The Original

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Gerne habe Ich früher auf meinem C64 das Spiel Boulder Dash gespielt. Nun gibt es für alle Besitzer eines ATARI-Computers eine Möglichkeit, wie in den 80ern eine wilde Jagd auf Diamanten - vorbei an kopfzerbrechenden Felsen, Amöben, Schmetterlingen und noch vielen anderen Hindernissen - zu veranstalten.

Doch nun zum Spiel selbst. Ziel der jeweiligen Spielrunden ist es, die im Level verteilten Diamanten einzusammeln. Die Spielfigur bewegt sich durch einen unterirdischen Raum, der mit Erde, Felsen und verschiedenen Gegnern gefüllt ist. Das Spielfeld ist von der Seite zu sehen. Am unteren Bildschirmrand wird angezeigt, wieviele Diamanten man benötigt, um den Ausgang zu öffnen und die Runde zu beenden. Auch die Anzahl der bereits gesammelten Diamanten, die erreichte Punktzahl und die noch verfügbaren Leben kann man hier ablesen. Wenn man jetzt losläuft, um Diamanten einzusammeln, sollte man Vorsicht walten lassen.

Denn Felsen oder Diamanten, die über einem leeren Feld liegen, fallen nach unten. Dasselbe passiert, wenn zwei dieser Objekte übereinander liegen und das obere an einer Seite nicht von etwas anderem gestützt wird. Wenn die Spielfigur nun an dieser Seite unterhalb des fallenden Objektes steht ... Nun ja, am Anfang hat man drei Spieler.
Zusätzlich zu den Felsen existieren andere Hindernisse in dem Spiel, die wesentlich unangenehmer werden können. So gibt es Monster, die immer im Uhrzeigersinn an Wänden, Steinen und Erde entlangwandern und den Spieler zerstören, wenn sie ihn berühren. Sie lassen sich nur vernichten, indem man etwas auf sie fallen läßt. Andere verwandeln sich in Diamantenhaufen, wenn man sie vernichtet. Dasselbe machen die sich vermehrenden Amöben, wenn sie eingeschlossen werden. Magische Wände verwandeln Steine in Diamanten, aber auch umgekehrt, so daß man aufpassen muß, wenn mehrere von ihnen übereinander angeordnet sind. Das wohl gemeinste Feature ist der sogenannte "Dummy". Dies ist eine exakte Kopie des Spielers. Man kann sie aber nicht bewegen, jedoch verliert man ein Leben, wenn sie von einem Monster zerstört wird.
Wenn man die benötigte Anzahl Diamanten eingesammelt hat, wird dies optisch und akustisch signalisiert. Dann öffnet sich der Ausgang, und wenn man diesen schadlos erreicht, kann man mit dem nächsten Level weitermachen ...

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Was mir an diesem Spiel gefällt, sind die vielen kleinen Extras, die die Motivation erhöhen: von der gespeicherten Highscore-Liste über die Levelcodes bis hin zur Möglichkeit, neue Levels zu laden. Ich bekomme immer wieder Lust, ein paar Runden zu spielen. Die Grafik ist zwar nicht das, was man heutzutage von Spielen gewohnt ist, aber der Name The Original zeigt, daß der Autor versucht hat, möglichst nah an das Original (die ATARI-XL-Version) heranzukommen. Der Sound allerdings ist eher an heutige Standards angepaßt.

Für jeden, der früher gerne Spiele auf den 8-Bit-Computern gespielt hat und oft wehmütig an diese Zeit zurückdenkt, ist The Original empfehlenswert. Aber auch diejenigen, die Boulder Dash oder Rockford nicht kennen, sollten sich dieses Spiel einmal anschauen, denn obwohl es einen grafisch recht einfachen Eindruck macht, ist es doch - dank seines anfangs einfachen Prinzips - sehr unterhaltsam.

Hersteller: Gerrit Meyer
Genre: Geschicklichkeit
Rechnertyp: ST, MegaST, STe, MegaSTe, TT, Falcon 030
Monitortyp: ST-LOW (VGA oder TV)
Steuerung: Joystick
Getestete Betriebssysteme: TOS 1.02,1.04, KAOS 1.42, TOS 2.06, 4.04 und MagiC2
Sonstiges: Minimum 1MB RAM, festplatteninstallierbar.
Preis: 69.95 DM
Grafik: 40%
Sound: 60%
Spaß: 70%
Gesamt: 55%


Stefan Damerau
Aus: ST-Computer 05 / 1995, Seite 112

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