Editorial: Die Stimme des Volkes

Ja, was soll man sagen? Sie sind noch da, die eingefleischten ATARI-Fans. Eine wahre Flut von Briefen und E-Mails hat uns erreicht, als wir die geplante Umbenennung der ST-Computer in OPEN systems in der letzten Ausgabe bekanntgaben. Wir haben uns daraufhin noch einmal mit dem PSH Medienvertrieb, dem Verlag der ST-Computer, zusammengesetzt. Es wurden Zahlen gewälzt, Möglichkeiten noch einmal überprüft, die Köpfe heißgeredet und dann zum Schluß die Entscheidung getroffen: die ST-Computer bleibt Ihnen, liebe Leser, weiterhin erhalten. Wir sind sogar noch einen Schritt weiter gegangen, denn Sie bekommen ab der nächsten Ausgabe wieder eine reine ATARI-Fachzeitschrift, die aber trotzdem über den Zaun gucken wird also die ATARI-Emulatoren berücksichtigen wird. Der MacOPEN-Teil wird aus der ST-Computer verschwinden, denn es wird eine eigene Macintosh-Zeitschrift MacOPEN geben. Sie wird zum ersten Mal mit der November-Ausgabe in den Handel gehen.

Wir wollen allerdings nicht den ATARI-Markt schön reden. Es läßt sich leider nicht bestreiten, daß die Anwender und die Firmen, die Soft- und Hardware für den ATARI produzieren, auf sich allein gestellt sind. Von der Firma ATARI selbst ist nichts mehr zu erwarten! Da helfen auch keine Visionen von neuen Rechnern oder das Auftauchen von Prototypen (wie z.B. die Microbox), die vor Jahren hinter verschlossenen Türen wenigen Eingeweihten präsentiert wurden, dann aber nicht in die Firmenpolitik ATARIs paßten und wieder in der Versenkung verschwanden. Vergessen Sie also den Falcon040 oder solche Ankündigungen. Wer neue leistungsfähigere ATARI-Hardware benötigt, ist darauf angewiesen, auf Entwicklungen ATARI-unabhängiger Firmen zurückzugreifen, auf Geräte wie die Medusa von MW Electronic, den Eagle von GE-Soft und den Falcon MK von C-Lab.

Bleibt zum Schluß nur zu sagen: "Auf Wiederlesen in der nächsten ST-Computer!"


Harald Egel
Aus: ST-Computer 10 / 1995, Seite 7

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