Janus

Wer den Sprung Ins kalte Wasser gewagt hat, und auf einen PC umgestiegen Ist, möchte deswegen seine liebgewonnene ATARI-Software noch lange nicht aufgeben. Hier hat sich die Janus-Karte Inzwischen zu einer weltverbreiteten Lösung entwickelt. Man steckt dabei einen „kompletten“ Atari-Rechner (mit Prozessor, Speicher und Betriebssystem) In seinen PC und läßt die schnelle Peripherie des PCs für sich arbeiten.

Viele Janus-Anwender kennen auch schon ein Dilemma dabei: Kommen alte Bekannte aus der ATARI-Szene zu Besuch und sehen eine „Dose“, ist man schnell zum Verräter an der guten Sache abgestempelt. Eine kleine Vorführung, die zeigt, wie schnell und problemlos man auf einem PC mit der vertrauten ATARI-Software arbeiten kann, überzeugt schließlich in den meisten Fällen.

Nachdem es in der ST-Computer bereits seit längerer Zeit einen eigenen Teil für den Apple Macintosh bzw. MagiCMac gibt, richten wir mit diesem Heft erstmals eine Rubrik für die stetig wachsende Anwenderschaft von Janus, dem ATARI im PC, ein.

Sie soll Anwender und Interessierte mit neuesten Nachrichten rund um Janus und aktuellen Informationen über die Weiterentwicklung versorgen. Wo nötig, wird auch erste Hilfe zu Problemen im Zusammenhang mit verschiedenen Betriebssystemen (nicht nur DOS und Windows) geboten.

Was wir aber im besonderen Maße bieten wollen, ist ein Forum, in dem Fragen rund um Janus und den PC beantwortet und Vorurteile ausgeräumt werden. Wir sind dabei natürlich besonders auf Sie, die Leser der ST-Computer und Anwender, angewiesen. Erfahrungsberichte, Problemlösungen, Tips, Tricks und Kommentare sind herzlich willkommen!

News

Janus in der Industrie

Ein großer Hersteller medizinischer Geräte setzt in Zukunft auf eine Spezialanfertigung von Janus zur Meßwertverarbeitung bei EKG-Geräten. Diese Karte ist mit einer besonders schnellen Parallel-Schnittstelle sowie der Anschlußmöglichkeit für einen leistungsfähigen digitalen Signal prozessor ausgestattet.

Die modifizierte Janus-Karte ersetzt die bisherige Lösung mit Falcons, die für diesen Zweck nun nicht mehr eingesetzt werden. Die Entscheidung für Janus beruhte zum einen auf der unsicheren Liefersituation bei ATARI und zum anderen auf der größeren Flexibilität, die der PC als Rechnerplattform bietet.

Serielle Schnittstelle

Mit manchen Programmen, die die serielle Schnittstelle benötigen (z. B. Terminalprogramme wie Connect), gibt es auch mit der neuesten Treibersoftware Version 1.40 noch Schwierigkeiten, obwohl die Janus-Karte sauber implementierte Schnittstellenfunktionen bietet.

Dies kommt daher, daß solche Programme die Schnittstelle nicht über das Betriebssystem ansprechen, sondern direkt, was nötig ist, um Fehler in der Schnittstelle des ATARI auszugleichen. Auf einem PC sind solche Fehler aber natürlich nicht mehr vorhanden Dem Entwickler von Janus liegen inzwischen Unterlagen vor, die eine Anpassung speziell von Connect in nächster Zeit ermöglichen sollten. Eine sofortige Abhilfe durch VHF Computer war leider nicht möglich, da gegenwärtig an einem 256-Farben-Treiber [mehr dazu im nächsten Heft] für Janus gearbeitet wird. Die Anwender werden demnächst an dieser Stelle bzw. mit dem nächsten VHF-Rundschreiben über endgültige Ergebnisse informiert

Tips & Tricks

SCSI-Platten

Viele Anwender stehen nach dem Umstieg auf einen Janus-PC vor dem Problem, die Daten ihrer alten ATARI-Festplatte auf die Platte des PCs zu überspielen. Es ist zwar problemlos möglich, SCSI-Festplatten an einem PC mit SCSI-Controller (z.B. Adaptec) zu betreiben, jedoch erkennt der PC die Formatierung des ATARI dummerweise nicht an.

Nun stellt sich die Frage nach der Datenübertragung. Damit man nicht mühsam alle Dateien einzeln auf Diskette ziehen muß, empfiehlt es sich, die Daten vorher zu komprimieren.

Sehr gut geeignet für diesen Zweck ist SQUEEZY von Application Systems Heidelberg. Es bietet nicht nur einen sehr schnellen Pack-Algorithmus, sondern auch die Möglichkeit, die gepackten Daten (was bei einer ganzen Festplatte natürlich recht viel sein kann) anschließend auf mehrere Disketten zu separieren.

Auf diese Weise läßt sich die Speicherkapazität von Disketten optimal ausnutzen und Zeit/Aufwand für den Datentransfer auf ein erträgliches Maß reduzieren.



Aus: ST-Computer 09 / 1995, Seite 115

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