrere. Da entsteht natürlich schnell der Wunsch, die Schnittstellen auch unter Janus alle nutzen zu können, ohne einen mechanischen Druckerumschalter verwenden zu müssen.

In Listing 1 sehen Sie ein GFA-Programm, das zeigt, wie Entwickler diese Umschaltung in eigene Applikationen einbinden können.

Ein weiteres kleines Programm (Listing 2) dient zum Verlassen von Janus, ohne zu der als „Geierkralle" bekannten Tastenkombination Alt-Strg-Esc greifen zu müssen.


'(c)1996 MAXON Computer 
$m2000
ap_id&=APPL_INIT()
IF ap_id&
	VSYNC
	VSYNC
	me_id&=MENU_REGISTER (ap_id&, " Drucker")
	DO
		~EVNT_MESAG(0)
		IF MENU(1)=40
			i%=XBIOS(43,-1)
			IF i%>0 
			ELSE
				i%=0
			ENDIF
			ALERT 1,"Druckerport umschalten",1%," 1 | 2 | 3 ",x%
			-XBIOS(43,x%)
		ENDIF
	LOOP
ENDIF
i%=XBIOS(43,-1)
IF i%>0
ELSE
	i%=0
ENDIF
ALERT 1,"Drucker umschalten",i%," 1 | 2 | 3 " ,x%
~XBIOS(43,x%)
END

Listing 1

1: '(c)1996 MAXON Computer
2: ALERT 2,"Zurück zu DOS",0," Ja | Nein ",a% 
3: IF a%=1
4:	~XBIOS(43,&H100)
5: ENDIF

Listing 2

Das Interview!

... mit Frank Benzinger, Geschäftsführer der VHF Computer GmbH (Hersteller der Janus-Karte)

ST-Computer: Wie sind Sie eigentlich auf die Idee gekommen, die Janus-Karte zu entwickeln?

Benzinger: Vor ca. zweieinhalb Jahren, als der ATARI-Markt schon deutlich ruhiger wurde, rief uns ein Anwender unseres Leiterplatten-CAD-Systems Platon an. Er erklärte, er habe eine Möglichkeit, Platon auch auf dem PC laufen zu lassen -mit einer ATARI-kompatiblen Steckkarte für den PC.

ST-Computer: War die Karte für einen speziellen Zweck gedacht?

Benzinger: Die Karte wurde ursprünglich speziell für ein Abrechnungssystem für Zahnarztpraxen entwickelt, also eine sehr professionelle Anwendung, die sich unter anderem auch in Netzwerken bewähren muß. Platon mußte auch auf der Karte laufen, da das Janus-Layout selbst hiermit weiterentwickelt wurde. So entstand der Gedanke, die Karte außer dem rein professionellen Anwenderkreis auch privaten Anwendern zugänglich zu machen. Die gesamte Palette der ATARl-Anwendungen sollte abgedeckt werden.

ST-Computer: Und diese Karte haben Sie gleich in Ihre Produktpalette aufgenommen?

Benzinger: Ja, ich habe darin natürlich ein großes Marktpotential gesehen. Wir konnten dem schrumpfenden ATA-Rl-Marktneue Impulse geben, indem die gute ATARI-Software auch auf anderen Hardware-Plattformen lauffähig wurde. Die meisten Anwender kommen irgendwann ohnehin nicht darum herum, sich einen PC zuzulegen. Mit einer solchen Steckkarte konnte man die Vorteile des ATA-Rl-Systems mit denen des PCs verbinden, und der Anwender braucht im Endeffekt nur noch einen Computer auf dem Schreibtisch.

ST-Computer: Wieviele Janus-Karten wurden denn schon verkauft?

Benzinger: Ich habe jetzt gerade keine genauen Zahlen im Kopf, aber es sind bislang deutlich über 1.000 Exemplare, die in verschiedensten Geräten und Konfigurationen eingebaut wurden.

ST-Computer: In welchen Bereichen wird Janus hauptsächlich eingesetzt?

Benzinger: Besonders für Firmen, die Spezialanwendungen für den ATARI entwickelt haben und sich nun einem größeren Markt öffnen wollen, bietet der Janus große Chancen, hohe Entwicklungskosten einzusparen. Durch den günstigen Einstiegspreis der Karte mit 68000er-Prozessor ist Janus aber in jedem Fall auch für den Privatanwender interessant.

ST-Computer: Sind für die Zukunft noch Weiterentwicklungen geplant?

Benzinger: Es sind durchaus noch verschiedene Projekte in Arbeit, darunter eine Janus-Karte mit MIDI-Schnittstelle und ROM-Port, einem schnelleren Prozessor und einer softwaremäßigen Anpassung für MagiC. Sie werden aber verstehen, daß ich hier noch keine genauen Termine nennen kann.

ST-Computer: Wir danken für dieses Gespräch.



Aus: ST-Computer 04 / 1996, Seite 44

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